• 30.04.2009 10:32

  • von Roman Wittemeier

A1GP-Piloten tauschen Boliden gegen Bus

Mit einer Sightseeingtour durch London haben sich die Piloten der A1GP-Serie auf das vorgezogene Saisonfinale in Brands Hatch eingestimmt

(Motorsport-Total.com) - Rennfahrer sind keine guten Beifahrer, aber die Piloten der A1GP-Serie haben das Lenkrad in London gern aus der Hand gegeben. Die Protagonisten des Saisonfinales am kommenden Wochenende in Brands Hatch stiegen in der britischen Hauptstadt in einen der berühmten Sightseeingbusse und ließen sich an den großen Touristenattraktionen vorbei chauffieren: Piccadilly Circus, Trafalgar Square, Tower, London Eye und Co.

Titel-Bild zur News: Neel Jani, Adam Carroll

Erster Schlagabtausch an der Themse: Die Favoriten Adam Carroll und Neel Jani

"Ich habe lange Zeit in England gelebt, war aber nur selten in London", gestand der irische Pilot Adam Carroll, der beim Finale am Wochenende gute Chancen auf den Titel hat. "Wir werden in Brands Hatch auf die Unterstützung vieler Fans zählen können. Das wird eine Art Heimrennen für uns. Wir müssen also das Beste herausholen."#w1#

Der britische Lokalmatador Dan Clarke erklärte bei der Rundreise durch London: "Ich lebe nur wenig westlich der Stadt. Also eigentlich genieße ich die Ruhe auf dem Land und habe die Großstadt quasi vor der Tür. Normalerweise steigen wir Briten nicht in solche Busse, weil das eher den Touristen vorbehalten ist. Aber es war wirklich nett, im Zuge dessen auch mehr über die Geschichte der Stadt zu erfahren."

Das Rennwochenende vor heimischer Kulisse wird für Clarke eine ganz andere Geschichte. "Ich sitze erst zum dritten Mal in diesem Auto, wir müssen also realistisch sein. Ein Podest wäre schon ein riesiger Erfolg." Beim Trip durch London waren unter anderem auch John Martin (Australien), Cong Fu Cheng (China), Salvador Duran (Mexiko) und Earl Bamber (Neuseeland) an Bord und staunten über die Sehenswürdigkeiten der Stadt.


Fotos: A1GP-Finale in Brands Hatch, Pre-Events


Etwas weniger aufgeregt war der große Titelfavorit Neel Jani. "Es ist ja nicht weit nach London. Daher war ich auch schon mehrfach hier", sagte der Schweizer. "Ich finde zum Beispiel die St. Paul's Cathedral beeindruckend. Mich wundert immer, wie die früher schon so etwas überhaupt bauen konnten. Die ganze Stadt hat ein nettes Flair, vor allem bei gutem Wetter." Am Mittwoch lachte die Sonne vom Himmel über London.

Die Frage vor dem Finale ist allerdings, wer von den A1GP-Piloten zuletzt lacht. Die Teams aus der Schweiz und Irland trennen nur zwei Punkte. Zwar liegt Jani vor seinem Konkurrenten Carroll, doch könnte der Titelverteidiger unter Zugzwang geraten. Es wird nach wie vor darüber diskutiert, ob man mangels Fahrzeugen beim Auftakt in Zandvoort ein Streichergebnis gelten lässt. Unter dieser Voraussetzung wären die Vorzeichen genau umgekehrt: Carroll läge dann zwei Punkte vor Jani.