Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Audi RS 3 (2024): Alles zum Facelift des schnellsten Kompakten
Nach gut drei Jahren kriegt der hervorragende RS 3 sein Facelift mit neuem Grill, neuem Lenkrad, Fahrdynamik-Feinschliff und einfacher driften soll er auch
(Motorsport-Total.com/Motor1) - Es war ja nicht immer ganz leicht mit dem RS 3. Klar, verflucht schnell ist er seit eh und je. Also seit 2011 um genau zu sein. Aber erst seit der aktuellen dritten Generation geht auch querdynamisch so richtig der Punk ab. Der 8Y, so der interne Code, ist seit 2021 - entschuldigen Sie die Ausdrucksweise - einfach ein verdammt geiles Teil. Und das verdammt geile Teil ist wohl gerade noch ein bisschen besser geworden.

© Motor1.com Deutschland
Audi RS 3 Sportback (2024) Zoom
Zumindest würde man das hoffen bei einem großen Facelift. Dass Audi Sport sich kürzlich mit genau diesem den Nürburgring-Rekord in der Kompaktklasse zurückgeholt hat, ist schon mal ein starkes Indiz dafür. 7:33,123 Minuten brauchte Audi-Fahrer-Legende Frank Stippler für die 20,8 Kilometer. Damit war er mehr als fünf Sekunden schneller als der bisherige Champ BMW M2.
An gestiegener Motorleistung kann es nicht gelegen haben, der ikonische Fünfzylinder bleibt nämlich nahezu unverändert. Dafür hat man jede Menge Feinschliff an der Fahrdynamik betrieben. Außen und innen ist auch ein bisschen was passiert. Wir schauen uns die Modellpflege von RS 3 Sportback und RS 3 Limousine im Detail an.
Exterieur
An Aufmerksamkeit dürfte es RS 3-Fahrern bisher eher nicht gemangelt haben. Die Optik des Baureihenkönigs ist ja doch ziemlich deftig. Jetzt zeigt er sich laut Audi "signifikant sportlicher" mit "brachial gestalteter Front". Neu sind der flachere und deutlich breitere Singleframe-Grill und die drei Öffnungen oberhalb des Frontsplitters. Selbiger erstreckt sich fortan über die gesamte Fahrzeugbreite und soll sich damit vor dem Audi Sport quattro S1 Pikes Peak von 1987 verbeugen.

© Motor1.com Hersteller
Audi RS 3 Sportback (2024) Zoom
Die Scheinwerfer kriegen ein neues Tagfahrlicht und weil die Lampen für die Ingolstädter auch sonst extrem wichtig sind, gibt es wieder haufenweise digitale Lichtsignaturen. In den Rückleuchten gibt es ebenfalls eine neue Grafik. Mit Pfeilen, "die in Verbindung mit der Coming-Home-/Leaving-Home-Funktion dynamisch von innen nach außen aufleuchten".

© Audi
Audi RS 3 Sportback (2021) Zoom
Derzeit total in im Heckbereich: Diffusoren mit mittigem Motorsport-Reflektor. Hatten wir zuletzt ja schon am neuen BMW M5 (samt M5 Touring) gesehen. Nun wirkt der Abschluss auch beim RS 3 noch massiver. Dazu passen die seitlichen Reflektoren, die nun vertikal angeordnet sind. Außerdem hat man das seltsame Gitter im Heckstoßfänger entfernt. Gut so.

© Audi
Audi RS 3 Sportback (2021) Zoom
Auf den Bildern sehen Sie übrigens Kyalamigrün beim Sportback und Kemoragrau bei der Limousine. Neu im Farbprogramm sind Ascariblau, Progressivrot und Daytonagrau Matt. Das neue Auto rollt serienmäßig auf 19-Zöllern im 5-Y-Speichen-Design. Ebenfalls erhältlich: Die 10-Kreuzspeichen-Felge vom RS 3 Performance-Edition.
Interieur
Die große News im Innenraum ist das neue Lenkrad, das vermutlich nicht allen gefallen wird. Erstens, weil es nun oben und unten abgeflacht ist und zweitens, weil man richtige Knöpfe durch Touch-Oberflächen ersetzt hat. Warum auch immer. Das neue Volant ist mit perforiertem Leder oder wahlweise in Microfaser mit 12-Uhr-Markierung bezogen. Und es hat einen neuen Schnellwahlknopf mit Zielflagge für den Performance-Modus. Ebenso neu: die rote RS-Taste an der rechten Lenkradspeiche, die Schnellzugriff auf den RS Individualmodus bietet.
Neben den Sportsitzen gibt es im RS 3 seit einiger Zeit ja auch sehr empfehlenswerte Carbon-Schalensitze. Neu ist, dass es nun im Inneren des RS deutlich mehr leuchtet. Das Ambientelicht wurde erweitert, dazu kommt ein neues sogenanntes Flächenlicht in der Türverkleidung. Ebenfalls schick: Türöffner, Luftausströmer sowie Lenkradspange und Schaltpaddels kommen in einem anthrazitfarbenen, changierenden Effektlack.

