• 08.04.2024 10:23

  • von Roland Hildebrandt

Mercedes-Benz Actros L: Zugmaschine im futuristischen Design

Der Mercedes Actros fährt mit futuristischer Optik ab Ende 2024 in die Zukunft: Grund dafür ist die sogenannte ProCabin

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Seit seiner Markteinführung im Juni 2021 markiert der Actros L das Premium-Segment schwerer Lkw mit Dieselantrieb von Mercedes-Benz Trucks. Jetzt zeigt das Unternehmen gewissermaßen "Auf Achse 2.0": Den neuen Actros L als Zugmaschine im futuristischem Design, optimierter Aerodynamik, und man höre: hoher Fahrdynamik. Der neue Actros L mit ProCabin kann ab April 2024 bestellt werden und geht im Dezember 2024 in Produktion.

Titel-Bild zur News: Mercedes-Benz Actros L (2024)

Mercedes-Benz Actros L (2024) Zoom

Schon beim ersten Anblick fällt die komplett neue Außenoptik des Actros L ins Auge. Die gesamte Formgebung der bei der Weltpremiere des batterieelektrischen eActros 600 im Oktober 2023 erstmals gezeigten ProCabin, wurde dabei komplett auf eine besonders effiziente Aerodynamik ausgelegt: Vom Vor-Spoiler auf dem Dach vor dem eigentlichen Dachspoiler, über die A-Säulen-Umlenkbleche im seitlichen Scheibenbereich sowie der großen flachen Vorbauklappe der Kabine bis hin zum optimierten Stoßfänger mit minimalen Luft-Einlauföffnungen für die Kühlung sowie derer neuartigen Unterbodenverkleidung.

Optional erhältlich sind Matrix-LED-Scheinwerfer

Der Fahrtwind trifft somit auf eine aerodynamische günstige, um 80 Millimeter verlängerte Front und wird weiterhin möglichst optimal um das Fahrzeug gelenkt. Dafür sorgen ein windschnittig ausgeführter Einstieg, eine verbesserte Radhausverkleidung und eine optimierte Seitenverkleidung. Fugen und Spalten gibt es zugunsten eines optimierten Luftstroms so gut wie keine mehr.

Verlängerte und im Segel-Design ausgeführte Endkantenklappen sorgen schließlich noch für einen guten Übergang zwischen Sattelzugmaschine und dem angehängten Auflieger. Die Verwendung verschiedener Dichtungen, um den Motorraum von der Außenströmung zu entkoppeln, rundet das aerodynamische Konzept ab. Unterm Strich resultiert hieraus beim neuen Actros L eine Kraftstoffeinsparung von bis zu drei Prozent.

Auffallend sind rein äußerlich Details wie die Komplettlackierung der Kabine mitsamt Mercedes-Stern und Schriftzügen in Dark Chrome oder die Aluminium-Trittplatten. Darüber hinaus sind alle Leuchten am Fahrzeug in LED-Technik ausgeführt. Das gilt für die Hauptscheinwerfer und Blinker wie auch für die Seiten- und Rückleuchten. Optional erhältlich sind darüber hinaus Matrix-LED-Scheinwerfer.

Multimedia Cockpit Interactive 2 mit neu konzipiertem Menü-Design

Im Innenbereich wartet die in drei Varianten verfügbare ProCabin - Stream, Big oder Giga Space - mit zahlreichen Komfort-Features wie optimierter Sitzheizung, neuem Premium-Flachgewebe-Sitzbezug oder Betten mit vollwertigem Lattenrost und neuer dicker Premium-Matratze auf. Neu sind ebenfalls der erweiterte Funktionsumfang der Bedienfelder an den Betten sowie die Ambientebeleuchtung und die zusätzlichen Schwanenhals-LED-Leselampen.

Dazu kommen weitere Ausstattungsmerkmale wie zusätzliche USB-C-Steckdosen in den Seitenwänden, ein hochwertiger Vorhang im Zweifarben-Design, ein zweiter Kühlschrank, eine 230-Volt-Steckdose oder das SoloStar-Concept, das nun in zwei neuen Sitzbezugsvarianten erhältlich ist. Ab April 2025 ist darüber hinaus das Multimedia Cockpit Interactive 2 mit neu konzipiertem Menü-Design, Sprachsteuerung, nochmals verbesserter Konnektivität sowie neuen Applikationen wie Connected Traffic Warnings erhältlich.


