• 30.11.2024 13:48

  • von Stefan Wagner

Volkswagen plant Design-Wechsel und mehr Knöpfe

Das ist unserer Meinung nach auch dringend nötig - Zudem möchten die Wolfsburger die Innenraum-Qualität verbessern, angefangen bei nächstem ID.3 und ID.4

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Dass Volkswagen mitten in einer der größten Krisen seiner Unternehmensgeschichte steckt, dürfte allseits bekannt sein. Es geht um Werksschließungen, Massenentlassungen und obendrein hat man mal wieder gut mit den mächtigen Gewerkschaftsvertretern zu tun, die den Ernst der Lage nach wie vor nicht erkannt zu haben scheinen.

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Die vielen Jahre, in denen der Golf die Verkaufs-Tabellen in Europa dominiert hat, erscheinen wie eine entfernte Erinnerung. Zudem lahmt das Geschäft mit den Elektroautos. Das hat sicher diverse Gründe, aber einer der womöglich unterschätzt wird, ist das - wie sagen wir das jetzt freundlich? - ausbaufähige Design der rein Batteriebetriebenen.

Ich schrieb es bereits in meinem letzten Test des an sich sehr überzeugenden ID.7 Tourer - Volkswagen braucht dringend einen Design-Reset. Und die asketischen, wenig einladenden Interieurs der ID.-Modelle helfen auch nicht unbedingt. Nicht zuletzt, wenn man bedenkt, was man inzwischen für die Fahrzeuge auf den Tisch legt.

Zurück zum Alten

Besserung ist allerdings in Sicht. Zumindest laut VW. In einem Interview mit den englischen Kollegen von Auto Express versprach VW-Entwicklungschef Kai Grünitz, dass signifikante Änderungen geplant seien. Die Nachfolger von ID.3 und ID.4 sollen demnach "eine komplett neue Designsprache" erhalten. Das sind gute Nachrichten, denn das klobige, nichtssagende Design der aktuellen Generationen wird sicher niemand vermissen.

Grünitz sagte zudem, dass man mit einer überarbeiteten visuellen Identität zurück zu alter Form finden werde. "Dahin zurück, wo wir ursprünglich herkommen, aus Design-Perspektive, und eine Rückkehr zu dem, wofür man Volkswagen kennt."

Beim Blick in den Innenraum gab es zuletzt für VW-Kunden auch nicht so viel zu lachen. Sei es wegen der Optik, der Bedienung oder Software-Problemen. Das User-Interface soll künftig verbessert werden, indem man wieder verstärkt auf traditionelle Bedienung mit mehr Knöpfen und Schaltern setzt. So können wir bei kommenden VWs wohl Extra-Knöpfe für häufig genutzte Funktionen erwarten, anstatt in Untermenüs auf dem Touchscreen suchen zu müssen.

Mehr Qualität?

Neben dem Revival klassischer Bedienelemente, wie man das ja bereits bei der sehr gelungenen Studie ID.2all sehen konnte, ist man auch dabei, den Qualitätseindruck in den Innenräumen zu verbessern. Da hakte es zuletzt ja auch gewaltig. Vor allem im Vergleich zu den Glanzzeiten unter Ferdinand Piëch.

Jetzt ist es nicht das erste Mal, dass wir Versprechen bezüglich schönerer Interieurs hören. Ende 2022 sprach Konzern-Chef Oliver Blume über eine "Qualitätsoffensive". Diese Änderungen passieren natürlich nicht über Nacht, aber man hat hier inzwischen schon das Gefühl, dass die Entscheider in Wolfsburg verstanden haben. Der ID.7 ist innen zwar weiterhin sehr simpel gehalten, hat jedoch bei Materialgüte und Verarbeitungsqualität einen gewaltigen Sprung gemacht. Bleibt zu hoffen, dass es in diesem Stil weitergeht.

Speziell auf den ID.3 und ID.4 angesprochen, sagte Kai Grünitz, dass man auch "viele Verbesserungen in Bezug auf Batteriekosten und Performance" bringen werde. Die neuen Generationen "werden eine gewaltige Verbesserung" sowohl für den Autobauer (Senkung der Produktionskosten) als auch für die Kunden sein, die bessere Fahrzeuge erhalten. Die neuen E-Autos werden für 2026 erwartet.

Allerdings wissen wir noch nicht, ob der ID.3 seinen Namen behalten wird. Volkswagen hat bereits angekündigt, dass die neunte Generation des Golf rein elektrisch sein wird. Anfang des Jahres deutete Grünitz an, dass der E-Golf dem ID.3 zum Verhängnis werden könnte: "Es ist nicht genug Platz für zwei oder drei Modelle, die die gleiche Kundschaft ansprechen. Wir haben damit begonnen, an einem vollelektrischen Golf zu arbeiten."

Quelle: Auto Express

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