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  • 05.06.2011 13:08

  • von Roman Wittemeier

Langstrecken-WM ab 2012: Mehr Gewicht für die Szene

Die Ankündigung der neuen Langstrecken-WM von FIA und ACO sorgt in der gesamten Szene für großen Jubel - Alexander Wurz: "Das ist mega-ultra-cool!"

(Motorsport-Total.com) - Genau 20 Jahre nach dem letzten Sportwagen-Weltmeistertitel für Derek Warwick und Yannick Dalmas im Peugeot wird es wieder eine große Bühne für den Langstreckensport geben. Der Automobil-Weltverband FIA gibt dem bisherigen Intercontinental-Le-Mans-Cup (ILMC) ab dem kommenden Jahr offiziellen WM-Status. Gemeinsam mit Le-Mans-Veranstalter ACO wird man die Serie organisieren.

Titel-Bild zur News: Allan McNish, Tom Kristensen, Rinaldo Capello, Mike Rockenfeller, Romain Dumas, Timo Bernhard, Benoit Treluyer, Marcel Fässler

Bald kämpfen sie um WM-Punkte: Die Langstreckenszene im Aufschwung

"Eine Weltmeisterschaft ab 2012. Das ist mega-ultra-cool! Zumindest dann, wenn man daran teilnehmen darf", jubelt Peugeot-Werkspilot Alexander Wurz via Twitter. Der Österreicher ist ein leidenschaftlicher Fan der Prototypen. Er greift in einer Woche erneut nach dem Titel in Le Mans - es wäre sein dritter, wenn es denn klappt.

"Seit über zehn Jahren haben wir von Audi darauf gedrängt. Ich finde es toll, dass es nun gelungen ist, diese Partnerschaft von FIA und ACO auf die Beine zu stellen", erklärt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. "Ich sehe es insgesamt sehr positiv. Eine Langstrecken-WM mit den 24 Stunden von Le Mans ist sicherlich eine der hochwertigsten Motorsportserien, die es geben kann."

"Die beste Nachricht, die es im Langstreckensport überhaupt geben kann. Es steht uns eine neue Ära bevor", freut sich OAK-Boss Jacques Nicolet. Der Franzose weiter: "Ich erinnere mich noch an frühere Zeiten, als Formel 1 und Sportwagen-WM auf Augenhöhe waren. Die Formel 1 wird zwar auch in Zukunft die Königsklasse sein, aber der Langstreckensport wird neue Fans gewinnen und neue Werke anziehen."

"Auf so etwas haben wir die ganze Zeit gehofft, deshalb haben wir uns am ILMC beteiligt. Wir hatten natürlich immer die heimliche Hoffnung, dass aus dem ILMC eine WM wird", sagt Signatech-Boss Philippe Sinault, dessen Mannschaft fest in das LMP2-Werksengagement von Nissan eingebunden ist. "Es wird dermaßen viel bewirken", sagt der Franzose.

¿pbvin|64|3751||0|1pb¿"Es macht einen deutlichen Unterschied, wenn ich zu meinen Partnern sagen kann, dass wir eine offizielle Weltmeisterschaft bestreiten. Es wird alles viel greifbarer", erklärt Sinault. Ähnlich denkt man auch in der Schweiz bei Rebellion-Toyota. "Rebellion würde sich freuen, für die afregende kommende Saison neue Sponsoren begrüßen zu dürfen", meldet das Team prompt.

All diese Aussagen machen deutlich, dass es an Beteiligung an der neuen WM sicherlich nicht mangeln wird. Auch Peugeot und Pescarolo hatten sich sofort nach Bekanntgabe der Pläne entsprechend euphorisch geäußert. Aber es gibt bei aller Freude auch mahnende Worte. "Wir müssen die Kosten im Auge behalten", sagt beispielsweise Hope-Teilhaber Benoit Morand.

"Nach dem Vorbild anderer Weltmeisterschaften sollte es erfolgsabhängig Zuschüsse im Bereich Logisitik geben", sagt Morand und platziert sogleich eine Forderung an die FIA. "Der WM-Status verleiht der Szene einfach deutlich mehr Gewicht", meint TDS-Chef Xavier Combet. "Ich möchte nur betonen, dass ich es für sehr wichtig erachte, dass man die LMS nicht kaputtmacht. Sie muss als Einstiegsserie erhalten bleiben."