Ford F-150 (2021): Pick-up erhält Facelift und erstmals einen Hybridantrieb

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Wenn Ford einen neuen F-150 vorstellt, ist das so, wie wenn in Deutschland der neue Golf debütiert. Der US-Bestseller ist bereits seit 1948 auf dem Markt; die aktuelle 13. Generation erhält nun ein Facelift. Der Pick-up soll nun noch tougher, noch robuster aussehen.

Laut Ford soll er auch stärker geworden sein, doch nennt Ford die Leistungsdaten nicht. Premiere feiert jedenfalls der erste Hybridantrieb im F-150. Außerdem bekommt der Pick-up ein modernes Cockpit mit großen Displays (auch für die Instrumente) und Technik wie Over-the-Air-Updates oder einer elektronischen Bedienungsanleitung.

Optik: Angeblich noch robuster, aber eigentlich nicht viel anders 

Was die Optik angeht, so erhält der F-150 ein neues Scheinwerfer-Design, eine modifizierte Power-Dome-Fronthaube und andere Stoßfänger. Insgesamt ändert sich der Look des Wagens nicht grundsätzlich - das wäre bei dem US-Bestseller genauso verfehlt wie bei unserem VW Golf.

Dabei sieht aber bei weitem nicht jeder F-150 gleich aus. So gibt es nicht weniger als elf verschiedene Kühlergrills. Außerdem sind LED-Scheinwerfer erhältlich sowie verschiedene Trittbretter.

Die Designer haben besonders auf den Luftwiderstand geachtet, und so soll der neue F-150 auch der aerodynamischste F-150 aller Zeiten sein. Dabei helfen aktive Kühlluftklappen am Grill, eine weitere automatisch ausfahrende aktive Luftklappe und eine neue Kabinen- und Heckklappen-Geometrie.

Cockpit: Großes Instrumentendisplay und großer Touchscreen

Der Innenraum wurde komplett neu gestaltet. Dazu gehören verbesserte Materialien, eine neue Farbauswahl und mehr Stauraum. Zu den Neuheiten gehört auch ein 12,0-Zoll-Infotainment-Display. Der Querformat-Monitor ermöglicht es, den Bildschirm zu teilen, sodass die beiden Frontinsassen nicht nur unterschiedliche Inhalte sehen können, sondern auch gleichzeitig verschiedene Funktionen steuern können so zum Beispiel Navigation oder Musik.

Serienmäßig misst der Touchscreen 8,0 Zoll. Beide Bildschirme zeigen das Bild der Rückfahrkamera an und bieten Zugang zur neuen digitalen Bedienungsanleitung. Zusammen mit dem neuen 12,0-Zoll-Instrumentendisplay bietet der F-150 nun ein auch nach europäischen Maßstäben modernes Cockpit.

Auch ein abschließbares Fach für den Fond ist erhältlich; es kann als Tresor für Wertsachen dienen, eignet sich aber auch hervorragend für die Aufbewahrung langer Gegenstände wie Angelruten und verfügt über eine Trennwand für mehr Ordnung.

Antriebe: ein Hybrid, ein Diesel, diverse V6 und ein V8 

Erstmals gibt es den F-150 außerdem mit einem Hybridantrieb. Er basiert auf einem 3,5-Liter-V6 mit zwei Turboladern, einem 35 kW (48 PS) starken Elektromotor und einer Batterie mit einer Speicherkapazität von 1,5 kWh. Insgesamt soll sich so der leistungsstärkste Pick-up der Klasse ergeben; genaue Daten nennt Ford aber noch nicht.

Doch soll der Wagen bis zu 5,4 Tonnen ziehen können und mit einem Tank über 1.100 Kilometer weit kommen. Als Getriebe wird die Zehngang-Automatik von Ford eingesetzt. Den Hybrid gibt es mit Hinterrad- oder Allradantrieb.

