• 01.02.2023 18:30

  • von Stefan Wagner

Lamborghini: "Nicht der richtige Zeitpunkt" für Elektro-Supercar

Die EV-Technologie sei noch nicht da, wo Lambo sie für ein Supercar haben will, sagt der CTO Rouven Mohr - Und das würde auch noch eine ganze Weile dauern

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Dass der Nachfolger des Aventador (soll im ersten Quartal 2023 debütieren) mit einem komplett neuen, elektrifizierten Zwölfzylinder kommt, sorgt selbst bei den hartgesottensten Lamborghini-Fans längst nicht mehr für Wutausbrüche oder Hass-Tiraden. Und auch die Ankündigung vom November 2022, dass man den ersten rein elektrischen Stier 2028 auf die Menschheit loslassen wolle, hat niemanden erschüttert.

Titel-Bild zur News: Lamborghini Electric Crossover (2028), der Render von Motor1.com

Lamborghini Electric Crossover (2028), der Render von Motor1.com Zoom

Es ist jetzt nun mal so. Punkt. Da kann selbst der maximal brustbehaarte, Super Plus gurgelnde Autobauer aus Sant'Agata nicht vor der Zukunft davonrennen.

Die eigentliche Überraschung in dem Statement war jedoch, dass der erste komplett elektrische Lambo in Form eines gänzlich neuen Modell aufschlagen soll. Also keine Variante von Huracan, Urus oder dem Aventador-Nachfolger. Und auch nicht unbedingt ein Auto, dass man von Lamborghini erwarten würde (wobei - was heißt das heutzutage schon noch?).

Im Gespräch mit Motor1.com bei den Rolex 24 Hours of Daytona sagte Rouven Mohr, seines Zeichens Chief Tecnical Officer von Lamborghini, das die Entscheidung für ein viertes Modell schlicht und einfach mit dem aktuellen Stand in puncto Elektro-Technologie zu tun hat. Diese sei für ein Ultra-High-Performance-Fahrzeug noch nicht weit genug.

"Was Supersportwagen betrifft, sind wir der Meinung, dass es aktuell noch nicht der richtige Zeitpunkt ist und auch in den nächsten fünf, sechs Jahren wird es nicht der richtige Zeitpunkt sein. Denn beim Supersportwagen wollen wir das zusätzliche Gewicht vermeiden", sagte Mohr. "Wir wollen vermeiden, dass die Performance stark vom Ladezustand und der Temperatur der Batterie abhängt."


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Stattdessen sollen praktischere Autos den Weg ebnen. Das erklärt auch, warum das für 2028 angekündigte E-Auto ein 2+2-Sitzer mit erhöhter Bodenfreiheit sein wird.

"Nutzer-orientierte Autos sind eine andere Geschichte [als Supercars]", ergänzte Mohr. "Wir glauben, dass es schon heute einen Markt für unsere Interpretation eines Elektroautos gibt. Aber es muss von unserer Seite schon einen Effekt haben, denn Lamborghini-Kunden erwarten etwas außergewöhnliches und nicht etwas, dass sie bei anderen Herstellern auch finden."

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Für die traditionellen Supersportwagen wie den Huracan oder den in Kürze anstehenden Nachfolger des Aventador sind Hybrid-Antriebsstränge das Gebot der Stunde, wie Mohr bestätigt. "Wir glauben nach wie vor, dass im Supersport-Segment oder im Sportwagen-Segment der Verbrenner und Hybridisierung die beste Wahl sind."

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