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Neuzulassungen im Juli 2022: VW Golf führt, Opel Corsa holt auf
Das KBA hat die deutschen Zulassungszahlen für Juli 2022 veröffentlicht - Der gesamte Automarkt ist im Minus, auch Plug-in-Hybride verlieren stark
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Jeden Monat veröffentlicht das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) frische Zahlen zu den Neuzulassungen. Wir werten diese für Sie aus. Wohin steuert der Markt? Welche Hersteller liegen gut im Rennen, welche weniger? Und wo steht Ihr eigenes Auto?

© Motor1.com Deutschland
Neuzulassungen im Juli 2022 Zoom
Im Juli 2022 wurden 205.911 Personenkraftwagen (Pkw) neu zugelassen und damit 12,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Neuzulassungen für gewerbliche Halter gingen um 12,8 Prozent zurück, ihr Anteil betrug 65,1 Prozent. Die privaten Neuzulassungen (34,8 %) nahmen um 13,1 Prozent ab.
VW Golf auf Platz 1, aber im Minus
Der Abwärtstrend dürfte vor allem an Lieferschwierigkeiten liegen. Aber auch wirtschaftliche Unsicherheit bezüglich der Zukunft scheint die Kauflaune der Deutschen einzutrüben. Hinzu kommen Änderungen bei der staatlichen Förderung für Plug-in-Hybride und Elektroautos ab 2023.
Bei den 10 meistverkauften Autos liegt immer noch der VW Golf vorne, er musste aber im Vergleich zum Vergleichsmonat Juli 2021 ein Minus von 30,2 Prozent hinnehmen. Einiges kannibalisiert hausintern der zweitplatzierte VW T-Roc (minus 4,2 Prozent).
Mit einem Plus von knapp 23 Prozent zum Juli 2021 schiebt sich der Opel Corsa auf den dritten Platz. Beliebtester Importwagen ist der Skoda Octavia. Auf Platz 11 liegt der Toyota Yaris. Hier die Top-10-Übersicht:
Modell#b b#Neuzulassungen (Juli 2022)
VW Golf: 6.980
VW T-Roc: 5.642
Opel Corsa: 4.702
VW Tiguan: 4.592
Skoda Octavia: 3.674
VW Passat: 3.572
BMW 3er-Reihe: 3.206
Audi Q3: 3.012
Audi A3: 2.739
Opel Mokka: 2.698
Unter den deutschen Marken verzeichnete Porsche (plus 5,0 %) als einzige Zugewinne in der Neuzulassungsstatistik. Bei allen weiteren deutschen Marken zeigten sich Rückgänge, die bei Smart (minus 85,0 %), Ford (minus 29,5 %) und Mercedes (minus 23,0 %) am stärksten ausfielen. Trotz Einbußen von 19,8 Prozent wies VW mit 19,4 Prozent dennoch den größten Anteil an den Neuzulassungen aus.
Dacia mit kräftigem Zuwachs
Bei den Importmarken erreichte Tesla mit plus 142,1 Prozent den größten prozentualen Zuwachs, der Anteil dieser Marke an den Fahrzeugzulassungen im Juli betrug 0,6 Prozent. Zulassungssteigerungen von 20 Prozent und mehr erreichten Land Rover (plus 62,2 %/0,7 %), DS (plus 43,8 %/0,2 %), Alfa Romeo (plus 26,5 %/0,1 %) und Dacia (+23,5 %/2,8 %).
Besonders bei Dacia ist der Marktanteil signifikant gestiegen. Neue Modelle zum günstigen Preis treffen hier offenbar den Nerv des Volkes: Gut 85 Prozent der Neuzulassungen entfallen auf Privatkunden.
Rückgänge von mehr als 40 Prozent büßten hingegen die Importmarken Mazda (-61,4 %/0,6 %), Honda (minus 44,8 %/0,2 %), Mitsubishi (minus 44,8 %/1,0 %) und Renault (minus 43,1 %/2,0 %) ein.
Mit 27,4 Prozent waren die meisten Neuwagen den SUVs zuzuordnen (minus 3,0 %). Allerdings besteht auch die KBA-Kategorie "Geländewagen" mehrheitlich aus SUV-Modellen, sodass diese Art Fahrzeuge insgesamt auf fast 40 Prozent kommt.