Neben dem Hybrid gibt es noch einen V6-Diesel sowie drei V6-Benziner und einen großen V8. Alle Motoren werden mit der Zehngang-Automatik kombiniert. Serienmäßig gibt es Hinterradantrieb, Allradantrieb ist optional. Leistungsangaben macht Ford derzeit noch nicht:

3.3 Ti-VCT V6 FFV
Motorart: V6-Saugmotor
Hubraum: 3.340 ccm
Leistung/Drehmoment: k.A.

2.7 EcoBoost V6
Motorart: V6-Twinturbo
Hubraum: 2.700 ccm
Leistung/Drehmoment: k.A.

5.0 Ti-VCT V8
Motorart: V8-Saugmotor
Hubraum: 5.038 ccm
Leistung/Drehmoment: k.A.

3.5 EcoBoost V6
Motorart: V6-Twinturbo
Hubraum: 3.497 ccm
Leistung/Drehmoment: k.A.

3.0 Power Stroke V6
Motorart: V6-Turbodiesel
Hubraum: 3.000 ccm
Leistung/Drehmoment: k.A.

3.5 PowerBoost Hybrid V6
Motorart: Twinturbo-V6+E-Motor
Hubraum: 3.497 ccm
Leistung/Drehmoment: k.A

Als Karosserievarianten werden angeboten: Body on frame, Regular Cab, Supercab und Supercrew; außerdem kann man drei verschiedene "Stylesides" (5,5 Fuß, 6,5 Fuß und 8,0 Fuß) wählen. Hier eine kleine Übersicht über die Gesamtlänge, die sich damit ergibt:

Regular Cab
6,5 Fuß: 5,31 Meter
8,0 Fuß: 5,78 Meter

Supercab
6,5 Fuß: 5,89 Meter
8,0 Fuß: 6,36 Meter

Supercrew
5,5 Fuß: 5,89 Meter
6,5 Fuß: 6,18 Meter

Die Ausstattungen heißen XL, XLT, Lariat, King Ranch, Platinum und Limited.

Verbesserte Ladefläche und neuer Generator

Optional gibt es eine verbesserte Ladefläche, die den Nutzwert für professionelle Kunden erhöhen soll. Auch für innen gibt es eine optionale Arbeitsfläche für die Benutzung eines Laptops, die sich aber auch für die Einnahme einer Mahlzeit eignet. Ein weiteres Extra für die Ruhepause sind "Max Recline"-Sitze, deren Lehnen man fast komplett in die Waagerechte bringen kann.

Ebenfalls neu ist der Generator Pro Power Onboard, mit dem man sich keinen Stromerzeuger mehr auf die Ladefläche zu stellen braucht. Denn das Gerät liefert genug Strom für 28 durchschnittliche Kühlschränke oder eine ganze Baustelle mit aufgeladenen Werkzeugen zu versorgen.

Er bietet bei den Benzinern eine Leistung von 2,0 kW, beim Hybrid sind es 2,4 kW oder optional 7,2 kW. Nutzen kann man den Strom über Steckdosen in der Kabine und bis zu vier 120-Volt-Steckdosen mit 20 Ampere an der Ladefläche. Die 7,2-kW-Version bietet sogar eine 240-Volt-Steckdose mit 30 Ampere.

Bessere Konnektivität und Assistenten

Der neue ist der erste Full-Size-Pick-up Nordamerikas mit serienmäßigen Over-the-Air-Updates für die Software des Wagens. Serienmäßig ist Sync 4 an Bord. Das neue System bietet eine natürlichere Sprachsteuerung sowie Echtzeit-Informationen aus der Cloud.

Mit der doppelten Rechenleistung im Vergleich zu Sync 3 integriert das System Smartphones nun auch ohne USB-Kabel über Apple CarPlay oder Android Auto. Wie schon bei Sync 3 ist auch die Kommunikation mit Alexa möglich, der Sprachassistentin von Amazon. 

Optional gibt es das automatische Notrufsystem 911 Assist, eine Rangierhilfe fürs Rückwärtsfahren mit Anhänger, ein Antikollisionssystem mit Fußgängererkennung und einen Kreuzungsassistent zur Verhinderung von Kollisionen mit dem Gegenverkehr beim Linksabbiegen.

Technisch am interessantesten ist Active Drive Assist, ein System, das auf Highways das Lenken übernimmt. Das klappt aber nur, solange der Fahrer noch auf die Straße achtet - was von einer auf den Fahrer gerichteten Kamera sichergestellt wird. Ein Hardwarekit ist ab Marktstart verfügbar, die Funktionalität soll aber erst ab dem dritten Quartal 2021 per Over-the-Air-Update aktiviert werden.

Gebaut wird der F-150 in Dearborn bei Detroit und in Claycomo bei Kansas City (Missouri). Auf den Markt kommt der Wagen im Herbst 2020. Zu den Preisen hat sich Ford noch nicht geäußert; derzeit beginnen sie bei 28.745 Dollar (knapp 26.000 Euro) für den Regular Cab (6,5 Fuß) mit 3.3 Ti-VCT V6 in der Ausstattung XL.

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