• 18.10.2023 12:36

  • von Adrian Padeanu

Alfa Romeo: Designchef schließt einen Van nicht aus

Alfa-Romeo-Designchef Alejandro Mesonero-Romanos hat angedeutet, dass der Geist des Autotutto für einen neuen Van wiederbelebt werden könnte

(Motorsport-Total.com/Motor1) - Der Gedanke an einen luxuriösen Van mag hierzulande eher seltsam klingen, aber diese Nische wird in China immer beliebter. Buick bietet dort den GL8 an und Lexus den LM. Jener krass gestaltete LM kommt sogar bald zu uns. Demnächst wird auch der Volvo EM90 in das Segment der High-End-MPVs einsteigen, während Veredler in China die Mercedes V-Klasse zum Aushilfs-Maybach machen.

Titel-Bild zur News: Alfa Romeo Van

Alfa Romeo "Autotutto" Romeo 2 (1961) Zoom

Alfa Romeo scheint nun bestrebt zu sein, seinen Kundenstamm zu erweitern, nachdem das Unternehmen endlich den finanziellen Rückhalt seiner Muttergesellschaft Stellantis hat.

In einem Gespräch mit der Zeitschrift Autocar sprach Alfa-Romeo-Designchef Alejandro Mesonero-Romanos über den hier abgebildeten Autotutto: "Er war wunderschön. Übrigens würde es Sie nicht überraschen, wenn er eines Tages wieder auftaucht. Es ist vielleicht nur ein Scherz, aber es ist auch keine so verrückte Idee." Wenn man zwischen den Zeilen liest, könnte man meinen, dass ein Van in Erwägung gezogen wird, aber wahrscheinlich noch nicht für die Produktion angedacht ist.

Tatsächlich baute Alfa Romeo einst sogar Transporter, quasi eine Art "italienischer Bulli" als Antwort auf Ford FK 1000 und VW T1. Der Autotutto (wörtlich "Auto für alles") wurde zwischen 1954 und 1966 als Alfa Romeo Romeo (kein Witz!) vermarktet, bevor er ein Jahr später durch die Transporter F12 und A12 ersetzt wurde. In Italien gab es bis 1989 zudem den ersten Fiat Ducato auch als Alfa Romeo AR6.

Während ein moderner Nachfolger angesichts der Umstellung der Industrie auf Elektrofahrzeuge elektrisch sein würde, wurden einige dieser alten Transporter mit einem aufgeladenen Zweizylinder-Dieselmotor und einem abgewandelten Twin-Cam-Benzinmotor aus der Giulietta angeboten.

Den Autotutto gab es in verschiedenen Konfigurationen für unterschiedliche Bedürfnisse, darunter ein gewerblicher Transporter, eine Pritsche mit Doppelkabine, ein Pritschenwagen, ein Hochdach-Van und der Promiscuo-Van mit mehr Sitzen und Fenstern. Außerdem gab es Schulbusse, Kleinbusse und Krankenwagen sowie Sonderanfertigungen von Karosseriebauunternehmen. Im Laufe seiner 12-jährigen Laufzeit wurden etwa 23.000 Exemplare hergestellt. Die seltenste der drei Versionen war der Romeo 3, da er 1966 nur sechs Monate lang produziert wurde.


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Ein neuer Transporter von Alfa Romeo steht vermutlich nicht ganz oben auf der Prioritätenliste, denn die berühmte italienische Marke hat andere Prioritäten. Man wird 2024 eines kleines SUV unterhalb des Tonale auf den Markt bringen, sehr wahrscheinlich ein Ableger des Jeep Avenger und somit das erste Elektroauto von Alfa.
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Später in diesem Jahrzehnt folgt ein EV-Nachfolger für die Giulia und den Stelvio. Ein größeres SUV mit Blick auf die Vereinigten Staaten soll 2027 auf den Markt kommen, und es gibt Berichte, dass der 4C als elektrischer Sportwagen zurückkehren wird. Ein neuer Supersportwagen als Nachfolger des 33 Stradale ist ebenfalls in Arbeit.

Stellantis investiert nicht nur in die Wiederbelebung von Alfa Romeo, sondern auch in die Wiederbelebung von Lancia, einer anderen angeschlagenen italienischen Marke. Darüber hinaus erhält Fiats Performance-Sparte Abarth neue Produkte, angefangen mit dem 500e Hot Hatch.

Quelle: Autocar, Bonhams

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