• 26.06.2024 18:16

  • von Stefan Leichsenring

MG Cyberster: Britischer Tester ist positiv überrascht

In Großbritannien ist der Cyberster schon konfigurierbar, und ein Kollege hat ihn bereits für Autocar getestet - Hier sind seine Ergebnisse

(Motorsport-Total.com/Motor1) - In Großbritannien ist der MG Cyberster schon konfigurierbar, er kostet 54.995 Pfund in der Version Trophy mit Heckantrieb und 59.995 Pfund in der Allradversion GT. Laut MG-Website soll das Auto ab August im Vereinigten Königreich ausgeliefert werden. Die britischen Kollegen von Autocar gehören denn auch zu den ersten, die den Elektro-Roadster testen konnten. Wir waren neugierig und haben uns ihre Einsichten zu Gemüte geführt.

Titel-Bild zur News:

MG Cyberster 2024 Zoom

"Was für eine wunderbare Überraschung der Cyberster ist", schreibt Kris Culmer in seinem Resümee. Das Auto sei zwar kein klassischer Roadster, zeige aber, dass auch die elektrische Zukunft Spaß machen kann.

MG Cyberster Trophy
Antrieb: RWD, 250 kW, 475 Nm
0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 5,2 Sek. / ca. 200 km/h
WLTP-Stromverbrauch: k.A.
Akku netto / WLTP-Reichweite: 74 kWh / 507 km
Max. DC-Ladeleistung: 150 kW
Min. DC-Ladedauer (10-80%): 38 min
Preis in Großbritannien: 54.995 GBP
Preis umgerechnet in Euro: ca. 65.000 Euro

MG Cyberster GT
Antrieb: AWD, 400 kW, 725 Nm
0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: 3,2 Sek. / ca. 200 km/h
WLTP-Stromverbrauch: k.A.
Akku netto / WLTP-Reichweite: 74 kWh / 443 km
Max. DC-Ladeleistung: 150 kW
Min. DC-Ladedauer (10-80%): 38 min
Preis in Großbritannien: 59.995 GBP
Preis umgerechnet in Euro: ca. 71.000 Euro

Der Cyberster ist der erste MG-Roadster seit dem TF von 2002 (Wikipedia). Die heute zum chinesischen SAIC-Konzern gehörende britische Marke bringt den Wagen zu ihrem 100. Geburtstag auf den Markt - MG wurde 1924 gegründet. Die Idee stammt aus dem Jahr 2017, als eine Designergruppe in Eigenregie eine moderne Version des legendären MG B von 1962 entwarf. Eine Studie wurde auf der Schanghai Motor Show 2021 gezeigt, und das Feedback war sehr positiv. So wurde ein Serienauto daraus.

Für den Antrieb sorgen ein beziehungsweise zwei Permanentmagnet-Synchronmotoren, die ihren Strom aus der bekannten 77-kWh-Batterie (die laut dem Artikel netto nur 74,4 kWh bietet). Mit 4,53 Meter ist der Cyberster über einen halben Meter länger als der Mazda MX-5 (3,92 m), ein BMW Z4 (4,32 m) oder Porsche Boxster (ebenfalls 4,32 m) sind jedoch kürzer, das Mercedes CLE Cabrio mit 4,85 Meter noch größer.

Die Höhe von nur 1,33 Meter war nur durch eine sehr dünne Batterie von 11 cm Höhe möglich. Dennoch sieht das Auto nicht aus wie ein moderner MG B, sondern eher wie ein moderner Supersportwagen, schreibt Kris. Dieser Eindruck werde durch die Scherentüren noch verstärkt. Insgesamt sei das Design gelungen.

Die Klassifizierung als Supersportwagen ist auch wegen der Sprintzeit von nur 3,2 Sekunden gerechtfertigt. Die Plattform stammt jedoch vom MG 4 Electric, genauso wie die Permanentmagnet-Synchronmotoren.

Für den britischen Markt wurde die Sitzposition noch ein wenig abgesenkt, ein One-Pedal-Driving-Modus hinzugefügt und der Kofferraum geringfügig vergrößert, sodass Golfschläger hineinpassen. Auch die Anzeigen wurden "europäisiert" und das Fahrgeräusch angepasst. Letzteres soll nur bei Vollgas auffallen; dann wirkt es wie eine Mischung aus einem weit entfernten Vierzylinder und einem futuristischen Laserstrahlen-Sound.

