Frankreich
Nissan tauchte erstmals 1986 werksseitig in Le Mans auf. Man schickte zwei Fahrzeuge in den Klassiker. Der hier abgebildete R85V schaffte es auf Gesamtrang 16, der zweite Wagen fiel aus.
Im Folgejahr trat man erneut mit zwei Autos an der Sarthe an. Hoshino/Takahashi/Matsumoto schieden mit ihrem R87E wegen eines Motorschadens aus.
Das Schwesterauto mit Hasemi/Wada/Suzuki wurde 1987 von Elektronikproblemen derart geplagt, sodass man den Wagen ebenfalls vorzeitg abstellte.
1988 wurde das Nissan-Engagement quasi verdoppelt: vier Autos fuhren in Le Mans. Der R88C (March-Chassis) mit Grice/Wilds/Percy schaffte in 24 Stunden 344 Runden an der Sarthe: Platz 14.
Im Fahrzeug vom Hoshino/Wada/Suzuki gab unterdessen nach 21 Stunden mal wieder einer der Dreiliter-V8-Turbomotor den Geist auf.
Der R88V mit dem V6-Turbo kam noch weniger weit. Olofsson/Leoni/Morimoto stellten den Wagen schon nach 74 Runden ab. Immerhin war der March-Nissan von Italiya Sport ein interessanter Farbtupfer im Feld.
Die Serie der Nissan-Ausfälle setzte sich auch 1989 fort. Keines der vier Fahrzeuge erreichte das Ziel in Le Mans. Dabei hatten sich die Japaner starke Fahrer aus Europa zur Hilfe geholt.
An Bord des damaligen R89 arbeiteten 1989 unter anderem Mark Blundell (Foto), Arie Luyendyk, Martin Donnelly, Geoff Brabham und Julian Bailey. Keiner sah damals das Ziel in Le Mans. Dennoch legte Nissan weiter nach.
Sieben Fahrzeuge, drei unterrschiedliche Version des R90: Das Jahr 1990 war ein Großangriff von Nissan an der Sarthe. Kleines Erfolgserlebnis für Hasemi/Hoshino/Suzuki: Rang fünf.
Von den insgesamt sieben Autos kamen allerdings wieder nur vier ins Ziel. Nissan zog - vorerst - einen Schlussstrich und zog sich vom Klassiker in Frankreich zurück. Fünf Jahre später tauchte man mit einem ganz anderen Fahrzeug wieder auf.
1995 und 1996 starteten jeweils zwei Nissan GT-R LM in Le Mans. Bäume rissen die Japaner mit jenem Fahrzeug nicht gerade aus. Der GT-R mit Reihen-Sechszylinder erreichte aber immerhin einmal Klassenrang fünf.
Im Jahr 1997 ging es für Nissan in die GT1-Klasse. Der R390 litt aber unter mangelnder Zuverlässigkeit. Immerhin erreichten Hoshino/Comas/Kageyama das Ziel auf Rang zwölf.
1998 war das bislang erfolgreichste Jahr von Nissan an der Sarthe. Hoshino/Suzuki/Kageyama erreichten mit dem R390 GT1 den dritten Gesamtrang. Die Schwesterautos von Nielsen/Lagorce/Krumm und Comas/Lammers/Montermini (Foto) holten die Ränge fünf und sechs.
Neben den vier Werks-R390 rollten 1998 noch zwei Courage C51 mit Nissan-Power im Heck durch Le Mans. Keines dieser beiden Fahrzeuge kam allerdings ins Ziel.
1999 gab es den bislang letzten Werkseinsatz von Nissan in Le Mans. Cottaz/Goossens/Ekblom brachten den Courage-Nissan C52 auf dem achten Rang ins Ziel.
Dieser R391 von Suzuki/van de Poele/Kageyama schaffte 1999 nicht einmal die Qualifikation für das Rennen. Man zog sich für viele Jahre werksseitig aus der Le-Mans-Szene zurück.
Vielleicht auch, weil einem die Kunden auf der Nase herumtanzten. Dieser Courage-Nissan von Caffi/Montermini/Schiatarella wurde 1999 auf Platz sechs klassiert, während die Werksmannschaften das Nachsehen hatten.
Nissan ist seit Jahren zurück an der Sarthe, allerdings nur als Motorenlieferant in der LMP2-Klasse - und für den kurzen, aber wirkungsvollen PR-Auftritt mit dem DeltaWing 2012. Die Japaner haben die 56. Box in Le Mans kennen und lieben gelernt.
In diesem Jahr darf Nissan noch einmal den Startplatz für Experimentalfahrzeuge einnehmen. Mit dem ZEOD (Zero Emission On Demand) will man wenigstens ein paar Runden mit rein elektrischem Antrieb schaffen. Und 2015 soll endlich ein volles LMP1-Programm kommen.
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