28.01.2009 19:04
von Roman Wittemeier

BMW: Teamchef Rahal ist stolz

Teamchef Bobby Rahal ist mit den ersten Eindrücken vom neuen BMW M3 GT2 beeindruckt: "Aber es wird ein harter Fight"

(Motorsport-Total.com) - In den USA fährt BMW in diesem Jahr einen Großangriff auf die GT2-Krone in der American-Le-Mans-Series (ALMS). Mit dem brandneuen M3 GT2 will man an die glorreichen Zeiten anknüpfen, als man mit dem GTR der gesamten Konkurrenz nur so um die Ohren fuhr. Das neue Projekt ist seit Monaten in der Entwicklung, mit dem Rahal-Letterman-Team hat man sich eine erfahrene Einsatztruppe ausgewählt. Zurzeit stellt man sich beim Test in Sebring erstmals der künftigen Konkurrenz.

Bobby Rahal betreut den Einsatz der beiden ganz neuen BMW M3 GT2

Die Ergebnisse der ersten beiden Testtage sind durchaus ermutigend. Sowohl am Montag als auch am Dienstag brachte das Faherquartett Auberlen/Hand/Milner/Müller den bislang einzigen fertig aufgebauten M3 ins GT2-Mittelfeld. "Unser Ziel ist es natürlich, das Auto während der Saison kontinuierlich weiter zu entwickeln", so Teamchef Bobby Rahal. "Zuerst geht es um Standfestigkeit. Bislang haben wir dabei keinerlei Probleme gehabt."#w1#

Großer Kampf in der GT2-Klasse

"Es ist aber wie immer: Man kann in allen Bereichen immer besser werden. Egal, wie weit man schon gekommen ist", mahnte das amerikanische Motorsport-Urgestein. "BMW Motorsport hat einen tollen Job gemacht. Unsere Leute haben bereits seit Sommer eng mit der Mannschaft zusammengearbeitet. Wir sind mit dem aktuellen Stand schon sehr zufrieden, aber wird werden weiter pushen."

Der neue BMW M3 GT2 wird zurzeit in Sebring für die ALMS vorbereitet Zoom

"Der Kampf um die GT2-Krone wird 2009 ganz eng. Es werden mindestens vier Hersteller mitkämpfen können. Porsche und Ferrari kommen mit überarbeiteten Fahrzeugen und Corvette bringt den neuen C6.R. Ich denke, die werden spätestens ab Saisonmitte ganz nah dran sein. Auch Privatteams wie Panoz PTG können Glanzlichter setzen. Das wird ein ganz harter Fight", prophezeite Rahal, der bereits im vergangenen Jahr mit einem Porsche in der ALMS verteren war.

BMW Neuzugang Tommy Milner und Ralf Kelleners trieben den Rahal-Letterman-Porsche 2008 in den letzten fünf Saisonrennen vier Mal auf das Podest. "Einer der Gründe für das Programm mit Porsche war eine Art Vorbereitung", gab Rahal zu. "Wir hatten zwar zu diesem Zeitpunkt noch keinen festen Vertrag, aber wir wollten für den Fall gerüstet sein, wenn sich BMW für uns entscheidet."

Technische Leckerbissen am M3

Entsprechend kann der Teamboss das Kräfteverhältnis und die Herangehensweise anderer Hersteller bestens einschätzen. "Porsche wird nicht klein beigeben, Ferrari und Corvette auch nicht. Ich glaube, gerade Corvette wird ein schwerer Brocken, denn die haben ein extrem gutes Team. Diese Kategorie ist dermaßen eng, dass eine stetige Weiterentwicklung während der Saison einfach unumgänglich ist."

Bill Auberlen war schon bei den letzten BMW Erfolgen in der ALMS dabei Zoom

Rahal kann sich der Unterstützung von BMW sicher sein. "Wir alle kennen das aktuelle wirtschaftliche Klima. Das ist nun wirklich nicht gerade gut. Trotzdem stellt BMW dieses Programm auf die Beine, während sich andere Hersteller reihenweise zurückziehen. Das gilt weltweit. Genau dies spricht doch über die Entschlossenheit von BMW Bände."

Der neue M3 GT2 setzt im technischen Bereich neue Maßstäbe. Das Dach des GT2-Autos ist aus Karbon, eine neuartige Klimaanlage sorgt für Frischluft, die Servolenkung hilft nur in Kurven und vermittelt den Piloten viel mehr Gefühl und eine revolutionäre Hinterachse soll mehr Grip und Traktion bringen. Das Fahrzeug sollte ursprünglich als GT2S homologiert werden, wäre dann aber nicht in den ACO-Domänen Le Mans und LMS startberechtigt. In wenigen Tagen wird der M3 vermutlich endgültig als GT2-Bolide verzeichnet sein.