Die Digitalisierung hat jedoch auch beim Cyberster zugeschlagen. So gibt es eine Display in der Mittelkonsole für die vielen Fahrzeugeinstellungen und das Klima, darüber hinaus gibt es ein Instrumentendisplay sowie zwei kleine Touchscreens links und rechts davon. Dabei verdeckt das Lenkrad große Teile dieser Bildschirme, egal wie hoch oder tief man es einstellt.

Die Schalensitze mit Kunstleder-Bezug bieten jedoch guten Komfort; Tester Kris hatte auch nach vier Stunden Fahrt auf welligen Straßen keinerlei Beschwerden. Allerdings hätte er gern noch etwas tiefer gesessen. Und über 1,80 Meter große Kollegen mussten sich den Hals verrenken, um dem Fahrtwind zu entgehen.


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Der Cyberster Trophy mit seinem 250-kW-Heckantrieb kostet knapp 55.000 Pfund und tritt gegen den 220 kW starken Porsche 718 Boxster an, der in Großbritannien rund 56.000 Pfund kostet und ähnlich schnell sprintet. Der 5.000 Pfund teurere Cyberster GT mit 400 kW-Allradantrieb muss es mit dem Boxster GTS aufnehmen, der allerdings nur etwa 300 kW bringt und eine schlechtere Sprintzeit (4,0 Sekunden) hat.

Bevor man mit dem getesteten Cyberster GT Vollgas gibt, sollte man seine Beifahrerin oder seinen Beifahrer warnen, schreibt der Autocar-Tester. Doch dankenswerterweise steht im Komfortmodus nicht die ganze Leistung zur Verfügung, auch noch nicht im Sportmodus, sondern erst im Supersport-Modus. Die Modi werden mit der rechten Lenkradwippe gewählt, mit der linken Wippe aktiviert man einen der drei Rekuperationsmodi.

Was das Handling angeht, so fühlt sich der Cyberster GT viel besser an, als man bei einem Gewicht von über zwei Tonnen glauben könnte, so Kris. Das Fahrwerk wirkt nie zu hart, obwohl der Wagen selbst bei scharfer Kurvenfahrt kaum wankt. Unebenheiten in der Kurvenmitte bei hoher Geschwindigkeit sind kein Problem, selbst Schlaglöcher werden gut geschluckt. So blieb der Wagen auf den Teststrecken durch die britischen Highlands stets gelassen. In dieser Hinsicht fühlt er sich eher wie ein Gran Turismo an als wie ein Sportwagen.

Die elektrische Lenkung vermittelt wenig Gefühl für die Straße, durch ihre Präzision vermittelt sie aber Vertrauen, insbesondere im Sportmodus. Deshalb bevorzugt Kris diesen, zusammen mit dem Comfort-Modus für den Antrieb. In anderen Antriebsmodi ist die Wildheit des Cyberster einfach zu viel für das Gehirn des Testers. Den Track-Modus, der mit dem roten Knopf am Lenkrad aktiviert wird, setzt man auf der Straße wohl höchstens mit großer Vorsicht ein.

Die Effizienz bei der Testfahrt gibt Kris mit etwa 2,5 Meilen pro kWh an; das entspricht einem Verbrauch von etwa 25 kWh/100 km. Das ist ziemlich viel, wie Kris zugibt, aber auch damit ergebe sich noch eine Reichweite von rund 320 km. Im Normzyklus soll das Auto jedoch rund 480 km schaffen.

Alles in allem ist der Cyberster nicht so leichtfüßig wie ein MX-5 und nicht so ausgefeilt wie ein Boxster, schreibt Kris. Außerdem wirke das Infotainment ablenkend. Die Assistenzsysteme performen ebenfalls nicht gut. Kris stellte sie schnell ab, nachdem er einmal an einem Berghang einen gehörigen Ruck am Lenkrad spürte. Aber der Wagen beweise, dass Elektroautos Spaß machen können und biete ein sicheres Handling sowie einen Reisekomfort wie ein GT. Zudem beeindruckte den Tester die atemberaubende Power des Allradmodells. Der leichtere Hecktriebler sei sogar noch besser, hier kann man die Hinterräder in der Kurve sogar zum Quietschen bringen.

Unter dem Strich

Der MG Cyberster scheint gut geworden zu sein. Wie nicht anders zu erwarten, sitzt man höher als in einem klassischen Roadster, und das Auto fühlt sich nicht so agil an wie ein Mazda MX-5. Aber durch die überlegene Leistung bietet der Wagen dann doch viel Fahrspaß, und das zu einem Preis, der nicht höher ist als bei gleichwertigen Verbrennern.

Quelle: Autocar, urlvgd#title:MG UK

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