• 02.06.2021 14:54

  • von Manuel Lehbrink

Bugatti heizt mit knapp 20 Millionen Euro über die Nordschleife

Auch Bugatti nutzt für Erprobungsfahrten die Nordschleife des Nürburgrings - Jetzt war der Hersteller mit gleich vier Fahrzeugen und sechs Ingenieuren vor Ort

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Mittlerweile muss gefühlt so gut wie jedes Auto im Rahmen seiner Entwicklung zumindest einmal eine Runde über die Nordschleife des Nürburgrings gedreht haben. Ob es nun Sinn macht oder nicht. Sicherlich sinnvoll ist hingegen eine Grüne-Hölle-Exkursion, wenn es um die Hypersportwagen aus dem Hause Bugatti geht.

Daher erprobt der Hersteller regelmäßig seine aktuellen sowie künftigen Modelle im Rahmen der Serienentwicklung auf der legendären Rundstrecke. Und weil es mit einem einzigen Fahrzeug anscheinend zu langweilig wird, wurden dort kürzlich gleich vier Modelle gesichtet. Das Ziel? Die perfekte Fahrwerksabstimmung finden.

Mit dabei in der wohl exklusivsten Testwagenflotte der Welt waren mit einem Wert von knapp 20 Millionen Euro netto: Centodieci (8 Mio. Euro), Divo (5 Mio. Euro), Chiron Pur Sport (3 Mio. Euro) und Chiron Super Sport 300+ (3,5 Mio. Euro). Uff. Was Bugatti dazu zu sagen hat? "Wir wollen für unsere Kunden die bestmögliche Fahrwerksabstimmung erreichen, daher die Fahrten unter extremen Bedingungen wie auch in Alltagssituationen", so Lars Fischer, Leiter Fahrwerkversuch und -abstimmung bei Bugatti.

Die Nordschleife gilt als anspruchsvollste Rundstrecke der Welt mit einer ungewöhnlichen Topografie und dafür als ideale Umgebung: 33 Linkskurven und 40 Rechtskurven, 17 Prozent Steigung und Gefälle, ein Höhenunterschied von 300 Metern und das auf einer Länge von 20,832 Kilometern.

Bugatti Centodieci und Bugatti Chiron Super Sport 300+ auf der Nordschleife

Bugatti Centodieci und Bugatti Chiron Super Sport 300+ auf der Nordschleife Zoom

Bei den Runden achten die Ingenieure auf den Gesamteindruck des Fahrzeugs und darauf, dass er innerhalb des Performance-Spektrums der Chiron-Familie die perfekte Differenzierung aufweist. Nach den Fahrten werden die Ergebnisse ausgewertet und an das Entwicklungsteam übermittelt, um den Abwicklungsablauf weiter zu optimieren.

"Selbst bei der Kleinserie Centodieci betreiben wir daher den gleichen Entwicklungs- und Erprobungsaufwand wie für den Chiron", erklärt Jachin Schwalbe, Leiter Fahrwerkentwicklung bei Bugatti. Heißt: Nach aufwändiger Simulation und intensiven Fahrten auf Prüfständen und Testgeländen folgen Fahrten auf Rundstrecken und im öffentlichen Straßenverkehr, um die Handling-Eigenschaften und das Fahrverhalten weiter zu optimieren.

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Beim Chiron Super Sport 300+ kontrollieren und verifizieren die Entwickler die vor einigen Wochen final abgestimmte Serienabstimmung des Fahrwerks. Der auf Längsdynamik ausgelegte Hypersportwagen mit Longtail wurde vor allem auf Höchstgeschwindigkeit bis zu 440 km/h hin entwickelt. Als Referenz zum neuen Centodieci und Chiron Super Sport 300+ nehmen die Entwicklungsingenieure die verschiedenen Charaktere und das Fahrverhalten der aktuellen Modelle Divo und Chiron Pur Sport.

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