• 03.04.2022 12:26

  • von Stefan Leichsenring

Lotus Eletre: Elektro-SUV mit über 440 kW und 600 km Reichweite

Lotus stellt seinen Typ 132 vor - Die Serienbezeichnung lautet Eletre, die Systemleistung liegt bei über 440 kW, die Reichweite bei 600 km

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Lotus hat am heutigen 29. März 2022 den Eletre vorgestellt, ein 5,10 Meter langes Elektro-SUV. Das Auto war bisher unter dem internen Code Typ 132 bekannt. Für Lotus ist das Auto das erste fünftürige Serienfahrzeug, das erste SUV und das erste Großserien-Elektroauto (der Evija wird nur in einer Kleinserie von 130 Stück gebaut).

Titel-Bild zur News: Lotus Eletre

Lotus Eletre: Das Exterieur Zoom

Für den Antrieb sorgen zwei E-Motoren, einer vorne und einer hinten. Sie Systemleistung des Allradantriebs wird mit 600 englischen Pferdestärken (hp) angegeben, also etwa 447 kW. Die Batterie mit über 100 kWh sorgt für etwa 600 km WLTP-Reichweite. Das Auto besitzt eine 800-Volt-Arichtektur. An einer 350-kW-Ladesäule soll sich in 20 Minuten Strom für 400 km nachladen lassen. Alternativ kann man den Akku mit bis zu 22 kW Wechselstrom aufladen.

Der Name Eletre (gesprochen Elettra) bedeutet im Portugiesischen so viel wie "elektrisch", im Ungarischen aber "aufleben". Lotus übersetzt den Begriff mit "coming to life" (zum Leben erweckt).

Begrüßungssequenz und Aluminiumkarosserie

Das passt zu der Begrüßungs-Show, die beginnt, wenn man eine Taste an der Fernbedienung drückt: Die Außenbeleuchtung durchläuft eine kurze Sequenz, der aktive Kühlergrill "atmet" und die Türgriffe fahren aus. Wenn man dann im Auto sitzt und die Tür schließt, wird innen eine weitere Begrüßungssequenz abgespielt.

Dach und Schürzen sowie Schweller sind schwarz lackiert; diese sind in Carbon ausgeführt, während die Karosserie aus Aluminium besteht. Vorne fallen die filigranen Leuchten auf, die laut Lotus Scheinwerfer, Tagfahrlicht und Blinker beherbergen. In der Seitenansicht wirkt das Auto sehr gestreckt; Front- und Heckscheibe liegen ziemlich flach.

Erkennungszeichen sind das oberhalb der Hinterräder nach oben gezogene Blech und die nach hinten absinkende Dachlinie. Am Heck gibt es auch eine durchgehende Lichtlinie, über dem dezent der Lotus-Schriftzug prangt. Dieses Lichtband kann in vier Farben leuchten; es spielt eine Rolle bei der Entriegelungs-Sequenz und zeigt den Ladezustand der Batterie an.

Porosität als aerodynamischer Grundgedanke

Der aerodynamische Grundgedanke ist die "Porosität": So tritt die vor dem Auto aufgestaute Luft durch zwei Austrittsöffnungen in der Motorhaube wieder aus. Weitere Beispiele für Porosität finden sich vor und hinter den vorderen Radkästen, hinter den Hinterrädern und im oberen Bereich der D-Säule.

Am oberen Rand von Front- und Heckscheibe sind zwei Lidar-Sensoren positioniert; diese fahren nur aus, wenn sie gebraucht werden. Ihre Position war auf den unlängst aufgetauchten 3D-Modelling-Bildern gut erkennbar. Mit diesen Sensoren ist man für die Zukunft gerüstet - die Software kann über Over-the-Air-Updates nachgerüstet werden.


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Neben normalen Außenspiegeln wird auch ein System aus drei Kameras angeboten, das Electric Reverse Mirror Display (ERMD). Der Wagen rollt auf 23-Zoll-Felgen mit Carbon-Einsätzen und besitzt 10-Kolben-Keramikbremsen.

Wahl zwischen Vier- und Fünfsitzer

Innen gibt es ein oben und unten abgeflachtes Lenkrad und einen 15,1-Zoll-Touchscreen im Querformat. Wenn er nicht benötigt wird, klappt er automatisch flach zusammen. Das Instrumentendisplay besteht aus einer nur drei Zentimeter hohen Zeile. Auch auf der Beifahrerseite gibt es ein solches Informationsband. Zudem gibt es serienmäßig ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Technik.

Am Armaturenbrett zieht sich ein LED-Lichtband über die gesamte Breite. Es wechselt die Farbe, wenn ein Telefonanruf eingeht, sich die Kabinentemperatur ändert oder um den Ladezustand anzuzeigen.

Der Schalter für die Fahrmodi P, N, R und D befindet sich in der Mittelkonsole; darunter befindet sich eine Ablage. Eine ähnliche Mittelkonsole mitsamt einem Display (9 Zoll) befindet sich auch hinten zwischen den Sitzen. Die Bilder zeigen einen Viersitzer, aber auch ein konventioneller Fünfsitzer ist erhältlich.

Produktionsstart 2022

Das Fahrzeug verfügt über eine Fünflenkerachse hinten; Luftfederung und elektronisch geregelte Dämpfer sind serienmäßig. Eine Hinterachslenkung und ein aktiver Stabilisator sind optional erhältlich.

Der Eletre basiert auf der Electric Premium Architecture (EPA) von Lotus. Die Plattform kann Autos von der gehobenen Kompaktklasse (C+) bis zur gehobenen oberen Mittelklasse (E+) tragen. Sie wird die Grundlage für eine neue Reihe von Elektroautos von Lotus bilden. So ist der Eletre das erster von drei neuen Elektroautos, die Lotus in den nächsten vier Jahren bringen will.

Der Lotus Eletre wird in einer neuen Hightech-Fabrik in Wuhan (China) gebaut; die Produktion soll noch 2022 beginnen. Die Auslieferungen beginnen erst im Jahr 2023 - in China und Europa. Das Auto ist ab sofort weltweit reservierbar, Preise wurden aber noch nicht verkündet.

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Technische Daten des Lotus Eletre

Antrieb: 2 E-Motoren (Allradantrieb)
Systemleistung: 600 hp (447 kW)
0-100 km/h / Höchstgeschwindigkeit: unter 3,0 Sek. / 260 km/h
Akku/ Reichweite: über 100 kWh / etwa 600 km WLTP
Maße: 5.103 mm Länge / 2.135 mm Breite mit elektrischen Rückspiegeln, 2.231 mm
Breite mit Außenspiegeln / 1.630 mm Höhe / 3.019 mm Radstand
Marktstart: 2023 (in China und Europa)

Quelle: Lotus (per E-Mail)

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