• 10.01.2021 11:08

  • von Stefan Leichsenring

Mercedes EQS: Neuer MBUX-Hyperscreen ist über 1,40 Meter breit

Die neueste Version von Mercedes MBUX, der Hyperscreen des kommenden EQS bietet Künstliche Intelligenz und ein extrem breites Display

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Optisch beeindruckend, einfach zu bedienen und extrem lernfreudig soll der MBUX-Hyperscreen sein, eines der Highlights des kommenden Mercedes EQS. Der große, gebogene Bildschirm misst nicht weniger als 56 Zoll (rund 1,40 Meter) und erstreckt sich fast über die gesamte Breite des Innenraums. Auf den Hyperscreen aufmerksam machten bereits ein Teaser kurz vor Weihnachten und ein kürzlicher Instagram-Post.

Titel-Bild zur News:

Mercedes-Benz MBUX Hyperscreen Ambientebeleuchtung Zoom

Nun stellt Mercedes das System in seiner ganzen Pracht vor. Das System besitzt Künstliche Intelligenz (KI): Die Software stellt sich auf die Nutzer ein und macht passende Vorschläge für Infotainment, Komfort und Fahrzeug-Funktionen. Ein "Zero-Layer-Feature" soll dazu führen, dass man sich nicht mehr durch viele Untermenüs kämpfen muss, denn je nach Situation werden die wichtigsten Features immer angeboten.

Beim MBUX-Hyperscreen verschmelzen mehrere Displays optisch zu einem sehr breiten Bildschirmband. Ein besonderer Clou ist, dass Lüftungsschlitze in die Display-Oberfläche integriert sind.

Die große, gekrümmte Deckplatte der Displays wird im Spritzgussverfahren hergestellt, besteht also aus Plastik. Darunter befinden sich 12 Aktuatoren (also wohl kleine Elektromotoren), die für ein haptisches Feedback sorgen: Berührt man eine Stelle, wird dort eine spürbare Vibration der Deckplatte ausgelöst. Zwei Beschichtungen der Abdeckplatte reduzieren Reflexionen und erleichtern die Reinigung.

Für beide Display-Bereiche wird OLED-Technik eingesetzt, die ein besonders brillantes, kontrastreiches Bild liefern soll - unabhängig von Blickwinkel und Lichtverhältnissen. Die gezeigten Grafiken folgen einem neuen blau-orangefarbenen Farbschema.

Die Helligkeit der Anzeigen wird über die Daten einer Kamera und eines Lichtsensors an die Umgebung angepasst. Das im unteren Bereich installierte Ambientelicht lässt das Display scheinbar über dem Armaturenbett schweben.

Der Hyperscreen kommt auch dem Beifahrer zugute, der seinen eigenen Anzeige- und Bedienbereich hat. Ist der Beifahrersitz nicht besetzt, werden dort animierte Sterne (das Markensymbol von Mercedes) angezeigt.

Besonders interessant sind natürlich die KI-Funktionen, und die erläutert Mercedes auch genauer. Das System arbeitet mit nicht weniger als acht CPU-Kernen und hat 24 Gigabyte RAM. Es kann etwa 20 Funktionen automatisch und zur Situation passend vorschlagen - von der Sitzmassage über eine Geburtstagserinnerung bis hin zu Vorschlägen für eine To-Do-Liste.

Diese Funktionen werden dann angeboten, wenn das System glaubt, dass sie gerade relevant sind. Dabei lernt das System stets dazu. Die unter dem Begriff Magic Modules zusammengefassten Funktionen werden auf der obersten Menüebene angezeigt.

Wenn man zum Beispiel am Dienstagabend auf dem Heimweg immer eine bestimmte Person anruft, wird künftig automatisch die Visitenkarte dieser Person angezeigt - mit den Kontaktdaten und (falls vorhanden) mit Foto. Die Vorschläge sind dabei mit dem Profil des Benutzers verknüpft. Wenn also jemand anderes den EQS an einem Dienstagabend fährt, wird dieser Vorschlag nicht gemacht.

Nutzt der EQS-Fahrer regelmäßig die Hot-Stone-Massagefunktion, schlägt dem Fahrer bei niedrigeren Temperaturen automatisch die Hot-Stone-Massage vor. Nutzt der Benutzer regelmäßig die Funktionen Lenkradheizung und Sitzheizung zusammen, schlägt MBUX intelligent vor, das beheizte Lenkrad zu aktivieren, sobald der Nutzer die Sitzheizung einschaltet.

Nützlich sein könnte auch eine weitere Funktion: Das System merkt sich automatisch die GPS-Position von Bodenwellen, an denen man die Funktion "Fahrzeug anheben" verwendet hat. Nähert sich das Fahrzeug wieder dieser GPS-Position, schlägt MBUX automatisch das Anheben des EQS vor.

Das Bedienkonzept MBUX (Mercedes-Benz User Experience) wurde 2018 in der A-Klasse eingeführt und ist seitdem in einer wachsenden Zahl von Modellen verfügbar - bis hin zur Mercedes V-Klasse. Vor wenigen Monaten debütierte die zweite MBUX-Generation in der neuen S-Klasse, nun zeigt Mercedes mit dem Hyperscreen im EQS eine weitere Entwicklungsstufe.

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