Die Kompaktklasse erreichte trotz eines Rückgangs von 20,7 Prozent einen Anteil von 16,4 Prozent und war damit das zweitstärkste Segment vor den Kleinwagen
(12,4 %/minus 25,8 %).
Plug-in-Hybride im Abwärtstrend
14,0 Prozent der Neuzulassungen waren Elektroautos (BEV). Mit 28.815 Neuwagen lag diese Antriebsart um 13,2 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahresmonats. 59.962 Neuwagen verfügten über einen hybriden Antrieb und bewirkten einen Anteil von 29,1 Prozent, darunter 23.712 Plug-in-Hybride.
Hier beträgt das Minus zum Juli 2021 aber 21,4 Prozent. Neben akuten Lieferschwierigkeiten dürfte dies auch mit dem angekündigten Wegfall der PHEV-Prämie ab 2023 zu tun haben.
Elektro hin oder her: Noch immer trägt weit über die Hälfte aller neuen Autos einen Verbrenner unter der Haube. Die Neuzulassungen von 74.094 Pkw mit Benzinmotoren nahmen um 20,5 Prozent ab, ihr Anteil betrug 36,0 Prozent. Die Anzahl von 41.386 dieselbetriebenen Pkw ging gegenüber dem Vorjahresmonat um 11,3 Prozent zurück, ihr Anteil betrug 20,1 Prozent.
Fiat 500 beliebtestes Elektrofahrzeug
Ein Anteil von 0,7 Prozent entfiel auf Pkw mit der Kraftstoffart Flüssiggas (1.401 Pkw/plus 43,7 %). Lediglich 0,1 Prozent entfiel auf Pkw mit der Kraftstoffart Erdgas (195 Pkw/minus 31,6 %). Der durchschnittliche CO2-Ausstoß sank um 3,1 Prozent und betrug 119,0 g/km.
In der Reihung der zulassungsstärksten Modelle nach alternativen Antriebsarten stand wie im Vormonat der Fiat 500 bei den Elektrofahrzeugen (BEV) an erster Stelle, bei den Plug-in-Hybriden war es der Seat Leon. Bei Fahrzeugen mit Brennstoffzelle wies der Toyota Mirai die meisten Neuzulassungen auf. Die Voll-Hybride wurden erneut vom Toyota Yaris und Fahrzeuge mit der Kraftstoffart Gas (insgesamt) vom Dacia Jogger angeführt.
Mangelverwaltung im Autohandel
In den ersten sieben Monaten lag die Zahl der Neuzulassungen laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) bei rund 1,444 Millionen Einheiten und damit um 11,3 Prozent unter dem Vergleichswert von 2021. Damit ist auch im Juli keine Trendwende eingetreten.
"Aktuell reden wir im Automobilhandel über Mangelverwaltung, dynamisches Geschäft ist wegen der fehlenden Fahrzeuge schon lange nicht mehr möglich", beschreibt Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), die aktuelle Lage.
Fahrzeugklassen in der Übersicht:
Kompakt-SUVs 2022/2023: Alle Modelle auf dem Markt
Auto-Neuheiten 2022: Alle Modelle im Überblick
Die rückläufigen Zulassungszahlen bei den Plug-in-Hybridfahrzeugen (minus 21,4 Prozent gegenüber Juli 2021) seien eine Folge der Diskussion über den jetzt angekündigten Wegfall der Förderung dieser Fahrzeuge als Einstiegstechnologie für E-Mobilität.
Auch die Zahl der Besitzumschreibungen ist weiter auf Talfahrt. So wechselten im Juli rund 457.000 Pkw die Besitzer, das waren 26,2 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Von Januar bis Juli wurden rund 3,33 Millionen gebrauchte Pkw und damit 16,4 Prozent weniger verkauft als im Vergleichszeitraum 2021. "Die Gebrauchtwagen-Plätze sind leergefegt, vor allem junge Gebrauchte kommen nicht nach, große Auswahl für die Kunden gibt es nicht", beklagt Peckruhn die Lage.


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