• 05.09.2023 17:24

  • von Stefan Leichsenring

Renault Scenic Electric startet mit bis zu 620 km Reichweite

Wer gedacht hatte, der Elektro-Scenic bekommt die gleichen Antriebe und Akkus wie der Elektro-Megane oder der Nissan Ariya, hat sich getäuscht

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Als getarntes Modell gab es ihn schon zu sehen, nun stellt Renault stellt den Neuling in ganzer Pracht vor: den Scenic E-Tech Electric. Nach dem Renault Megane Electric und dem Nissan Ariya ist er das dritte Elektroauto auf der Konzernplattform CMF-EV. Doch wer dachte, dass Antriebe und Akkus identisch sein würden, wird überrascht. Vor allem bietet das Auto eine erstaunlich hohe Maximalreichweite.

Titel-Bild zur News: Renault Scenic E-Tech Electric: Das Exterieur

Renault Scenic E-Tech Electric: Das Exterieur Zoom

Die Optik war im Prinzip schon von einem getarnten Prototyp bekannt: Es handelt sich um ein SUV, das mit 4,47 Meter Länge etwa so groß ist wie ein Mercedes EQA oder Volvo XC40.

Die Topversion bekommt einen neuen 87-kWh-Akku für bis zu 620 km Reichweite - damit spielt das neue E-Auto ganz vorne mit. Und für den Antrieb sorgt neben dem bekannten 160-kW-Motor aus dem Elektro-Megane weder dessen 96-kW-Motor, und auch nicht die 178-kW-Maschine aus dem Nissan Ariya, sondern ein neues 125-kW-Aggregat:

Scenic 125 kW - Scenic 160 kW

Antrieb: 2WD 125 kW - 2WD 160 kW

0-100 km/h / Spitze: 9,3 Sek. / 150 km/h - 8,4 Sek. / 170 km/h

Akku / WLTP-Reichweite: 60 kWh / >420 km - 87 kWh / >620 km

Max. Ladeleistung DC: 130 kW - 150 kW

Preis: k.A. - k.A.

Motor kommt ohne Seltene Erden aus

Der 87-kWh-Akku besteht aus 12 Modulen mit je 16 Zellen, das 60-kWh-Paket aus 12 Modulen à 24 Zellen. Aufgeladen wird je nach Land mit bis zu 22 kW Wechselstrom; mit Gleichstrom sind 130 beziehungsweise 150 kW möglich. Die Zellen kommen von LG und haben eine NMC-Chemie.

Die Batterie wird automatisch vortemperiert, wenn man im Navi einen Schnellader als Ziel wählt. Auch die Ladekurve wurde verbessert; so soll man in 30 Minuten etwa 50 kWh nachladen können. Zur genauen Ladedauer macht Renault noch keine Angaben.

Keine Seltenen Erden benötigt

Für den Antrieb sorgt ein Zweiradantrieb; vermutlich wird die Vorderachse angetrieben wie beim Elektro-Megane und den 2WD-Versionen des Ariya. Allradantrieb wird zumindest zunächst nicht offeriert.

Wie beim Zoe und Elektro-Megane wird ein Synchron-Elektromotor mit Fremderregung (FSM). Diese Technik, bei denen das Magnetfeld nicht von Permanentmagneten, sondern von einer Spule erzeugt wird, biete eine bessere Effizienz, meint Renault.

Cockpit erinnert an den Elektro-Megane

Außerdem braucht man keine Seltene Erden. Der Motor wurde von der Renault-Nissan-Allianz selbst entwickelt und wird im französischen Cléon (bei Rouen, also zwischen Paris und dem Ärmelkanal) gebaut. Der Scenic E-Tech Electric verfügt über vier Rekuperationsstufen, die über Wippen hinter dem Lenkrad gewählt werden.

Der Radstand deckt sich fast genau mit dem des Ariya, während der Achsabstand des Elektro-Megane zehn Zentimeter kürzer ist. Mit 4,47 Metern Länge liegt der Elektro-Scenic ebenfalls näher am größeren Ariya (4,60 Meter) als am Elektro-Megane (4,20 Meter). Auch bei der Höhe (1,57 Meter) liegt unsere Elektro-Novität zwischen den beiden bekannten Modellen.

"Solarbay"-Glasschiebedach mit vier Einstellungen


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Das Cockpit erinnert mit dem senkrecht eingebauten Touchscreen und dem Instrumentendisplay im Querformat stark an den Elektro-Megane. Was die Materialien angeht, so besteht das Armaturenbrett aus recyceltem Polypropylen und der Jute-ähnlichen Pflanze Kenaf, der Lenkradbezug wird aus PVC auf Rizinusölbasis und Baumwolle hergestellt. Auf Leder verzichtet Renault komplett.

Eine Wärmepumpe zur Beheizung des Fahrgastraums verbessert serienmäßig die Effizienz. Zu den technischen Schmankerln gehört das "Solarbay"-Glasschiebedach. Es bietet vier Einstellungen, die per Sprachbefehl oder Knopfdruck gewählt werden: vollständig transparent, komplett abgedunkelt, vorne transparent und hinten abgedunkelt und umgekehrt.

Das Dach wechselt automatisch in den Dunkelmodus, wenn man den Antrieb abschaltet und das Fahrzeug verlässt. Weiterer Vorteil: Die Kopffreiheit wächst um 30 Millimeter. Und durch den Wegfall mechanischer Teile und des Elektromotors für das sonst nötige Rollo reduziert sich das Gewicht um zwei Kilo.

Gebaut wird der Renault Scenic Electric im nordfranzösischen Werk Douai, das zur ElectriCity gehört. Marktstart ist Anfang 2024; zu den Preisen gibt es deshalb noch keine Angaben.

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Technische Daten des Renault Scenic Electric

Antrieb: 1 fremderregter Synchronmotor (FSM), vermutlich vorne
Systemleistung / Drehmoment: 125 oder 160 kW / 280 beziehungsweise 300 Nm
0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 9,3 beziehungsweise 8,4 Sek. / 150 beziehungsweise 170 km/h
WLTP-Stromverbrauch: k.A.
Akku / WLTP-Reichweite: 60 oder 87 kWh / >420 beziehungsweise >620 km
Max. Ladeleistung AC /DC: AC k.A. / 130 beziehungsweise 150 kW mit DC
Ladedauer: k.A.
Maße: 4.470 mm Länge / 1.864 mm Breite / 1.571 mm Höhe / 2.785 mm Radstand
Kofferraum: 545 Liter, Maximalvolumen nicht bekannt
Basispreis: k.A.
Marktstart: Anfang 2024

Quelle: Renault (per E-Mail)

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