• 29.01.2009 10:29

  • von Roman Wittemeier

Sebring: Perfekter Einstand von Dixon

Am Abschlusstag der ALMS-Sebringtests holt sich IndyCar-Champion Scott Dixon im neuen Acura die Bestzeit - BMW tritt auf der Stelle

(Motorsport-Total.com) - Der neue Acura ARX-02a hat seine Feuertaufe mit Bravour bestanden. Der LMP1-Bolide markierte an allen drei Tagen die deutliche Bestzeit beim Test in Sebring, was allerdings angesichts mangelnder Konkurrenz aus der großen Prototypenklasse kaum wunderte. Aber dennoch: Die Rundenzeiten, die Simon Pagenaud, Gil de Ferran und Scott Dixon in den Asphalt brannten, gaben der Acura-Mannschaft viel Anlass zur Freude. Am Dienstag hatte Pagenaud den alten Audi-Rundenrekord von Marco Werner unterboten.

Titel-Bild zur News:

Die De-Ferran-Mannschaft verlässt den Sebring-Test mit blütenreiner Weste

De Ferran gab sich kaum eine Blöße. Von acht Sessions innerhalb der vergangenen drei Tage holte sich sieben Mal das noch recht junge ALMS-Team die Bestzeit. Einzig in der allerletzten Session am Mittwochnachmittag war Highcroft mit dem Schwesterauto an der Spitze, weil De Ferran gar keine gezeiteten Runden mehr gefahren war. Die Tagesbestzeit von 1:45.671 Minuten wurde für Scott Dixon notiert.#w1#

Dixon und Franchitti begeistert

Der amtierende IndyCar- und Indy500-Champion feierte ein Bilderbuchdebüt im neuen LMP1-Wagen. Dixon spulte viele schnelle Runden am Stück ab und setzte sich im Formelsport-Duell gegen Dario Franchitti deutlich durch. Der Schotte fuhr den Highcroft-Acura in 1:46.157 Minuten auf Rang zwei und hatte somit fast eine halbe Sekunde Rückstand auf seinen Kollegen aus Neuseeland. Beide Topstars kamen jedoch nicht an die Fabelzeit von Pagenaud (1:44.814 Minuten) vom Dienstag heran.

Dyson konnte mit dem neuen Lola-Chassis und Mazda-Motor überzeugen Zoom

"Die G-Kräfte in den Kurven sind unglaublich", sagte der Franzose nach Abschluss der Tests. "Die Kurvengeschwindigkeiten sind unglaublich. Ein sehr interessantes Auto." Sein prominenter Teamkollege Dixon fügte hinzu: "Ein einzigartiges Auto. Das Design ist völlig anders als alles, was ich bisher gesehen habe. Ich hatte viel Spaß beim Test und ich glaube, wir können ein starkes Rennen bieten. Der Kampf gegen Audi und Peugeot wird aber sicherlich sehr hart."

"Es ist schon deutlich härter als im LMP2-Wagen", kommentierte Franchitti am Mittwochabend. "Das Gesamtgewicht und die Reifenbreite sorgen dafür, dass es viel anstrengender ist. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Aber wenn wir die wichtigsten Sachen mit dem neuen Auto erst einmal aussortiert haben, dann wird es ein unglaubliches Rennauto sein."

Sharp tritt auf die Euphoriebremse

Eine nüchterne Analyse des neuen LMP1-Acura gab es vom erfahrenen Scott Sharp zu hören. "Wir haben viel gelernt und an verschiedenen Bereichen gearbeitet. In ein paar Wochen werden wir an gleicher Stelle Langstreckentests fahren. In der Zwischenzeit haben wir die Gelegenheit, weiter an einigen Problemen zu arbeiten", sagte der Highcroft-Pilot. "Hoffentlich werden wir noch einige Kinderkrankheiten los." Sharp hatte Pech, weil er mit dem ARX-02a gleich zwei Mal ausrollte.

Der überarbeitete Porsche 911 GT3 RSR war in Sebring nicht zu packen Zoom

In der LMP2-Klasse blieb der Honda-Ableger ebenfalls nahezu ohne Konkurrenz. Der alte Acura ARX-01b wurde von Fernandez/Diaz/Jourdain in 1:49.008 Minuten souverän auf Gesamtrang drei gesteuert, mit einem Respektabstand von rund einer halben Sekunde folgte am letzten Testtag der Lola-Mazda von Dyson/Smith/Leitzinger/Devlin (1:49.462 Minuten). Am Montag und Dienstag hatte die Fernandez-Mannschaft jeweils sogar vor dem LMP1-Wagen von Highcroft gelegen.

