Toyota-Umstrukturierung: Vasselon wird Wasserstoff-Chef

(Motorsport-Total.com) - Toyota hat das Geheimnis um den Verbleib seines ehemaligen Technikchefs Pascal Vasselon gelüftet. Der 60-Jährige hatte im Januar überraschend seinen Posten bei Toyota Gazoo Racing Europe in Köln geräumt. Nun steht fest: Er wird neuer Präsident einer neuen globalen Motorsport-Strategie-Abteilung mit dem Namen "TGR strategic motorsport development".

© Nikolasz Godet

Pascal Vasselon übernimmt eine neue, globale Rolle bei Toyota Gazoo Racing Zoom

Damit geht sein neuer Job über die im Januar geäußerten Vermutungen hinaus, er werde in ein neues Wasserstoff-Projekt eingebunden. Tatsächlich wird er den Hut für Toyotas Wasserstoffprojekte im gesamten weltweiten Motorsport aufhaben und Toyota bei wichtigen Entscheidungsträgern wie der FIA in Zukunftsfragen vertreten - und wahrscheinlich auch Lobbyarbeit für Wasserstoffprojekte betreiben.

Toyota legt großen Wert auf Motorsportprojekte mit Wasserstoffverbrennungsmotoren, eine Herzensangelegenheit von Konzernchef Akio Toyoda. Vasselon war bereits am Projekt GR H2 beteiligt, einem Le Mans-Prototyp mit H2-Verbrenner. Sein Wechsel in die neue Position war eigentlich für Ende 2024 geplant, wurde aber plötzlich vorgezogen.

Toyota verfolgt auch andere Motorsportprojekte mit Wasserstoff, vor allem mit dem Corolla H2 bei Langstreckenrennen. Außerdem ist Akio Toyoda unter seinem Pseudonym "Morizo" mit einem H2-Yaris auf Rallyepisten unterwegs. Auch beim HySE-Projekt mehrerer japanischer Hersteller - einem Wasserstoff-Buggy für die Rallye Dakar - ist Toyota federführend.

Trotz seiner neuen globalen Rolle bleibt Vasselon bei Toyota Gazoo Racing Europe (vormals Toyota Motorsport GmbH) in Köln angestellt, ist aber nicht mehr ins Tagesgeschäft involviert.

Seine Rolle übernimmt nun offiziell David Floury. Er war im Januar zunächst als Interimslösung vorgestellt worden, wird aber nun auch offiziell den Posten des Technischen Direktors bekleiden.

Der Franzose war seit Beginn des Le-Mans-Projekts von Toyota im Jahr 2012 als Renningenieur dabei - zunächst im Rahmen der langjährigen Kooperation zwischen Toyota und Oreca. Ende 2020 trennten sich die Wege der beiden Parteien und Floury schloss sich Toyota an.

Die weitere Führungsstruktur am Standort Köln bleibt intakt. Rob Leupen als Geschäftsführer und Kazuki Nakajima als "Vice Chairman" behalten ihre Positionen ebenso wie John Litjens als Projektleiter Chassis.

TGR Europe ist auch für die Motoren des Rallye-Projekts verantwortlich. Hier bleibt Norio Aoki Projektleiter. Beide berichten jetzt an Floury.