Volkswagen schwört, dass Knöpfe und Tasten zurückkommen werden
VW wird sein Cockpitdesign überarbeiten und physische Bedienelemente einbauen, als Reaktion auf die Kritik an der Knopflosigkeit in den aktuellen Fahrzeugen
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Die Volkswagen-Innenräume erreichten ihren Peak (wie bei so vielen anderen Herstellern) in den 2010er Jahren, als die Autos genau die richtige Mischung aus Knöpfen und Bildschirmen hatten. Spätestens mit dem Beginn des neuen Jahrzehnts machte sich dann der Minimalismus breit. Viel zu viele Funktionen wurden ins Zentraldisplay integriert oder auf kapazitive Flächen gelegt.

© Motor1.com Deutschland
Cockpit des VW Golf VII Zoom
Der Höhepunkt des Ganzen war sicher der gefürchtete Touch-Slider für die Klimatisierung, der anfangs noch nicht einmal beleuchtet war. Wie man das damals durchwinken konnte, wird für immer ein Rätsel bleiben. Dennoch sind wir bereit, den Wolfsburgern zu verzeihen. Zumindest, wenn sie ihr Versprechen halten, physische Bedienelemente zurückzubringen.
Nun sagte Kai Grünitz, Leiter der technischen Entwicklung bei Volkswagen, gegenüber Autocar, dass ein neues Armaturenbrett-Design in Arbeit ist, um die Fehler aus der Vergangenheit zu korrigieren. Er erklärte, dass mit den kommenden Updates für den ID.3 und ID.4 ein überarbeitetes Interieur mit einem Fokus auf traditionelle Schalter Einzug halten wird. Die Studie ID.2all zeigte uns bereits den neuen VW-Ansatz. Selbiger ist sicher ein Schritt in die richtige Richtung, und dennoch sehnen wir uns nach dem Layout des Golf 7, oder?
Grünitz ist nicht der erste hochrangige Volkswagen-Verantwortliche, der eine Rückkehr zu altbekannten Bedienelementen verspricht. Vor kurzem nannte VW-Designchef Andreas Mindt Details zur zukünftigen Interieur-Richtung: "Beginnend mit dem ID.2all wird jedes Modell physische Tasten für die fünf wichtigsten Funktionen haben: Lautstärke, Heizung für beide Seiten, Lüftersteuerung und Warnblinker, positioniert unter dem Bildschirm. Diese werden bei allen zukünftigen VW-Fahrzeugen Standard sein."
Mindt ging sogar noch weiter und versprach, VW werde diesen Fehler "nie, nie wieder machen. Am Lenkrad werden wir physische Tasten haben. Kein Rätselraten mehr. Es gibt Feedback, es ist real, und die Leute lieben das. Ehrlich gesagt, es ist ein Auto. Es ist kein Telefon."
Laut Autocar hat ein Insider bestätigt, dass ein Drehknopf für die Lautstärkeregelung in zukünftigen Modellen zurückkehren wird. Dieselbe Quelle gab indirekt zu, dass die Abschaffung konventioneller Schalter ein Fehltritt gewesen sei: "Wenn man etwas entwickelt, das funktioniert und seit Jahren funktioniert, gibt es keinen Grund, es zu ersetzen."
Während beim Knopf- und Tasten-Vorstoß ja jetzt nur Elektro-Modelle aus Wolfsburg genannt wurden, ist aber natürlich davon auszugehen, dass auch VWs mit Verbrennungsmotoren wieder mehr physische Tasten einführen. In Bälde werden wir etwa die Gelegenheit haben, uns anzusehen, wie das denn beim kommenden T-Roc so aussieht.
Realistisch betrachtet werden zukünftige VWs trotz aller "Wir haben verstanden"-Bekundungen wohl nicht mehr so viele klassische Bedienelemente haben wie etwa ein Golf der vorherigen Generation. Dennoch gibt es Grund für Optimismus: Dem Golf 8-Facelift hat man am Lenkrad wieder vernünftige Taster spendiert.
Hoffentlich wird diese längst überfällige Rückkehr zu traditionellen Bedienelementen auch auf Schwestermodelle von Skoda, Audi (wo man ja gerade erst mit den kapazitiven Flächen am Lenkrad begonnen hat) und den Rest der VW-Gruppe abfärben. Die ersten drei Modelle mit dem aktualisierten Innenraum sollen 2026 auf den Markt kommen: Es handelt sich dabei um das Serienmodell des ID.2 und die Facelift-Versionen des ID.3 und ID.4.
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Quelle: Autocar


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