Fotostrecke: Mercedes-Benz Actros L (2024)

Ergänzend zu den aerodynamischen Optimierungsmaßnahmen erhöht Mercedes-Benz Trucks in Kombination mit der dritten Generation des 12,8-Liter-Dieselmotors OM 471 die Effizienz des neuen Actros L noch weiter. Der neben den bewährten Dieselmotoren OM 470 und OM 473 verfügbare OM 471 ist im Hinblick auf kraftstoffsparendes Fahren, reduzierten CO2-Ausstoß, niedrigere Betriebskosten und höhere Erträge konsequent auf die Senkung der Total Cost of Ownership (TCO) ausgerichtet.

Sicherheitssysteme übertreffen Standards der General Safety Regulation (GSR)

Hinzu kommen unzählige Sicherheitsfeatures zum Einsatz. Die Systeme übertreffen in ihrem Umfang dabei teilweise deutlich die ab Juli 2024 geltenden strengen Standards der General Safety Regulation (GSR), die eine ganze Reihe von Fahrerassistenzsystemen zwingend vorschreibt, um so die Sicherheit im Straßenverkehr für alle Beteiligten weiter zu erhöhen.

Um noch besser zur Vermeidung von Unfällen beitragen zu können, hat Daimler Truck eine neue Elektronikplattform entwickelt, die durch die sogenannte Sensorfusion zur Verschmelzung von Radar- und Kameradaten einen noch großflächigeren Blick nach vorne und zur Seite ermöglicht.

Die Elektronikplattform bietet eine 20-fach höhere Datenverarbeitung, die insgesamt sechs verbauten Sensoren - vier seitliche Short Range Radare vorne und hinten jeweils sowohl rechts als auch links, ein Long Range Radar vorne in der Mitte sowie die Multifunktionskamera in der Windschutzscheibe - können nun einen Winkel von 270 Grad um das Fahrzeug herum abdecken.

Mercedes-Benz Actros L (2024)

Mercedes-Benz Actros L (2024) Zoom

Ein Beispiel für die Effizienz der 270-Grad-Fusionstechnologie wie auch die Übererfüllung der GSR ist der Active Brake Assist (ABA) der mittlerweile bereits sechsten Generation. Der neueste Notbremsassistent von Daimler Truck kann bei Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h nun auch vor kreuzenden, entgegenkommenden oder in der Spur fahrenden Verkehrsteilnehmern eine automatisierte Vollbremsung bis zum Stillstand durchführen.

Die GSR fordert die erweiterte Reaktion auf Fußgänger und Radfahrer für neue Lkw und Busse erst ab 1. Juli 2026. Vor stehenden Fahrzeugen kann das System wie bisher bei Geschwindigkeiten bis über 80 km/h mit einer Vollbremsung bis zum Stillstand reagieren. Ein weiterer Mehrwert des ABA 6 besteht in der Mehrspurüberwachung in einer Entfernung von bis zu 250 Metern für eine noch bessere Gefahrenerkennung.

Um beim Anfahren Unfälle mit sich möglicherweise direkt vor dem Lkw befindlichen Fußgängern oder Radfahrern zu vermeiden, kann der neue Front Guard Assist ein hilfreiches Feature sein. Das Assistenzsystem überwacht den Verkehrsraum vor dem Fahrzeug und unterstützt die Fahrerinnen und Fahrer im Fahrzeugstillstand, in Anfahrsituationen und an Kreuzungen.

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Registriert das System stehende oder sich bewegende Objekte vor dem Fahrzeug, unterstützt es die Fahrerinnen und Fahrer in Fahrsituationen bis 15 km/h durch Gefahrenmeldungen über das zweistufige Warnsystem. Die 270-Grad-Fusionstechnologie deckt dabei den toten Winkel vor dem Fahrzeug von 0,8 Metern bis zu circa vier Metern auf voller Fahrzeugbreite ab.

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