• 19.05.2011 14:02

  • von Roman Wittemeier

Todt: Sportwagen-WM nicht ausgeschlossen!

FIA-Präsident Jean Todt schließt eine Rückkehr der Sportwagen-Weltmeisterschaft nicht aus: Gespräche laufen bereits

(Motorsport-Total.com) - Die frühere Sportwagen-Weltmeisterschaft hatte viele Fans, bot tollen Sport und war die große Spielwiese vieler Hersteller. Bis zum Ende der Serie im Jahr 1992 lieferten sich auf dieser großen Bühne unter anderem Mercedes, Porsche, Ferrari, Alfa Romeo, Peugeot, Jaguar und Sauber großartige Schlachten. Vor allem an die guten, alten Gruppe-C-Zeiten denken heutzutage noch viele Fans zurück.

Titel-Bild zur News:

Der McLaren MP4-12c soll schon bald auf der großen Bühne Rennen fahren

Wo engagieren sich die Werke heute? Wer nicht in Formel 1 oder Rallyesport aktiv ist, sucht sein Glück unter anderem in der GT1-WM oder auf der Langstrecke in einer der Le-Mans-Serien. Die große Frage ist, wie lange dieses inkompatible System bestehen kann. Der Ruf nach einer Neuauflage der Sportwagen-WM wird immer lauter. Auch FIA-Boss Jean Todt verschließt sich nicht.

"Wir sind für alles offen, solange die Grunddaten stimmen", wird der Franzose von 'Autosport' zitiert. "Wir schauen uns die Möglichkeiten in dieser Kategorie genau an. Wir sprechen über eine mögliche WM, aber auch über Alternativen. Die Idee einer Sportwagen-Weltmeisterschaft hat definitiv Potenzial." Todt kennt die Sportwagenszene sehr gut, außerdem kann er mit der GT1-WM in aktueller Form nicht zufrieden sein.

GT1-Promoter Stephane Ratel reagiert auf solche Bestrebungen eher allergisch. Möglichst schnell will er die potenziellen Teams zu verbindlichen Zusagen für 2012 drängen. Bis Ende Juni läuft die Einschreibefrist für die Saison 2012 nur. Dass Ratel bis dorthin ausreichend Zusagen für eine Folgesaison bekommt, gilt als sehr zweifelhaft.

"Entweder ein Team hat das Budget für die Teilnahme, oder eben nicht", sagt der GT1-Macher. "Sie sollen sich bis Juni einschreiben, oder sie sind eben nicht dabei. Ich will im August die endgültige Starterliste haben, damit ich anschließend den Rennkalender fixieren kann." Ratel pokert sehr hoch, will es offenbar tatsächlich darauf ankommen lassen.

¿pbvin|64|3665||0|1pb¿"Wenn der Markt nicht bereit ist, das Konzept zu tragen, dann ist es eben so. Dann hören wir auf", sagt der Promoter fast trotzig. Anschließend wird er wieder handzahm. "Es ist kein Geheimnis, dass ich mehr Marken in der Serie haben möchte." Erste Sondierungsgespräche gab es bereits.

Ratel und FIA wollen das Regelement offener gestalten. Die GT1-WM soll für GT3-Autos geöffnet werden, die beispielsweise über Ausbaukits auf Speed gebracht werden. Das Interesse ist offenbar vorhanden. Bei ersten Gesprächen zeigten sich angeblich Vertreter vieler Marken. "Ich werde nicht sagen, wer mit am Tisch saß", sagt Ratel.

Gerüchten zufolge sollen Lotus und McLaren großen Interesse bekundet haben. Die Briten wollen mit ihrem neuen MP4-12c auf die große Bühne. "Eine Sportwagen-WM könnte aus Sicht von McLaren sinnvoll erscheinen. Immerhin gibt es Anzeichen, dass man sich bezüglich des Reglements mehr öffnet", sagt McLaren-Boss Martin Whitmarsh.