• 26.10.2009 20:06

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Zukunft der A1GP-Serie weiterhin ungeklärt

Nach der Absage des Saisonauftakts in Surfers Paradise steht nicht fest, ob und wie es mit der A1GP-Serie in Zukunft weitergehen wird

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hätte am vergangenen Wochenende im australischen Surfers Paradise der Saisonauftakt der A1GP-Serie stattfinden sollen, doch stattdessen mussten sich die Zuschauer an der Gold Coast mit den V8-Supercars begnügen. Wie es nach diesem schweren Rückschlag mit der A1GP-Serie weitergehen soll, ist noch unklar.

Titel-Bild zur News: A1GP-Serie

Wie es mit der A1GP-Serie weitergehen wird, steht weiterhin in den Sternen

Erst Ende September hatte A1GP-Boss Tony Teixeira den Rennkalender 2009/10 sowie einen vermeintlich rettenden Vermarktungsdeal mit der weltberühmten Sportmarketingagentur IMG bekannt gegeben. Es folgten wochenlange Spekulationen hinsichtlich der unsicheren Finanzsituation - und am 17. Oktober musste Surfers Paradise schließlich definitiv abgesagt werden. Unter den Nationalteams sprach sich die schlechte Nachricht erst am Abend des 16. Oktober herum.#w1#

Kritik an der Organisation

"Die offizielle Benachrichtigung an die Teams kam nur ein paar Minuten vor der Pressemitteilung bei uns an", erklärt Mike Carroll, Generalmanager des Teams Südafrika. "Am Telefon habe ich schon am Abend davor erfahren, dass die Sache platzen könnte. Natürlich bekamen wir die negativen Entwicklungen schon in den Wochen davor mit, aber über offizielle und inoffizielle Kanäle wurde uns bis spät in den 16. Oktober hinein Optimismus signalisiert."

Durchhalteparolen, wie man heute weiß, denn Tatsache ist: Eine A1GP-Teilfirma mit 40 Mitarbeitern musste bereits im Juni Konkurs anmelden, andere Angestellte warten seit Monaten auf ausstehende Gehälter. Geschäftsführer Pete da Silva hat sein Büro längst geräumt und ist offiziell nur noch als Berater für die A1GP-Serie tätig. Außerdem warten Zulieferer wie Motorenhersteller Ferrari und Reifenpartner Michelin auf ihr Geld.

Abgesehen von den finanziellen Gründen musste Surfers Paradise aber auch wegen technischer Beanstandungen abgesagt werden, wie 'Motorsport-Total.com' erfahren hat. Der FIA musste vor der Saison 2008/09 versprochen werden, dass die Autos in bestimmten Bereichen überarbeitet werden. Für eine Zulassung erforderlich gewesen wäre zum Beispiel eine Veränderung der Kopfstützen zur Verbesserung der Fahrersicherheit.

Kein Geld für Modifikationen

Die A1GP-Organisation bestätigt diese Darstellung und gibt als Grund für die verabsäumten Modifikationen an, dass es aufgrund des finanziellen Engpasses nicht möglich war, die Arbeiten durchzuführen. Genauer gesagt: Wegen offener Transportrechnungen werden die Autos von der Logistikfirma weiterhin nicht freigegeben. Die Ingenieure hatten also vor Surfers Paradise keinen Zugriff auf die beschlagnahmten Boliden.

Wie es nun weitergeht, ist unklar. Medienberichten zufolge visiert Teixeira nun den 6. Dezember in Kuala Lumpur als neuen Termin für den Saisonauftakt an. Voraussetzung dafür ist, dass die offenen Rechnungen an verschiedene Zulieferer beglichen werden, weil diese sonst ihre Unterstützung einstellen werden. Unsicher ist offenbar auch, ob tatsächlich im chinesischen Zhuhai gefahren werden kann, wie man erst am 13. Oktober bekannt gegeben hatte.