• 07.04.2025 07:45

  • von Carlos Cristófalo

SAIC Maxus Interstellar X: Die Basis für den Südamerika-Amarok

Der chinesische Pick-up und der neue VW, der in Argentinien hergestellt werden soll, haben eine gemeinsame Plattform

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Volkswagen kündigte gestern eine Investition von 580 Millionen Dollar an, um den Ersatz für den aktuellen Amarok in Argentinien herzustellen. Es wird nicht der neue Amarok II sein, der in Südafrika in Zusammenarbeit mit Ford hergestellt wird und in Europa im Angebot ist. Das neue Modell trägt den Namen "Amarok Südamerika" und wird ab 2027 ausschließlich im argentinischen Pacheco hergestellt, um ganz Lateinamerika zu versorgen.

Titel-Bild zur News: SAIC Maxus Interstellar X

SAIC Maxus interestelar X Zoom

SAIC ist seit den Zeiten des ersten Santana eng mit VW verwoben. Auch der neue AUDI für China entsteht gemeinsam mit dem chinesischen Unternehmen.

Auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Ankündigung der Investition sagte der Vorstandsvorsitzende von VW Argentinien, Marcellus Puig: "Bei VW haben wir eine historische strategische Allianz mit der SAIC-Gruppe in China. Bei diesem neuen Projekt handelt es sich um eine gemeinsame Entwicklung, bei der viele Technologien gemeinsam genutzt werden. Es ist normal, dass VW und SAIC solche gemeinsamen Entwicklungen durchführen. In diesem Fall bestand die Zusammenarbeit in der Entwicklung des gesamten technischen Teils des Amarok-Südamerika-Projekts."

Stretegiesche Allianz zwischen VW und SAIC

Nach Angaben von Motor1 wird die Basis für den Südamerika-Amarok der modernste Pick-up von SAIC sein: der Maxus Interstellar X. Es handelt sich um einen mittelgroßen Pick-up mit einer Nutzlast von einer Tonne, der mit Elektro-, Hybrid- oder Verbrennungsmotoren angetrieben werden kann und sich durch eine Monocoque-Struktur mit Hilfsrahmen auszeichnet, die ihn robuster macht, gleichzeitig aber Gewicht spart und mehr Fahrkomfort bietet.

VW Amarok (2027) für Südamerika

VW Amarok (2027) für Südamerika Zoom

Der Maxus Interstellar X wurde im vergangenen Dezember in China auf den Markt gebracht und verwendet die "Multi-Energy-Plattform", die gestern auch für den Südamerika-Amarok angekündigt wurde. Das gestern von dem brasilianischen Designer JC Pavone vorgestellte Rendering weist viele Gemeinsamkeiten mit seinem chinesischen Cousin auf: eine aufrechte und markante Frontpartie, eine nah an der Karosserie liegende Ladefläche und eine nach vorne geneigte C-Säule.

Der interessanteste Aspekt dieser Plattform ist die Vielfalt der Karosserieformen, mit denen sie ausgestattet werden kann. Je nach der Art der Energie, mit der sie angetrieben werden, können die Pick-ups praktische Funktionen erhalten. Bei der rein elektrisch betriebenen Version befinden sich beispielsweise die Motoren im unteren Teil des Fahrzeugs. Dadurch kann der Raum unter der Motorhaube genutzt werden, um einen vorderen Laderaum (oder "Frunk", wie er im Englischen genannt wird) einzubauen.

Was es mit der schrägen C-Säule auf sich hat

Darüber hinaus hat die schräge C-Säule eine Besonderheit: Sie ermöglicht es, die Mittelwand, die den Laderaum vom Fahrgastraum trennt, herunterzuklappen, um mit der Kabine zu kommunizieren und längere Gegenstände zu transportieren. Dadurch erhöht sich das Ladevolumen von 1.200 auf 3.000 Liter.

In Bezug auf die Gesamtabmessungen ist der Interstellar X deutlich größer als der derzeit in Pacheco produzierte Amarok der ersten Generation: Er misst 5.500 mm in der Länge (150 mehr als der Amarok), 2.005 mm in der Breite (51 mehr) und 1.860 mm in der Höhe (einer mehr). Der Radstand beträgt 3.300 mm (203 mehr).


Fotostrecke: SAIC Maxus Interstellar X

Ein weiteres Merkmal der Hilfsrahmen-Monocoque-Struktur ist die Möglichkeit, verschiedene Aufhängungsarten zu verwenden. Die Vorderachse ist mit Doppelquerlenkern ausgestattet, während die Hinterachse wahlweise mit einem konventionellen Federsystem (für die Last- und Arbeitsversion) oder mit einer anspruchsvolleren Mehrlenkerachse (für die luxuriöseren Varianten) ausgestattet ist. Und das ist noch nicht alles: Die rein elektrischen Versionen können mit einer komplexen Luftfederung ausgestattet werden, deren Dämpfung und Bodenfreiheit variabel ist.

2,5-Liter-Turbodiesel mit 221 PS

Was den Antrieb betrifft, so kommt in der Verbrennungsversion des Interstellar X der 2,5-Liter-Turbodiesel von SAIC zum Einsatz, der 221 PS und 520 Nm Drehmoment leistet und mit einem Achtgang-Automatikgetriebe von ZF kombiniert wird. Es handelt sich dabei um einen neu entwickelten Dieselmotor, der die Euro-7-Abgasnorm erfüllen soll. Was den Antrieb betrifft, so handelt es sich um einen Allradantrieb mit der Option einer Differenzialsperre vorne und hinten. Wie der aktuelle Südamerika-Amarok verfügt er nicht über ein Untersetzungsgetriebe.

Die Elektroversion verfügt über ein 102 kWh-Batteriepaket, das eine Reichweite von 560 Kilometern verspricht. An jeder Achse befindet sich ein Motor (185 PS vorne und 290 PS hinten), der zwei Drehmomentstufen (250 Nm vorne und 450 Nm hinten) bereitstellt.

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Natürlich sind die Unterschiede zum aktuellen Amarok, der bei Pacheco produziert wird, frappierend. Der altgediente deutsche Pick-up hat einen klassischen Leiterrahmen und ist deutlich kleiner als das neue Modell von SAIC. Es wird vermutet, dass die neue Plattform keinen Platz für den berühmten V6-Turbodiesel bieten wird. Einen solchen gibt es im Europa-Amarok noch, dort stammt er aber von Ford.

Aus diesem Grund ist zwar geplant, dass ein Amarok den anderen ersetzt, aber gestern wurde angedeutet, dass die Marktnachfrage analysiert werden muss, um zu sehen, ob die beiden Modelle zumindest eine Zeit lang nebeneinander existieren können.

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