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ZEOD nähert sich Le Mans: "Sprengt wirklich alle Grenzen"

In der vergangenen Woche testete Nissan seinen ZEOD RC in Le Mans, Fahrer Lucas Ordonez spricht derweil über die Herausforderung des neuen Projektes

(Motorsport-Total.com) - Schritt für Schritt in Richtung Le Mans: Noch liegt viel Arbeit für das Projekt des ZEOD RC vor den Jungs von Nissan, doch so langsam nähert man sich dem großen Traum: Eine Runde in Le Mans komplett nur mit Elektroantrieb zu drehen. Auf dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet testeten die Fahrer Lucas Ordonez, Wolfgang Reip und Satoshi Motoyama in der vergangenen Woche das einmalige Gefährt erneut, um die Entwicklung voranzutreiben.

Titel-Bild zur News: Lucas Ordonez

Nissan testete den ZEOD RC in der vergangenen Woche in Le Castellet Zoom

Denn die Zeit bis Le Mans ist nicht mehr lang. Beim Saisonhöhepunkt der Langstrecken-Szene möchte der ZEOD (steht für: Zero Emission On Demand) eine komplette Runde mit Elektroantrieb fahren. Am Ende jedes Stints mit dem 400 PS starken Turbomotor wird das Auto in einen Elektromodus schalten und eine zusätzliche Runde absolvieren. Auf der langen Mulsanne-Geraden wird dann nichts zu hören sein außer dem Lärm von den Reifen.

"Es gibt so viele Dinge, die an diesem Auto anders sind", erklärt GT-Academy-Gewinner Lucas Ordonez, der schon seit längerem als einer der Fahrer des Prototypen feststeht. "Es gibt viele Systeme und Prozeduren, die ein Fahrer lernen muss. Es war interessant, in der vergangenen Woche mehr zu lernen. Es geht nicht nur darum, welche Knöpfe man wann betätigen muss, sondern auch darum, was sie genau machen."

Der ZEOD RC ist in der berühmten 56. Garage eingeschrieben, die einen besonderen Platz für Experimentalfahrzeuge bereithält. Dass der Bolide besonders ist, das hat auch Ordonez schon längst bemerkt. Neben dem ohnehin schon völlig neuen Konzept unterscheidet sich das Fahrzeug auch in anderen Dingen deutlich von der Konkurrenz. "Selbst die Sitzposition ist anders", erklärt er. "Normalerweise ist die Unterseite des Cockpits bei einem Prototypen angehoben, um den Luftstrom unter und durch die Front des Autos zu verbessern, aber im ZEOD sind deine Füße näher am Boden. Man liegt immer noch wie in einem normalen Prototypen, aber die Fußposition ist eher wie in einem GT-Auto."

Lucas Ordonez

Die Sitzposition im Fahrzeug findet Lucas Ordonez ungewöhnlich Zoom

Bereits dreimal nahm Ordonez zuvor in der LMP2-Klasse am 24-Stunden-Rennen in Le Mans teil, zweimal kam er dabei sogar auf das Podest. Ein ähnliches Ziel wird der Spanier in diesem Jahr wohl nicht verfolgen können, denn sportlich dürften die Erfolgsaussichten wohl eher gering sein. Doch Erfolg wird in der Experimentalklasse natürlich anders bewertet - ganz nach dem Olympischen Motto: "Dabei sein ist alles."

"Wir wissen, dass es nicht einfach werden wird, aber genau darum machen wir es", sagt Ordonez. "Jeder im Team lernt die ganze Zeit, aber die Lehren, die wir daraus ziehen, werden eine wichtige Rolle spielen - sowohl in unserem zukünftigen Rennprogramm wie auch bei den Straßenwagen. Das sprengt wirklich alle Grenzen. Wir hatten im Entwicklungsprozess ein paar Probleme, aber wenn es einfach wäre, dann würde es ja jeder versuchen."

Für ihn habe der Versuch mit dem ZEOD überhaupt nichts mehr mit seinen Anläufen in der LMP2 gemeinsam - weder in Sachen Vorbereitung noch in Sachen Zielen oder der Herangehensweise. "Man hat keine vorherigen Daten, auf die man zurückgreifen kann. Alles an diesem Programm ist eine neue Lernerfahrung für die Fahrer, die Mechaniker, die Ingenieure und das Designteam." Doch laut dem Spanier sei es unglaublich lohnend, Teil dieses Experimentes zu sein. "Ich kann es nicht abwarten, still die Mulsanne-Gerade entlang zu gleiten, das wird eine tolle Erfahrung."


Fotostrecke: Nissan in Le Mans

Beim Vortest am 1. Juni wird Ordonez - ebenso wie Motoyama - wegen einer Terminüberschneidung mit der japanischen Super-GT-Meisterschaft nicht teilnehmen. Dort wird neben Reip der Brasilianer Thomas Erdos den ZEOD RC fahren.

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