• 20.08.2023 13:13

  • von Manuel Lehbrink

Mercedes-AMG GT (2023) debütiert als 2+2-Grand Tourer mit V8

Verwandt mit dem SL, bietet er einen geräumigeren Innenraum und mehr Komfort als bisher, ohne auf echte AMG-Performance zu verzichten - Alle Infos

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Fast zehn Jahre nach der Präsentation der ersten Generation, werden nun die Tücher vom brandneuen Mercedes-AMG GT gezogen. Und anders als bei den neuesten Affalterbach-Derivaten von C- oder E-Klasse, darf dieser 2+2-Grand Tourer immer noch mit einem V8-Motor auf die Straße. Was den Neuzugang sonst noch auszeichnet? Gehen wir gemeinsam ins Detail ...

Titel-Bild zur News: Mercedes-AMG GT Coupe (2023)

Mercedes-AMG GT Coupe (2023) Zoom

Der neue Mercedes-AMG GT basiert auf der gleichen Plattform wie die jüngste Inkarnation des SL und somit auf einer speziellen Monocoque-Struktur, die von AMG aus Aluminium, Stahl, Magnesium und Verbundwerkstoffen gebaut wurde. Auf diese Weise konnten die Ingenieure die Torsionssteifigkeit maximieren, das Gewicht reduzieren und den Innenraum optimal ausnutzen.

In ästhetischer Hinsicht stellt der AMG GT eine nicht mit der Brechstange erzwungene Weiterentwicklung des bisherigen Designs dar, das an der Front mit einem noch größeren und aggressiveren vertikalen Lamellengrill auf die Spitze getrieben wurde. Die Scheinwerfer verfügen über die Digital Light Technologie mit 1,3 Millionen Mikrospiegeln pro Scheinwerfer, die nicht nur die Blendung anderer Fahrer vermeiden sollen, sondern auch Signale und Warnungen auf den Asphalt projizieren können.

Von der Seite betrachtet, erkennt man eine ziemlich saubere Gestaltung, die nahezu ohne Sicken und Kanten auskommt. Die geschwungene Verglasung ruht dabei auf den muskulösen Schultern. Am Heck unterstreicht die neue LED-Struktur der Rückleuchten die ganze "Bösartigkeit" des AMG GT und betont seine Breite. Der Spoiler ist dann wieder sehr dezent ausgeführt: Er tritt nur dann aus der Karosserie hervor, wenn er gebraucht wird (oder wenn man ihn per Knopfdruck zur Schau stellen will).

Mehr Platz, mehr Komfort, mehr Sitze

Die wichtigste Neuerung im Innenraum des AMG GT ist die 2+2-Sitzkonfiguration. Auf dem hinteren Gestühl sollen zumindest noch bis zu 1,50 Meter große Personen Platz finden. Die Rückenlehnen können auch umgeklappt werden, um den Platz optimal für Gepäck zu nutzen. Wer möchte, kann sich aber auch direkt für die Konfiguration mit nur den Vordersitzen entscheiden. Die Ladekapazität des Kofferraums sieht dabei überraschend geräumig aus. Wie viele Liter genau hineinpassen, wurde vom Hersteller allerdings noch nicht kommuniziert. Zwei Golftaschen (um gleich das entsprechende Klientel beruhigen zu können) dürften aber mit Sicherheit klar gehen.

Das Armaturenbrett und das Cockpit entsprechen im Wesentlichen denen der letzten SL-Generation. Mit einem großen Mitteltunnel, der das Cockpit halbiert und einem 12,8-Zoll-Bildschirm mit der neuesten Version von MBUX. Das digitale Armaturenbrett hat eine 12,3-Zoll-Diagonale, während das Volant das AMG-Sportlenkrad mit integrierten Drehknöpfen für die einfache Änderung der Fahreinstellungen ist. In diesem Zusammenhang bietet AMG DYNAMIC SELECT sechs Kennfelder, um die Seele des GT zu verändern: "Smooth", "Comfort", "Sport+", "Individual" (also das vollständig anpassbare Programm) und "Race".

4,0-Liter-V8 ... was sonst?!

Vierzylinder mit elektrischer Unterstützung oder Downsizing? Von diesen Dingen will der neue Mercedes-AMG GT noch nichts wissen. Unter der langen Motorhaube steckt deshalb traditionsgemäß der 4,0-Liter-V8 mit Biturbo-Aufladung. Im 55 4Matic+ leistet er 476 PS und 700 Nm, das Topmodell 63 4Matic+ kommt hingegen auf 585 PS und 800 Nm Drehmoment.


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Leistung und Drehmoment werden jeweils von einem 9-Gang-Doppelkupplungsgetriebe verwaltet. Weitere Motoren sind nicht angekündigt, aber eine PHEV-Variante wie beim SL könnte kommen. Die Vierzylinder-Version wohl eher nicht. Und es gibt auch keine Pläne, die Palette mit R-Versionen zu erweitern.

Annehmlichkeiten der neuen Plattform

Die neue Plattform ermöglicht es, den neuen AMG GT mit technischen Systemen auszustatten, die ein optimales Fahrerlebnis garantieren sollen. Den Anfang macht der Allradantrieb, der bis zu 100 Prozent des Drehmoments auf die Hinterachse übertragen kann und der die Power je nach Einstellung und Fahrbahnbeschaffenheit aber auch 50:50 auf beide Achsen verteilt.

Mercedes-AMG GT Coupe (2023)

Mercedes-AMG GT Coupe (2023) Zoom

Dazu kommt das Active Ride Control-Fahrwerk. Dessen semiaktive hydraulische Elemente ersetzen die mechanischen Stabilisatoren, stellen sich in Sekundenbruchteilen individuell ein und passen sich so den Unebenheiten der Fahrbahn an. Dieses System erlaubt es unter anderem, die Vorderachse um 30 Millimeter anzuheben.

Ebenfalls serienmäßig ist der AMG GT mit einem hinteren Sperrdifferenzial ausgestattet, das für eine verbesserte und kontrollierte Traktion aus Kurven heraus sorgen soll. Für noch mehr Agilität sorgt die gelenkte Hinterachse. Dabei handelt es sich um ein speziell für den AMG GT entwickeltes System: Die Hinterräder können bis zu einer Geschwindigkeit von 100 km/h bis zu 2,5 Grad phasengleich einlenken, bei Überschreiten dieser Geschwindigkeit gegenphasig.

Die serienmäßigen Stahlscheiben haben einen Durchmesser von 390 Millimetern und sind für eine schnellere Kühlung kompakter als bisher. Wer möchte, kann sich vorne auch für Carbon-Keramik-Bremsen mit 420 Millimeter Scheibendurchmesser entscheiden.

Offene Fragen ...

Über die Preise spricht Mercedes-AMG noch nicht. Genauso wie über die Fahrleistungen und detaillierte technische Daten. Investiert werden müssten aber wahrscheinlich mindestens rund 200.000 Euro. Wie schon erwähnt, wird das AMG GT-Angebot im Vergleich zur Vergangenheit vereinfacht werden. So wird es beispielsweise auch keine eine Roadster-Variante geben. Oder einen Viertürer. Für alle, die lieber offen fahren, gibt es den SL. Und alle, die mehr Türen brauchen, müssen wohl oder übel auf die C-Klasse oder die E-Klasse im AMG-Trimm umsteigen.

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