Volvo EX30 (2023): Die kleinste Nummer kehrt zurück
Mit dem elektrischen EX30 zeigt Volvo sein aktuell kleinstes Modell. Wir saßen schon drin und haben alle Infos zu Abmessungen, Motoren und Preis
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Ist es Zufall oder Absicht, dass der neue Volvo EX30 in Mailand vorgestellt wird? Schließlich trinkt man dort gerne einen kleinen starken Espresso. Klein und stark ist der EX30 auch, jedoch stammen seine Bohnen aus derselben Rösterei wie die des Smart #1. Doch dazu später mehr. Wir konnten uns den EX30 bereits ausführlich ansehen.
© InsideEVs Deutschland
Volvo EX30 (2023) Zoom
Betrachten wir uns zunächst die Optik des ersten neuen 30er-Modells von Volvo seit dem C30. Eckig und kantig ist der EX30, hinten etwas abgehackt. Räder unseres Fotofahrzeugs: 245/40 R20, die Basis trägt 18 Zoll. Ansonsten erinnert vieles an Polestar und den ebenfalls neuen EX90. In jedem Fall ist der EX30 ein optischer Kontrapunkt zum Smart #1, mit dem er sich die SEA-Plattform des Geely-Konzerns teilt.
Jedoch ist der Volvo mit 4,23 Meter etwas kürzer, zudem ist der Radstand von 2,65 Meter zehn Zentimeter kürzer als der des Smart. Hier die Abmessungen im Detail inklusive des Kofferraums, unter der vorderen Haube hat der Volvo EX30 einen sieben Liter fassenden Frunk:
Länge 4.233 mm
Breite 1.837 mm
Höhe 1.549 mm
Radstand 2.650 mm
Kofferraumvolumen 318 bis 904 Liter
Erstaunlich ist das üppige Leergewicht von mindestens 2,2 Tonnen. Innen geht es nur bedingt üppig zu: Im Fond ist die Beinfreiheit eher ausreichend, gleiches gilt für den Laderaum. Auf der Innenseite der Heckklappe gibt es eine Größentabelle, falls der EX30-Besitzer schauen will, ob sein Ikea-Möbelstück hineinpasst.
Im Cockpit gefällt die minimalistische Ausprägung. Clever ist das Schiebesystem der Mittelkonsole, hier kann ich je nach Bedarf ein oder zwei Becherhalter ausfahren lassen. Generell mangelt es im EX30 nicht an Ablagen. Direkt vor dem Fahrer gibt es keine Instrumente, diesen Part übernimmt ein hochauflösendes 12,3-Zoll-Display in der Mitte der Armaturentafel.
Die wichtigsten Fahrinformationen werden dort im oberen Teil angezeigt, Tesla lässt grüßen. Drückt man auf "Calm", werden nur die wichtigsten Infos dargestellt. Ehemalige Saab-Fahrer kennen das Prinzip noch vom "Night Panel".
Besonders stolz ist Volvo auf die Nachhaltigkeit des EX30. So kommen dort 17 Prozent recycelte Kunststoffe zum Einsatz. Leider sieht man das einigen Materialien im Innenraum allzu deutlich an. Mich persönlich erstaunte die verbaute "Particle"-Dekorleiste. Ihre Sprenkelung erinnert an Küchenfußböden der 60er und 70er. Nur gut, dass es beim Basis-EX30 das schlichtere "Denim" gibt und als Option "Flax". Und zur Ehrenrettung von Volvo: Massives Metall wie bei den Türöffnern sorgt für Premium-Momente.
Um sich zu beruhigen, könnte ich das Ambientelicht innen auf "Forest Bath" einstellen. Originalton Volvo: "Erfrischend und heiter. Ein erfrischendes Bad in den Tiefen eines schwedischen Waldsees." Na dann ...
Bleiben wir lieber bei den harten Fakten und sehen uns an, was der EX30 technisch unter seinem nordischen Kleidchen trägt. Und das erinnert haargenau an den Smart #1: Twin Motor Performance mit Allrad - 315 kW (428 PS), 543 Nm und 3,6 Sekunden auf 100 km/h. Bis zu 480 Kilometer Reichweite. 180 km/h ist jeder EX30 schnell. Anhängelast? Zwischen 1.000 und 1.600 Kilogramm.
Single Motor an der Hinterachse - 200 kW (272 PS) und 343 Nm, zwischen 5,7 und 5,3 Sekunden auf 100. Unterschiede gibt es hier aber bei Akku und Reichweite. Der "Extended Range" setzt wie der Performance auf eine NMC-Batterie mit 69 kWh, sie soll für bis zu 480 Kilometer nach WLTP reichen.
In der Einstiegsversion "Single Motor" gibt es den EX30 mit 51 kWh großer LFP-Batterie. Sie genügt für 344 km Reichweite laut WLTP. Außerdem kann hier mit "nur" 130 kW DC geladen werden, die anderen Versionen schaffen bis zu 155 kW. In China hat Smart den gleichen Akku bereits für den #1 präsentiert, langfristig dürfte er damit auch nach Europa kommen.
Schon mit der Weltpremiere am heutigen 7. Juni 2023 kann der Volvo EX30 bestellt werden, die ersten Kundenauslieferungen werden für Anfang 2024 erwartet. Die Preise auf dem deutschen Markt starten bei 36.590 Euro respektive 41.790 Euro für den "Extended Range".
Die Grundausstattung "Core" ist bereits ordentlich ausgestattet, ich würde jedoch "Plus" für 3.000 Euro zusätzlich empfehlen. Erstaunlich für eine schwedische Marke: Lenkrad- und Sitzheizung vorne kosten im Paket immer 400 Euro extra. Wer im EX30 die Performance-Variante mit Allrad haben möchte, ist ab 48.490 Euro dabei, dann schon in der Plus-Ausstattung.
Für 2024 ist übrigens noch die Markteinführung eines vermutlich etwas höhergelegten Volvo EX30 Cross Country geplant. Dieser dürfte mehr als die 165 Millimeter Bodenfreiheit des normalen EX30 bieten.
Der Rivale des Volvo EX30:
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