• 12.11.2023 08:42

  • von Stefan Leichsenring

Batteriepreise sinken offenbar schneller als erwartet

Erhöhte Rohstoffpreise gehen zurück - Das könnte Elektroautos bald deutlich billiger machen

(Motorsport-Total.com/Motor1) - So schnell kann's gehen: Noch vor wenigen Monaten wurde erwartet, dass die hohe Nachfrage nach Elektroautos und die steigenden Preise für Nickel und andere Batteriemetalle die Preise für Elektroauto-Batterien hochtreiben würden. Doch nun sinken die Preise für die Batteriemetalle und damit wohl auch die Batteriepreise. So könnten auch endlich erschwinglichere E-Autos auf den Markt kommen.

Titel-Bild zur News:

BMWs 46XX-Batteriezellen Zoom

Nach einer Analyse des US-Bankhauses Goldman Sachs lagen die Kosten für eine Kilowattstunde Batteriekapazität im Jahr 2022 bei rund 155 Dollar. Bis 2025 soll dieser Wert auf 99 Dollar pro kWh sinken, also um um 40 Prozent. Bisher ging das Bankhaus nur von einem Rückgang von 33 Prozent aus.

Fast die Hälfte des Preisrückgangs für Elektroauto-Batterien soll auf sinkende Preise für Lithium, Nickel und Cobalt zurückzuführen sein. Von 2023 bis 2030 sollen die Batteriepreise jedes Jahr um elf Prozent fallen, so die Prognose. Damit sollen im Jahr 2030 Preise von rund 70 Dollar pro kWh erreicht werden. Schon Mitte dieses Jahrzehnts könnten Elektroautos so die Kostenparität mit Verbrennern erreichen - und zwar ohne Förderung. Das wiederum würde zu einer deutlich höheren Elektroauto-Nachfrage führen.

Derzeit sinkt die Nachfrage nach E-Autos eher, weil die Förderung in Europa und China zurückgeht. Künftig dürfte die Nachfrage wieder mehr vom Markt bestimmt werden, glaubt Goldman Sachs. So soll der Anteil von Elektroautos am Welt-Gesamtmarkt von nur 2 Prozent im Jahr 2020 auf 17 Prozent im Jahr 2025 und auf 35 Prozent im Jahr 2030 steigen. Das sind die Voraussagen für das Basis-Szenario. In einem "Hyper-Akzeptanz"-Szenario (also wenn die Elektroauto-Akzeptanz der Verbraucherinnen und Verbraucher besonders stark steigt) geht sogar von einer Steigerung auf 21 Prozent im Jahr 2025 und 47 Prozent im Jahr 2030 aus.

Bisher ist China beim BEV-Anteil führend. Dort hat schon fast jedes vierte verkaufte Auto einen reinen Elektroantrieb. Der Grund liegt nach dem Bericht in niedrigeren Elektroauto-Preisen, da diese von den chinesischen Herstellern subventioniert werden - sie verkaufen die E-Autos sogar mit Verlust. Dies soll sich nach der Prognose etwa 2025 ändern, denn dann sollen die Batteriepreise deutlich niedriger und der BEV-Anteil dadurch automatisch höher sein.

Die Batteriepreise sollen auch durch neue Technologien zurückgehen. So könnten verbesserte Materialien mit Silicium reinen Graphit in der Anode ersetzen, was die Energiedichte steigen lässt. Außerdem gibt es künftig Batterien mit größeren Zellen - zum Beispiel, wenn Tesla 2670-Zellen durch die neuen 4680-Zellen ersetzt. Das führt zu einer deutlichen Verringerung der Cell-to-Pack-Montagekosten.

Unser Titelbild zeigt eine 46XX-Batteriezelle für die Neue Klasse von BMW.

Quelle: Goldmansachs.com

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