Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt
Nervenkitzel im Audi R8
Der Audi R8 im Praxistest: 'Motorsport-Total.com'-Reporterin Stefanie Szlapka durfte im Sportwagen aus Ingolstadt über den EuroSpeedway Lausitz rasen
(Motorsport-Total.com) - Als mich die Einladung von Audi erreichte, dass ich auf dem Eurospeedway Lausitz im Rahmen des "Audi Driving Experience - Rennstreckentrainings" den Audi R8 fahren darf, war meine Freude mehr als riesig. Hinter das Lenkrad dieses Sportwagens wollte ich schon lange mal klettern. Voller Vorfreude reiste ich an die Rennstrecke. Auch die ehemalige DTM-Pilotin Vanina Ickx war vor Ort und stand mit Rat und Tat zur Seite. Nach einer kurzen Ansprache und Einführung wurden die Teilnehmer in Gruppen eingeteilt - es reichte sogar für eine kleine Damengruppe.

© MST/Szlapka
Sportwagen auf Rennstrecke: Der Audi R8 auf dem EuroSpeedway
Für die erste Übung durften wir uns allerdings noch nicht in die Audi R8 setzen - den ersten Nervenkitzel hatten wir trotzdem! In großen Fahrerlager hatten die Organisatoren eine Fahrsicherheitsübung aufgebaut, bei der in Audi A4 das Ausweichen bei einem plötzlich auftretenden Hindernis trainiert wurde. Dafür war auf dem Armaturenbrett eine Lichtleiste angebracht - mit der "Gemeinheit": Wenn das rechte Licht aufleuchtete, mussten wir nach links ausweichen und umgekehrt.#w1#
"Leichte" Übungen zum Aufwärmen
Zuvor fuhren wir durch eine Lichtschranke, die die Lichter im richtigen Augenblick auslöste - allerdings sehr knapp vor einer Pylonenreihe. Hörte sich im ersten Moment recht einfach an und so ähnlich hatte ich auch schon mehrere Fahrsicherheitstrainings hinter mich gebracht, bis ich die verhängnisvolle Frage stellte: "Und mit welcher Geschwindigkeit fahren wir?" Als ich die Antwort "90km/h" hörte, war ich mehr als überrascht. Bisher habe ich diese Übungen bei höchstens 40 oder 50km/h durchgeführt - aber 90?!
Deshalb entschieden wir uns, lieber erst einmal bei unserem Instruktor eine Runde mitzufahren. Mein erster Gedanke danach: "Oh Gott, war das schnell - aber gut, da musst du jetzt durch." Und es hat jede Menge Spaß gemacht, auch wenn es ganz schön Überwindung kostete, auf 90km/h zu beschleunigen und dann voll in die Eisen zu treten. Die Räder quietschten und rauchten und ich wurde ganz schön durchgeschüttelt. Es kam neben dem harten Bremsen darauf an, möglichst kleine Lenkbewegungen zu machen. Damit kann man das Fahrzeug besser unter Kontrolle halten.
Auf einem kleinen Bordcomputer konnten wir unsere Anfahrtsgeschwindigkeit und Reaktionszeit ablesen. Alles unter 0,5 Sekunden war gut - ein Freudenschrei drang aus meinem Audi, als ich da 0,34 Sekunden las. Vanina Ickx hatte am Vortag die Bestmarke von 0,32 Sekunden aufgestellt!
Endlich im R8

© MST/Szlapka
Im Windschatten des Instruktors ging es mit Vollgas über den Ring Zoom
Aber dann durften wir endlich in den R8 wechseln. Es gab die Auswahl zwischen Automatikgetriebe - mit den verschiedensten Einstellung, unter anderem auch Wippschaltung am Lenkrad - oder Schaltgetriebe. Ich entschied mich für Letzteres. Doch hier rutscht man beim Schalten nicht so schön von einem Gang in den anderen - hier brauchte es präzises Schalten. Kaum hatte ich mich mit dem Fahrzeug etwas vertraut gemacht, ging es auch schon los. Traumhaft der Sound des Mittelmotors, als wir in drei Fahrzeugen unserem Instruktor Jochi Klein in die erste Sektion folgten.
Die Instruktoren hatten den EuroSpeedway für den ersten Trainingsteil in zwei Sektoren unterteilt und die neuralgischen Punkte der Ideallinie mit Pylonen markiert. So wussten wir genau, wo wir langfahren mussten. Über Walkie-Talkies waren wir mit unserem Instruktor verbunden, der entsprechende Tipps gab. Die ersten Minuten verliefen ja noch ganz ruhig, aber von Mal zu Mal wurden wir schneller. In manchen Kurven rutschte mir das Herz fast in die Hose und ich musste mich ganz schön überwinden, um auf dem Gas zu bleiben. Aber was macht man nicht alles, um dem Instruktor keine Blöße zu zeigen. Ich bekam mehr Vertrauen in das Auto und in mich und so wuchs auch der Spaß an der Sache von Mal zu Mal.
Allerdings hat der Lausitzring auch so seine Tücken - und das sind die großen Auslaufzonen. Ende der Start/Ziel-Geraden biegt man auf den Kurs ein - man könnte aber auch weiter aufs Oval fahren. Bei dieser Weitläufigkeit habe ich in einer Runde gekonnt den Bremspunkt verpasst! Zwar versuchte ich noch, in die Kurve einzubiegen, war allerdings viel zu schnell. Zum Glück war da viel Asphalt, das ESP und meine Eingebung, die Lenkung zu öffnen. So konnte ich mich ohne größere Probleme wieder Einreihen - natürlich erreichte mich der fragende und zugleich lachende Kommentar des Instruktor "Was sollte das denn jetzt?"
In jeder Pause wurde ich ungeduldig - schließlich will man ja fahren, wenn man schon in einem solchen Renner auf die Strecke darf. Doch ich hatte genügend Zeit, mich auszutoben: Auf den Geraden hieß es drauf aufs Gas und mit Vollgas auf die Kurve zu. Bremsen, runterschalten und immer noch verdammt schnell rein in die Kurve. Einfach klasse! Auf der Rückfahrt in meinem eigenen Wagen stellte ich zu meinem Leidwesen fest, wie langsam 160 km/h sein können.
Beim Fahrtraining-Programm "Driving Experience" lernt man nicht nur mehr über das Auto und das Fahrverhalten auf Rennstrecken, sondern erfährt auch seine eigenen Grenzen. (Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.Audi.de)