Dyson hat wie alle anderen Lola-Kunden auf das neue Coupé umgebaut, welches Charouz bereits 2008 in der LMS und in Le Mans einsetzte. "Das ist ein kompromissloses Auto", freute sich der erfahrene Butch Leitzinger. "Man kann mit dem Auto unglaublich attackieren. Der Wagen mag es, wenn man richtig aggressiv zu Werke geht. Mein Eindruck: Je härter du den Wagen rannimmst, umso mehr Vertrauen kannst du aufbauen. Es ist gut, wenn man einem Auto die Richtung vorgeben kann."


Die Mannschaft um die Piloten Dyson/Smith/Leitzinger/Devlin freute sich über den positiven Einstand. Allerdings gab es im Dyson-Lager nicht nur fröhliche Gesichter, denn die neue Zuladung von 50 Kilogramm macht dem Team zu schaffen. "Das Auto ist eigentlich nicht für dieses Gewicht gebaut", kritisierte Chris Dyson die Regelanpassung in der LMP2-Klasse. "Das sorgt für besondere Belastung einiger Bauteile. Mal schauen, wie sich das auf die Standfestigkeit auswirken wird."

BMW hat noch viel Arbeit vor sich

In der GT2-Klasse war es wieder einer der überarbeiteten Porsche 911 GT3 RSR, der die Bestzeit setzte. Am Mittwoch wurde Richard Lietz (2:02.839 Minuten) diese Ehre im Farnbacher-Loles-Auto zuteil. Knapp dahinter folgte Wolf Henzler (2:02.960 Minuten) im Schwesterauto, vor dem überraschend starken privaten Panoz von Farnbacher/James (2:03.268 Minuten). Das Fahrerquartett von BMW kam am Mittwoch nicht recht voran. Auberlen/Hand/Milner/Müller fuhren den neuen M3 GT2 in 2:05.315 ins untere Mittelfeld der kleinen GT-Klasse.

BMW hat mit dem M3 GT2 nach dem Sebring-Test noch viel Arbeit vor sich Zoom

"Es war okay", bilanzierte Joey Hand abschließend. "Wir waren bei den Rundenzeiten etwas zurück. Wir kommen auf den Geraden nicht richtig auf Speed, weil wir eine solch breite Front am Auto haben", beschrieb der Teampartner von Bill Auberlen die aerodynamischen Probleme des neuen M3 GT2. "In den Kurven erreichen wir auch noch nicht die BMW Standards. Aber es ist noch früh im Jahr und die Dinge werden sich weiter gut entwickeln."

Während man bei BMW einige Hausaufgaben aus Sebring mitnimmt, ist man andernorts sehr glücklich. Der für 2009 umgestaltete Porsche war auf Anhieb schnell, die Corvette zeigte ihr Potenzial und vor allem der Panoz und die Viper überraschten. "Wir sind jetzt schon schneller als im gesamten vergangenen Jahr", freute sich Dodge-Pilot Chris Hall. "2008 war das Auto in den Kurven schwierig zu handeln, jetzt ist es viel einfacher."

Die Testzeiten in der Übersicht:
01. LMP1 De Ferran/Pagenaud/Dixon (Acura) - 1:45.671 Minuten
02. LMP1 Brabham/Sharp/Franchitti (Acura) - 1:46.157
03. LMP2 Fernandez/Diaz/Jourdain (Acura) - 1:49.008
04. LMP2 Dyson/Smith/Leitzinger/Devlin (Lola-Mazda) - 1:49.462
05. GT2 Werner/Henzler/Lietz (Porsche) - 2:02.839
06. GT2 Farnbacher/James (Panoz) - 2:03.268
07. GT2 Bergmeister/Henzler (Porsche) - 2:03.655
08. GT2 Robertson/Murry/Robertson (Ford) - 2:04.085
09. GT2 Neiman/Law/Van Overbeek/Long (Porsche) - 2:04.536
10. GT2 Feinberg/Hall(Dodge Viper) - 2:04.793
11. GT2 Auberlen/Hand/Milner/Müller (BMW) - 2:05.315
12. GT2 Pastorelli/Basseng/Westbrook (Porsche) - 3:07.601

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