Game Over: Porsche beendet die Produktion von Boxster und Cayman

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Wir wussten, dass dieser Tag kommen würde und konnten uns schon ein bisschen darauf vorbereiten. Traurig darf man sich trotzdem fühlen, denn jetzt ist klar, dass und wann Porsche seinem benzinbetriebenen 718-Duo den Stecker ziehen wird.

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Porsche 718 Boxter GTS Zoom

Die aktuelle Generation von Boxster und Cayman liegt schon seit letztem Jahr auf dem Sterbebett. Die Sportwagen wurden aufgrund der ominösen Cybersecurity-Vorschriften in Europa aus dem Verkehr gezogen. Lediglich die beiden Spitzenmodelle Cayman GT4 RS und Spyder RS sind aufgrund ihrer limitierten Produktion aktuell noch erhältlich. Motor1 hat nun erfahren, dass auch der Rest der Welt die Zuffenhausener Einstiegsmodelle noch in diesem Jahr verlieren wird.

Der Leiter der Produktkommunikation von Porsche Cars North America, Frank Wiesmann, teilte uns mit, dass die Produktion der vierten Generation von Boxster und Cayman (Baureihe 982) in die letzten Monate geht. Die letzten Exemplare sollen im Oktober gebaut werden. Während die Autos seit 2016 im Stammwerk Zuffenhausen gefertigt werden, wurde ein Teil der Produktion 2022 nach Osnabrück verlagert, wo Volkswagen das VW T-Roc Cabrio noch bis 2027 bauen wird.

Elektro-Nachfolger verzögert sich

2024 war das letzte volle Produktionsjahr für die hochgelobte Baureihe. Der Absatz stieg um 15 Prozent auf 23.670 Einheiten. Im ersten Quartal 2025 gingen die Auslieferungen um 22 Prozent auf 4.498 Fahrzeuge zurück, was angesichts der Einstellung der Produktion des 718 in der Europäischen Union und anderen Märkten infolge der EU-Gesetzgebung nicht überrascht.

Nun werden Auslaufmodelle für gewöhnlich schnell durch Nachfolgemodelle ersetzt, in diesem besonderen Fall lässt sich Porsche mit den (indirekten) Nachfolgern der 718er allerdings mehr Zeit als geplant. Die vollelektrischen Boxster und Cayman befinden sich nach wie vor in der Entwicklung, werden womöglich auch künstlich zurückgehalten. Es ist kein Geheimnis, dass der Markt für rein elektrische Sportwagen derzeit schwierig ist.

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Fotostrecke: Porsche 718 Spyder RS (2023)

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Auf der gestrigen Hauptversammlung sagte Vorstandschef Oliver Blume, dass die leisen Sportler "mittelfristig" kommen werden. Er fügte hinzu, dass beide "noch dynamischer, noch kraftvoller, mit einem puren Fahrerlebnis" sein werden.

Porsche musste inzwischen zugeben, dass das ausgerufene Ziel, bis 2030 einen Elektro-Anteil von 80 Prozent an den jährlichen Verkäufen zu erreichen, nicht mehr realisierbar ist. Entsprechend versprach Blume eine Anpassung der Strategie: "In Zukunft setzt Porsche weiterhin auf einen ausgewogenen Mix der Antriebsarten. Unsere Kunden können noch bis weit in die 2030er-Jahre hinein in jedem Fahrzeugsegment zwischen Verbrennungsmotoren, Hybriden und rein elektrischen Antrieben wählen." Nur für die 718er-Reihe scheint das nicht mehr zu gelten.

Während des Treffens in dieser Woche erwähnte Blume auch, dass die elektrische Produktpalette "wie geplant weiter wachsen wird". Seine Aussage deutet darauf hin, dass das große SUV mit drei Sitzreihen, das vor einigen Jahren angekündigt wurde, immer noch in der Entwicklung ist, obwohl der Absatz von Elektrofahrzeugen hinter den früheren Prognosen von Porsche zurückbleibt.

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