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Der neue Audi RS 3 riecht nach "Natur und Ursprünglichkeit"
Der frisch geliftete Audi RS 3 ist nicht nur auf der Nordschleife schneller geworden, er soll laut Audi auch besser riechen: Gleich fünf Chemiker sorgen dafür
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Der heutige Tag gehört dem überarbeiteten Audi RS 3. Die Ingolstädter haben soeben das Facelift ihres kompakten Dampfhammers vorgestellt und natürlich stehen die üblichen Maßnahmen im Vordergrund: Optik-Retuschen, Fahrwerksfeinschliff, kernigerer Auspuffsound, Anpassungen am Innenraum - Sie kennen das Spiel. Allerdings soll das Auto jetzt auch besser riechen. Moment, wie bitte?

© Motor1.com Hersteller
Audi RS 3 Sportback (2024) Zoom
Als ich vor ein paar Wochen zum Vorstellungstermin fuhr, war ich selber ein wenig perplex. RS 3-Sprecherin Julia Winkler erzählte mir nämlich, dass man nun auch mehr Wert darauf legt, das Geruchserlebnis im Fahrzeug zu steigern. Klingt im ersten Moment etwas komisch, aber seien wir ehrlich: Die Qualität eines Produkts nehmen die meisten von uns doch auch über dessen Duft wahr, oder nicht?
Bei einem preisgünstigen Kleinwagen gibt es häufig Plastikausdünstungen, die zu den weniger angenehmen Dingen im Leben zählen. Auf der anderen Seite werden Sie aus einem Rolls-Royce oder Bentley gar nicht mehr raus wollen. Und ja, das hat selbstverständlich auch damit zu tun, wie die sündteuren Materialien dem Riechkolben schmeicheln.
Wer "premium" sein will, sollte also auch danach riechen. Und das will Audi jetzt offenbar auch kommunikativ mehr in den Vordergrund rücken. "Qualität, die man zwar nicht sieht, die aber immer mitfährt", nennt Audi das. Und legt sich für den Geruch im Interieur selbst spezielle Standards auf. Was man da so erschnüffelt, setzt sich aus natürlichen Emissionen der Materialien, wie etwa dem Leder, und dem Eigengeruch ausgewählter Polymere zusammen.
Damit der Audi-Kunde nicht direkt sagt, dass ihm das alles gewaltig stinkt, müssen diverse Qualitätsmaßnahmen im Herstellungsprozess berücksichtigt werden - angefangen von der Auswahl des Leders über die Gerbstoffe bis hin zum Finish. Alle Innenraumkomponenten - das sind etwa 200 pro Fahrzeug - werden dafür chemisch analysiert und bewertet. In einer speziellen Bauteilkammer werden sie erhitzt und die Luft in der Kammer anschließend analysiert. Das dauert zwei bis drei Stunden pro Bauteil.
Ist die Prüfung aller Einzel-Komponenten abgeschlossen, wird gecheckt, wie sich das alles zusammen im Auto selbst so macht. Hier treffen schließlich alle Materialien aufeinander und sollen auch in Kombination angenehm riechen. Und das - man vergisst sowas ja schnell mal - unter allen klimatischen Bedingungen.
Temperaturen an heißen Sommertagen simuliert man etwa durch außen angebrachte Wärmestrahler. Die entstehenden Gerüche bewertet anschließend ein Team von fünf Chemikern hinsichtlich Art sowie Intensität. Geben die Damen und Herren Experten ihr okay, dann sollte der anspruchsvolle Audi-Kunde auch zufrieden sein.
Auch wenn viele Hersteller dem Trend zu veganen Innenausstattungen PR-mäßig nur allzu gerne fröhnen, kriegt man auch im RS 3 noch echtes Leder. Für die Vier Ringe offenbar ein wichtiges Qualitätsmerkmal, zumindest sagt man uns, dass "die RS-Sportsitze aus Feinnappaleder oder die neuen RS-Schalensitze mit hohem Anteil an Perlnappaleder sowie das serienmäßige Lederlenkrad den Geruch von Natur und Ursprünglichkeit verströmen".
Auch diese neuen Audis riechen vermutlich gut
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Ich bin mir nicht sicher, ob ich bei der ersten Sitzprobe im gelifteten RS 3 wirklich Natur und Ursprünglichkeit in mich hineinsaugte, aber sehr gut gerochen hat das Auto in jedem Fall. Bei einem Basispreis von 66.000 Euro für den Sportback (die Limousine ist 2.000 Euro teurer) sollte es das aber auch.

