Tesla im freien Fall: Absatzrückgang im fünften Monat in Folge

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Tesla erlebt in Europa einen freien Fall, ohne Anzeichen einer Verbesserung in naher Zukunft. Die heute von der Europäischen Automobilherstellervereinigung (ACEA) veröffentlichten Verkaufszahlen zeigen, dass die Nachfrage im Mai erneut zurückging, was den fünften Monat in Folge mit rückläufigen Verkaufszahlen markiert.

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Tesla Model Y (2025) Zoom

Ein Blick auf die Zahlen zeigt, wie sehr Tesla in der Europäischen Union, im Vereinigten Königreich und in der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA), zu der auch Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz gehören, zu kämpfen hat.

Das Jahr 2025 begann für Tesla holprig, mit einem Rückgang der Verkäufe in der EU, im Vereinigten Königreich und in der EFTA um 45,2 % auf 9.945 Einheiten im Vergleich zu Januar 2024. Februar war fast genauso schlecht, mit einem Rückgang der Auslieferungen um 40,1 % auf 16.888 Elektroautos im Jahresvergleich. Der März war nicht viel besser, mit einem Rückgang der Auslieferungen um 28,2 % auf 28.502 E-Fahrzeuge. Im April war es besonders hart, da die Nachfrage fast halbiert wurde und um 49 % auf nur 7.261 Fahrzeuge fiel. Im Mai gingen die Tesla-Verkäufe um 27,9 % auf 13.863 Fahrzeuge zurück.

Insgesamt brachen die Tesla-Verkäufe in den ersten fünf Monaten des Jahres um mehr als ein Drittel ein und fielen um 37,1 % auf 75.196 Einheiten. Die ACEA scheint einige Anpassungen an zuvor veröffentlichten Zahlen vorgenommen zu haben, da die monatlichen Summen eine etwas höhere Zahl von 76.459 Einheiten ergeben. Nichtsdestotrotz sank der Marktanteil des Unternehmens in der EU, im Vereinigten Königreich und in der EFTA-Region von 2,1 % auf nur noch 1,3 %.

Warum befindet sich Tesla im Abwärtstrend?

Es liegt nicht daran, dass der Markt für Elektroautos schrumpft; im Gegenteil, er wächst. Die gleichen ACEA-Berichte zeigen, dass Elektrofahrzeuge bis Mai einen Marktanteil von 17,1 % erreichten gegenüber 13,1 % im gleichen Zeitraum 2024. Wenn wir streng genommen von der EU sprechen, machten Autos ohne Verbrennungsmotor in den ersten fünf Monaten 15,4 % der Verkäufe aus, verglichen mit 12,1 % im Zeitraum Januar bis Mai 2024.

Warum hat Tesla also so große Probleme in Europa? Es ist schwierig, den Einfluss von Elon Musks politischen Entscheidungen auf die Verkäufe zu quantifizieren, aber das umstrittene Verhalten des CEO ist nur ein Teil der Geschichte. Das Segment der Elektrofahrzeuge wird auf dem Kontinent zunehmend wettbewerbsintensiv, da chinesische Automobilhersteller mehr Modelle auf den Markt bringen, von denen viele erheblich günstiger sind als die von etablierten Marken angebotenen.

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Zusätzlich wird Teslas Modellpalette trotz Aktualisierungen in den letzten Jahren etwas alt. Das Model S ist jetzt schon seit 13 Jahren auf dem Markt. Das Model X folgt nicht weit dahinter, da es vor einem Jahrzehnt debütierte. Das Model 3 kam 2017 auf den Markt, gefolgt vom Model Y im Jahr 2020. Tesla hatte einst einen klaren technologischen Vorteil, aber die Konkurrenz hat inzwischen aufgeholt.

Ein günstigeres Auto, das unterhalb des Model 3 positioniert ist, könnte die Situation ändern, aber es ist noch nicht in Sicht. Reuters berichtete im April 2024, dass Pläne für ein Einstiegs-EV gestrichen wurden, aber Musk bestritt diese Behauptung schnell. Er postete auf seiner X-Social-Media-Plattform, dass "Reuters lügt (wieder)." Im vergangenen April behauptete die Nachrichtenagentur, dass Tesla auch den Start eines günstigeren Model Y um mehrere Monate verschoben hätte und dass ein abgespecktes Model 3 in Entwicklung sei.

Es wird schwierig für Tesla, sich zu erholen, angesichts der großen Vielfalt an Elektrofahrzeugen, die jetzt in Europa verfügbar sind. Wenn die EU an ihrem Verkaufsverbot für neue Verbrennerautos ab 2035 festhält, werden die Automobilhersteller gezwungen sein, sich innerhalb des nächsten Jahrzehnts vollständig auf Elektrofahrzeuge zu konzentrieren. Das würde die Situation für Tesla noch schwieriger machen, es sei denn, das Unternehmen schafft es, in der Zwischenzeit wieder in Fahrt zu kommen.

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Quelle: European Automobile Manufacturers' Association