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Pescarolo: "2012 am liebsten zwei Autos"
Henri Pescarolo plant im ersten Jahr der Langstrecken-WM den Einsatz eines zweiten Boliden mit Judd-Power, sieht aber noch diverse Fragezeichen
(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende steht das 6-Stunden-Rennen von Silverstone auf dem Programm der Le-Mans-Serie (LMS). Bei der vorletzten Saisonstation, die gleichzeitig zum Intercontinental-Le-Mans-Cup (ILMC) zählt, wird es für das Pescarolo-Team darum gehen, die gegenwärtige Führung in der Meisterschaft zu verteidigen.

© ACO/VSC Pictures
Rennen in der Saison 2012 zwei Pescarolo-Judd in der Langstrecken-WM?
Die Rebellion-Truppe sitzt dem Team rund um Henri Pescarolo derzeit am dichtesten im Nacken und wird auch in Silverstone mit ihren beiden Lola-Toyota eine ernst zu nehmende Konkurrenz für den Pescarolo-Judd von Chistophe Tinseau/Emanuel Collard/Julien Jousse darstellen.
Die Le-Mans-Legende zählt allerdings darauf, dass die beiden Pescarolo-Boliden des OAK-Teams Rebellion wichtige Punkte wegnehmen werden. "Unser Ziel ist der LMS-Titel sowohl bei den Fahrern als auch in der Teamwertung", stellt Pescarolo gegenüber 'endurance-info.com' klar, schränkt jedoch ein: "Mit nur einem Auto wird es bei den Teams gegen die beiden Lola-Toyota sicher sehr schwierig."
Angesichts der Tatsache, dass die 6 Stunden von Silverstone auch zum ILMC zählen, ist am Sonntag Platz fünf das Ziel für den grünen Pescarolo-Judd. "Mit vier Diesel-Fahrzeugen im Feld kann es für uns nur darum gehen, den fünften Platz sicherzustellen", sagt der Franzose und hofft darauf, dass "sich die beiden OAK-Pescarolo zwischen unserem Auto und den beiden Lola-Toyota platzieren werden".
Mit den Gedanken schon in der Zukunft
Unterdessen ist Pescarolo, der am Tag des LMS-Saisonfinales in Estoril (25. September) seinen 69. Geburtstag feiert, mit seinen Gedanken schon im Jahr 2012. Nachdem die Anpassungen im Reglement im Anschluss an das ILMC-Rennen in Spa-Francorchamps den Benzinern nicht den erhofften Sprung nach vorn bescherten, setzt die französische Sportwagen-Ikone nun auf das kommende Jahr.
"Die Diesel-Fahrzeuge haben anstatt der angekündigten 22 Sekunden gerade einmal drei Sekunden eingebüßt", sagt Pescarolo mit Blick auf die Rundenzeiten bei der diesjährigen Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans und fügt an: "Wir warten daher auf 2012. Es muss sich ganz eindeutig etwas tun, denn es geht schließlich um das Überleben vieler Hersteller."
Ein Engagement in der neu geschaffenen Langstrecken-WM kann sich der Franzose mit einer "umfassend angepassten Version" des aktuellen Boliden gut vorstellen, wie er sagt. In diesem Zusammenhang liegt ihm viel an einem stabilen technischen Reglement über mehrere Jahre. "Es macht keinen Sinn, an einem neuen Fahrzeug zu arbeiten, das nach der Saison 2013 ins Museum wandert."
Das realistische Ziel für die kommende Saison kann laut Pescarolo "nicht sein Audi und Peugeot zu schlagen, sondern den Abstand im vertretbaren Rahmen zu halten". "Es fällt schwer, neue Partner zu finden, wenn wir um Platz sieben kämpfen müssen", sagt er.
Wenngleich die finale Spezifikation für den neuen Pescarolo-Boliden noch nicht steht, so herrscht auf dem Motorensektor bereits Klarheit. "Da wir den 5,5-Liter-Motor nicht behalten können, wird es ein 3,4-Liter-Motor sein", erklärt der Franzose und fügt an: "Ich habe eine gute Verbindung zu Judd. Deren neuer V10 wird kleiner und leichter sein, was eine bessere Gewichtsverteilung erlaubt."
Der bevorzugte Plan Pescarolos in Bezug auf die Entwicklung des neuen Boliden wäre es, in der kommenden Saison zwei Fahrzeuge in der Langstrecken-WM einzusetzen. "Das Problem ist das Budget", schränkt er ein und verweist darauf, dass "wir Ende September mehr wissen, wenn die geschäftlichen Dinge geregelt sind".