© Motor1.com Hersteller
Audi RS 3 Limousine (2024) Zoom
Freuen dürfen wir uns über neue Performance-Anzeigen im 12,3-Zoll-Virtual-Cockpit, unter anderem über einen großen, mittig platzierten "Rev Counter" sowie die Darstellung von Leistung, Drehmoment, G-Kräften, Beschleunigung und Rundenzeiten.
Im 10,1-Zoll-Infotainmentdisplay werden außerdem die Temperaturbereiche von Kühlmittel, Torque Splitter, Bremse sowie Motor- und Getriebeöl farbig angezeigt. Optional sind auch die Reifendrücke ablesbar.
Antrieb
Ein Facelift ohne Leistungssteigerung bei einem Performance-Auto eines deutschen Premiumherstellers ist mehr als ungewöhnlich, aber es kommt vor. Hier auch. Wobei es in diesem Fall verkraftbar sein sollte. Der heißgeliebte 2,5-Liter-Fünfzylinder-Turbo kommt nach wie vor auf 400 PS und 500 Nm Drehmoment. Die Beschleunigung von 0-100 km/h dauert 3,8 Sekunden (beim Vorfacelift waren es in echt auch mal 3,4 Sekunden), die Höchstgeschwindigkeit liegt bei bis zu 290 km/h.
Ein Update gibt es immerhin im klanglichen Bereich. Audi verspricht eine Optimierung der Abgasklappensteuerung im Bereich zwischen 2.200 und 3.500 Touren und dadurch noch mehr Kernigkeit auf die Lauscher. Vor allem wohl, wenn die optionale RS-Sportabgasanlage angekreuzt wurde.
Fahrwerk / Fahrdynamik
Dank seines Torque-Splitter-Allrads und der deutlich ambitionierteren Fahrwerksabstimmung machte der aktuelle RS 3 fahrdynamisch schon bisher eine überraschend gute Figur. Kein Vergleich zu den immer etwas plumpen Vorgängern. Aber die Ingenieure um Projektleiter Marvin Schätter sahen offenbar noch Potenzial und warfen nochmal die Hirnwindungen (und die Rechner) an.
Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, werden alle für die Querdynamik relevanten Komponenten beim RS 3 über den sogenannten modularen Fahrdynamikregler gesteuert. Torque Splitter, ESP, Brake Torque Vectoring, Steuerung der adaptiven Dämpfer - hier läuft alles zusammen und wird entsprechend synchronisiert. Und da war offenbar noch einiges zu holen. Neuer Algorithmus, mehr Juhuuu und Hurraaaa - so könnte man das sehr einfach zusammenfassen.
Etwas fachmännischer lautet die Analyse: Etwa durch die Verfeinerung des Brake Torque Vectoring (das sind die Bremseingriffe an den kurveninneren Rädern) soll das Auto jetzt noch williger eindrehen und weniger untersteuern. Was es bisher eigentlich auch nicht wirklich tat, aber wir wollen uns nicht beschweren.

© Motor1.com Hersteller
Audi RS 3 Sportback (2024) Zoom
Audi verspricht eine frühere und bessere Positionierung für den Kurvenausgang spätestens ab dem Scheitelpunkt, früheres Beschleunigen und höhere Kurvengeschwindigkeiten. Irgendwas muss dran sein, sonst hätte man die Nordschleife nicht 7,7 Sekunden schneller umrundet als bisher.
Und als wäre das nicht schon schön genug, ist der weiterentwickelte Algorithmus auch förderlich für das hemmungslose Vernichten von Gummi. Jawohl ja, die Drifterei im RS 3 wird noch einfacher. Bisher regelte man das Übersteuern im Drift-Modus ja hauptsächlich über konsequentes Malträtieren des Gaspedals. Jetzt soll der Lenkwinkel eine entscheidendere Rolle spielen. So soll man den Drift leichter und schneller einleiten können, früher den gleichen Driftwinkel erreichen.
Fürs genaue Gegenteil soll ein neuer Serienreifen mit Label-C-Kennung sorgen. Optional gibt es weiterhin den klebrigen Semi-Slick Pirelli P Zero Trofeo R.
Preise / Marktstart
Der aufgefrischte Audi RS 3 Sportback startet bei 66.000 Euro. Verglichen mit dem Basispreis von 2021 ist das eine Steigerung um 10 Prozent. Die RS 3 Limousine ist ab 68.000 Euro zu haben. Bestellt werden kann ab Ende August, die Markteinführung erfolgt im Oktober.
Noch mehr neue Audis
Audi A6 e-tron Sportback und Avant: Alle Infos, erste Sitzprobe
Audi A5 und A5 Avant (2024) debütieren mit neuen Super-Verbrennern

