Mick-Schumacher-Teamkollege: Das ist der Alpine-WEC-Fahrplan 2024

Mick Schumachers Teamkollege Charles Milesi legt den Schlachtplan von Alpine für die WEC-Saison 2024 dar - Podiumsplätze gleich im ersten Jahr machbar

(Motorsport-Total.com) - Am Samstag (oder auch später) beginnt der Vortest (offiziell: Prolog) der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), wo am darauffolgenden Wochenende auch der Saisonauftakt stattfindet. Mick Schumacher wird dabei seine ersten offiziellen Runden in der WEC im Alpine A424 drehen.

Titel-Bild zur News: Der Alpine A424 von Matthieu Vaxiviere, Mick Schumacher und Nicolas Lapierre steht zum Test in Katar bereit

Der Alpine A424 von Matthieu Vaxiviere, Mick Schumacher und Nicolas Lapierre steht zum Test in Katar bereit Zoom

Während der Deutsche noch gut 100 Kilometer weiter nordwestlich den Formel-1-Testfahrten beiwohnt, gibt sein Teamkollege Charles Milesi aus dem Schwesterauto #35, das er sich unter anderem mit Ferdinand Habsburg teilt, in Lusail die ersten Interviews. Dabei erläutert er unter anderem die Ziele von Signatech-Alpine für das erste Jahr mit dem LMDh-Boliden. (Alle Abkürzungen im Langstrecken-ABC erklärt!)

Milesi, der in seiner ersten WEC-Saison 2021 mit WRT gleich den LMP2-Titel geholt hat, ist bei der Zielsetzung vorsichtig. Dennoch ist er sich sicher, dass Alpine um Podiumsplätze kämpfen kann: "Ich denke, dass wir das auf jeden Fall schaffen können. Wann genau, wissen wir natürlich nicht."

Das hat einen einfachen Grund: Der Alpine A424 ist noch nicht auf die Konkurrenz gestoßen. Das wird beim Prolog erstmals der Fall sein. "Im Moment ist es schwierig, genau zu wissen, wo wir in Sachen Tempo stehen. In Katar werden wir sicher einige Antworten haben", sagt Milesi.

Im Jahr 2023 gelang es Porsche und Cadillac, im ersten Jahr mit LMDh-Fahrzeugen in der Hypercar-Klasse auf das Podium zu fahren. Allerdings war die Konkurrenz damals noch nicht so stark wie in diesem Jahr. Mit neun Herstellern und 19 Fahrzeugen ist die Hypercar-Klasse so stark besetzt wie noch nie.

"Es ist schwer zu sagen, was ein Erfolg und was ein Misserfolg ist", so der 22-Jährige weiter. "Wir werden jetzt versuchen, das Auto ordentlich zum Laufen zu bringen, ein paar Rennkilometer zu sammeln und uns auf Le Mans vorzubereiten. Darum geht es hauptsächlich."

"Es kommen auch andere Hersteller, es wird also nicht einfach. Jeder weiß, dass das Niveau in der WEC mittlerweile sehr hoch ist. Wir müssen einfach konzentriert bleiben und uns, wie gesagt, von Rennen zu Rennen verbessern, dann werden wir sehen, wo wir stehen."


Fotostrecke: Alpine A424: Das ist Micks Schumachers WEC-Bolide 2024

Eindeutiger Fokus auf Le Mans

Die drei WEC-Läufe in Katar, Imola und Spa-Francorchamps seien für alle Hersteller lediglich Vorbereitungsrennen auf Le Mans: "Le Mans im ersten Jahr zu gewinnen, wird sicher schwer, weil wir jetzt erst versuchen, das Auto dafür fit zu bekommen. Katar wird ein großer Test für uns, sowohl was die Performance als auch die Zuverlässigkeit über zehn Stunden angeht."

"Bei den anderen Tests geht es einfach darum, das Team auf das große Rennen [Le Mans] vorzubereiten. Das ist sowohl für die Fahrer als auch für die Ingenieure etwas anders. Bis Le Mans müssen wir uns darauf eingestellt haben. Im Moment denken wir nur an Le Mans."

Alpine-Motorsportchef Bruno Famin spricht von "keiner Feuertaufe, aber wir kommen ihr näher. Es wird unser erster Test unter realen Bedingungen sein, mit all unseren Konkurrenten auf der Strecke. Wir wissen, dass wir auf allen Ebenen noch viel lernen müssen."

Für den Prolog hat er sich drei Prioritäten gesetzt: an der Abstimmung des Autos und der verschiedenen Systeme zu arbeiten, die verschiedenen Bereiche des Teams weiter zu integrieren und die Reifen auf einer Strecke zu verstehen, die er als atypisch bezeichnet.


Fotostrecke: Le-Mans-Hypercars, LMDh-Prototypen: Die Übersicht mit allen Informationen

"Das gesamte Alpine Endurance Team arbeitet hart, um diese Session so produktiv wie möglich zu gestalten. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber ich vertraue auf das Engagement aller, von den Mechanikern bis zu den Fahrern."

Signatech-Teamchef Philippe Sinault fügt hinzu: "Dies ist unser erster echter Test nach der Entwicklungsphase. Wir wissen, dass wir vor einer großen Herausforderung stehen. Dieser Moment ist eine Belohnung für die Anstrengungen des Teams.

Vom Rollout bis zum ersten Renneinsatz werden nur sieben Monate vergehen. "In Katar dabei zu sein, ist aber nicht das eigentliche Ziel. Wir wissen, dass wir in dieser lehrreichen Saison noch einen langen Weg vor uns haben", warnt Sinault. Alpine hat im Vorfeld des Tests rund eine Woche Simulatorarbeit investiert.

Neueste Kommentare