• 01.01.2021 09:30

  • von Stefan Leichsenring

Opel stellt OnStar-Notruf ein: Nach dem Unfall zur Telefonzelle?

Opel stellt seinen Notruf-Dienst ein - Wer ein mit OnStar ausgestattetes Auto fährt, muss bei einem Unfall dann wieder selbst zum Telefon greifen

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Ein automatisches Notrufsystem muss seit 2018 in alle neuen Autos einbaut werden. Damit wird ein Verkehrsunfall automatisch an die einheitliche europäische Notrufnummer 112 gemeldet, was die Zahl der Verkehrstoten senken soll.

Titel-Bild zur News:

Onstar im Opel Crossland-X (Bild von 2018) Zoom

Doch viele Autohersteller haben statt des gesetzlichen eCall (für emergency call) in ihren Fahrzeugen einen eigenen Notruf-Service vorgesehen. Der Nachteil: Die vom Hersteller organisierten Dienste werden teils nach einer gewissen Zeit kostenpflichtig, im schlimmsten Fall werden sie schlicht eingestellt. So wie nun im Fall von Opel.

Die Rüsselsheimer haben angekündigt, ihren Notruf-Dienst namens OnStar zum Jahresende einzustellen, wie der Automobilclub ADAC nun meldet.

Da es keine Möglichkeit gilt, Opel-Modelle mit installiertem OnStar-System auf den gesetzlichen eCall 112 oder das neuere System Open Connect umzustellen, müssen Autofahrer nach einem Unfall ab dem 1. Januar 2021 einen Notruf über ein Mobiltelefon oder die nächstgelegene Telefonzelle absetzen. Dadurch gehen wertvolle Minuten verloren, bis Rettungskräfte über einen Unfall informiert werden, kritisiert der Automobilclub.

Opel Astra

Opel Astra Zoom

Eine Umfrage des ADAC bei rund 30 Herstellern hatte im Herbst ergeben, dass insbesondere bei den großen deutschen Marken wie Audi, BMW, Mercedes und Volkswagen die eigenen Notruf-Systeme voreingestellt sind. Will der Verbraucher auf den gesetzlichen eCall 112 wechseln, ist nicht selten ein Werkstattbesuch nötig.

Generell ist ein Notruf-Dienst vom Hersteller laut ADAC zwar rechtlich zulässig, aber nicht so gut wie der allgemeine. Denn diese Dienste kosten wertvolle Zeit, da zuerst die Telefonzentrale des Herstellers kontaktiert wird, die dann erst die Rettungsleitstelle informiert.

Außerdem kann es zu Übertragungsfehlern bei der Unfallposition kommen. Demgegenüber wird beim gesetzlichen eCall-Notruf an die Telefonnummer 112 automatisch die genaue Position des Unfallautos an die nächstgelegene Rettungsleitstelle übermittelt.

Der ADAC kritisiert Opel dafür, OnStar zu streichen, ohne Verbrauchern den Wechsel zum gesetzlichen eCall zu ermöglichen. Der Club fordert alle Hersteller auf, bei der Auslieferung von Fahrzeugen den öffentlichen Notruf 112 zu aktivieren. Wo dies nicht der Fall ist, müssen Verbraucher schnell und problemlos selbst vom herstellereigenen eCall auf die gesetzliche Variante wechseln können.

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