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  • 04.06.2020 08:12

  • von Stefan Wagner

BMW 4er G22 (2020) debütiert mit Mega-Niere und geschärftem Fahrwerk

Der neue BMW 4er G22 schockt mit seiner XXL-Niere: Was das Coupé in puncto Motoren, Fahrwerk und Design sonst noch zu bieten hat, sagen wir Ihnen hier

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Sagen Sie Hallo zum wahrscheinlich kontroversesten Auto des Jahres. Wir haben unzählige Erlkönige gesehen und wir haben bereits einen Prototypen gefahren. Aber was Sie hier sehen, sind die ersten offiziellen Bilder des neuen BMW 4er in all seiner Pracht und sagen wir mal so - die Diskussionen dürften nicht abebben. 

Titel-Bild zur News:

BMW 4er Coupé (2020) Zoom

"Eigenständiges und klar von der neuen BMW 3er-Reihe differenziertes Karosseriedesign", so lautete die Vorgabe. Mit dem Concept 4 zeigten die Münchner auf der letztjährigen IAA, was da auf uns zukommen würde. Die Konsequenz in der Umsetzung dürfte dennoch viele überraschen.

Der 4er basiert auf dem 3er, unterscheidet sich aber nicht nur beim Design recht stark von seinem konventionellen Bruder. Wie das im Einzelnen aussieht, sagen wir Ihnen jetzt.

Design 

Was bisher schon über diese Niere geschrieben wurde, könnte ganze Bibliotheken füllen. BMW sieht sie "in der Tradition legendärer Coupés der Marke und als Hinweis auf den hohen Kühlluftbedarf". Wir finden sie ehrlicherweise ziemlich gewöhnungsbedürftig und damit wollen wir es auch gut sein lassen. In den Bildern unter diesem Absatz sehen Sie den 4er übrigens ohne M-Sportpaket.

Der Rest des Autos wirkt auf uns hingegen wie ein ziemlich Volltreffer, die Proportionen sind auf den Punkt. Windschutz- und Heckscheibe stehen flacher, der 4er ist insgesamt 57 mm flacher als der 3er. Auffällig ist die breite Schulterlinie. Die hintere Spur wächst um 23 mm. 

Fahrwerk

Grundsätzlich gilt der 3er ja als fahrdynamische Benchmark in der Mittelklasse. Dennoch hat BMW im Chassis- und Fahrwerksbereich diverse Register gezogen, um den neuen 4er dynamisch ordentlich anzuspitzen. Die wichtigsten Änderungen in Kürze:

- 57 mm weniger Fahrzeughöhe
- 21 mm tieferer Schwerpunkt
- 23 mm mehr Spurweite hinten
- mehr Steifigkeit durch neue Dom-Frontend-Streben, ein zusätzliches Schubfeld an der
- Vorderwagen-Stirnwand und zusätzliche Verstrebungen im Bereich der Hinterachse
- 0,8 Grad mehr Negativsturz an der Vorderachse
- eigene Abstimmungen für Federn/Dämpfer, Lenkung und Bremsen
- weniger Auftrieb an der Hinterachse

Der 4er übernimmt die hubabhängigen Dämpfer des 3er, schnürt die Turnschuhe aber durch ein höheres Dämpfkraftniveau sowie durch Federn und Stabilisatoren mit gesteigerter Federrate nochmal fester. Außerdem liegt er 10 Millimeter tiefer (8 Millimeter in Verbindung mit xDrive).

Das optionale M Sportfahrwerk (serienmäßig beim M440i) ist nochmal straffer gedämpft und kommt mit zusätzlichen Karosseriestreben, steiferen Lagern, Stabilisatoren mit höherer Federrate sowie gesteigerten Radsturzwerten.

Darüber hinaus bietet BMW ein adaptives M-Fahrwerk, das die Parameter des normalen M-Fahrwerks mit Verstelldämpfern kombiniert und wie üblich eine breitere Spreizung zwischen Komfort und Sportlichkeit erreichen soll.

Das elektronisch geregelte M-Hinterachs-Sperrdifferenzial ist beim M440i Serie, beim 430er kann es in Verbindung mit einem der M-Fahrwerke dazubestellt werden. 

Antrieb

Das bringt uns direkt zu den Motoren, von denen es zum Marktstart des 4ers vier Stück geben wird. Zwei Vierzylinder-Benziner im 420i und 430i, einen Sechszylinder-Benziner mit neuem 48-Volt-Mildhybrid-System im M440i, sowie einen Vierzylinder-Diesel im 420d. 

Ab Frühjahr 2021 wird die Selbstzünder-Seite durch die beiden Sechszylinder 430d und 440d ergänzt. Alle Diesel sind ebenfalls Mildhybride und verfügen nun über zwei Turbolader. Alle Aggregate erfüllen die Abgasnorm Euro 6d und sind grundsätzlich mit der ZF-Achtgang-Automatik ausgerüstet. 

Alle Sechszylinder kommen ab Werk mit Allradantrieb, für den 420d ist xDrive optional erhältlich. Die Leistungsdaten und Fahrleistungen sehen Sie hier: 

Motor / Leistung / 0-100 km/h / Vmax / Verbrauch
420i / 184 PS/300 Nm / 7,5 s / 240 km/h / 5,3-5,8 l
430i / 258 PS/400 Nm / 5,8 s / 250 km/h / 5,7-6,1 l
M440i xDrive / 374 PS/500 Nm / 4,5 s / 250 km/h / 6,8-7,1 l

420d / 190 PS/400 Nm / 7,1 s / 240 km/h / 3,9-4,2 l
430d xDrive / 286 PS/650 Nm / 5,2 s / 250 km/h / 6,2 l
440d xDrive / 340 PS/700 Nm / 4,7 s / 250 km/h / 6,8 l

Im September erwarten wir dann die Vorstellung des neuen M4, dessen 3,0-Liter-Biturbo-Sechszylinder bis zu 510 PS leisten wird. 

Interieur

Cockpit und Armaturenbrett unterscheiden sich nicht von dem des 3er. Allerdings sitzen Sie wie erwähnt 21 mm tiefer und die Türtafeln sind eigenständig gestaltet. 

Wie die erste Fahrt im Prototypen und die Sitzprobe im Studio zeigten, sind die serienmäßigen Sportsitze eine Wucht. Alternativ gibt es einen Klimasitz sowie einen M-Sportsitz mit integrierter Kopfstütze.

Die Rückbank ist recht stark ausgeformt und bietet überraschend viel Platz für zwei herkömmliche Menschen. Vorausgesetzt diese sind nicht wesentlich größer als 1,85, sonst muss vermutlich der Kopf abgenommen werden. Der Kofferraum fasst nun 440 Liter, laut BMW sind das 30 Liter mehr als beim Vorgänger. 


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Was ich sonst noch wissen muss

Es wird spannend zu sehen sein, wie gut sich der neue 4er mit seinem letztlich doch sehr streitbaren Frontdesign gegen die klassischer auftretende Konkurrenz um das Mercedes C-Klasse Coupé und den Audi A5 behaupten wird. 

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Auch ein 4er Cabrio und ein 4er Gran Coupé wird es wieder geben. Alle drei sehr wahrscheinlich auch als vollwertige M-Varianten. Dazu kommt der rein elektrische i4. Genaue Daten für deren Debüt haben wir allerdings noch nicht. 

Was wir Ihnen hingegen sagen können: Das 4er Coupé kommt im Oktober 2020 auf den Markt. Zu den Preisen hat sich BMW noch nicht geäußert.

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