Le Mans 2016: Die Chronologie des Toyota-Dramas

Conway übernimmt die Führung...

...weil Brendon Hartley seinen Porsche an Mark Webber übergibt. Der 919 erhält brandneue Slicks. Kann der Toyota seinen Vorteil mit den 14-Runden-Stints weiter ausbauen?

Full Service bei Audi #8

Die Audi-Crew wechselt Reifen, Oliver Jarvis übernimmt von Loic Duval, der einen starken ersten Stint hingelegt hat. Der Franzose hatte vor zwei Jahren einen heftigen Trainingsunfall und musste beim Klassiker zuschauen. "Er wollte unbedingt den Start-Turn fahren und fühlt sich sehr gut im Auto", verriet Jarvis vor dem Rennen.

Fahrerwechsel bei Porsche stehen an

Mark Webber und Marc Lieb stehen in der Box bereit. Doch die schnellste Runde des Rennens hat soeben Mike Conway im zweitplatzierten Toyota mit der #6 absolviert: 3:22.155 Min.

LMP2-Mitfavorit in Problemen

Am Morand-Ligier mit der #43 wird in der Garage gearbeitet. Das Auto von Bruno Senna, Ricardo Gonzales und Audi-Mann Filipe Albuquerque hat bereits neun Runden auf den führenden Manor von Robert Merhi verloren. "Mein Auto hatte Fehlzündungen und hat plötzlich Leistung verloren. Wir wissen noch nicht, was das Problem ist", gibt Albuquerque zu Protokoll.

Porsche gibt Gas

Brendon Hartley (1./Porsche #1) und Romain Dumas (5./Porsche #2) fahren die schnellsten Runden im Feld. Der Abstand des Neuseeländers auf Verfolger Mike Conway beträgt fast 15 Sekunden. Audi-Pilot Loic Duval (#8) hat 29 Sekunden Rückstand.

Was bisher geschehen ist (Stunde 3/24):

14:55 - Ford #67 wird vor Start an Box geschoben (Getriebe, 2 Runden verloren)
14:55 - ByKolles #4 mit Motorproblemen an der Box (Ölpumpe, 1 Runde verloren)
15:00 - Start bei starkem Regen, Safety-Car bleibt für 53 Minuten
15:24 - Rebellion #12 mit Motorproblemen an der Box (Ansaugtrakt, 3 Runden verloren)
15:53 - Grün: Safety-Car gibt Rennen endlich richtig frei
16:19 - Audi #7 mit Schaden in Garage (Turbolader getauscht, 6 Runden verloren)
17:50 - ByKolles #4 wieder mit Schaden (3 Runden verloren)

Dreher des MSR-Ligier

Der Michael Shank Ligier #49 (Pew/Negri/Vanthoor), der durch die Fünf-Minuten-Stop&Go-Strafe aufgrund eines Motorwechsels schon weit zurückgefallen war, hat sich in Arnage gedreht und kam nicht wieder richtig in Gang. Das hat nochmal eine weitere halbe Minute gekostet.

Unterdessen führt nun Brendon Hartley wieder mit 6,5 Sekunden Vorsprung vor Mike Conway. Loic Duval hat beim Boxenstopp erneut übelst verloren und hat nun 20 Sekunden Rückstand auf Hartley. Pro Boxenstopp verliert Audi momentan rund zehn Sekunden!

Details zum Audi-Problem bei der #7

Bei Audi hatte man mit der Startnummer 7 zu Beginn einen Defekt am Turbolader. Da werden Erinnerungen wach? Klar, denn 2014 gab es in Le Mans an den Audis mehrere Schäden an den Ladern. Damals war der Versteller am VTG-Lader (Variable Turbinen Geometrie) die Schwachstelle. Wir haben uns im Lager der Ingolstädter informiert: bislang gibt es beim defekten Lader der #7 keine Ähnlichkeiten zu den 2014er-Problemen. Das Bauteil sei einfach "hinten viel zu heiß" geworden, heißt es.

© LAT

Jetzt erwischt es auch Ferrari

Der AF-Corse-Ferrari #51 kommt mit technischen Problemen an die Box. Vorhin gab es ein Problem mit der Batterie. Nach nur drei Runden nach dem letzten Boxenstopp kommt also nun Gimmi Bruni an die Box. Die Ferrari-Armada wird also erstmals gerupft. Nach wie vor tobt der Kampf Westbrook vs. Fisichella an der Spitze des GTE-Pro-Feldes.

Auch Reifennutzung auf gleichem Niveau

Auch Toyota fährt einen dritten Stint auf demselben Reifensatz. Natürlich müssen bei 14-Runden-Stints auch die Reifen jeweils eine Runde mehr mitmachen. Bislang bleibt es also beim Reichweitenvorteil.

Toyota macht wieder 14 Runden

Die Taktik ist jetzt klar: Wieder fährt Toyota einen 14-Runden-Stint. Das heißt, dass Audi und Porsche einen ganzen Zahn zulegen müssen. Oder auf das Le-Mans-typische Toyota-Pech hoffen...

Jetzt macht Fisichella auch noch Jagd auf die Spitze

Giancarlo Fisichella wächst im Risi-Ferrari 488 GTE über sich hinaus: Nachdem er James Calado niedergerungen hat, macht er jetzt Jagd auf den führenden Ford #69 von Richard Westbrook. Wir haben den vom ACO gewünschten Klassiker Ford vs. Ferrari, aber mit einem bitteren BoP-Beigeschmack.

13 Runden Audi, 13 Runden Porsche

Loic Duval ist letzte Runde an die Box bekommen und bleibt noch immer im Fahrzeug sitzen, nur ein kleiner Service ohne Reifenwechsel. Weiterhin eine Runde später kommt jetzt auch Brendon Hartley. Damit fährt auch Porsche weiterhin nur 13 Runden. Kein Reifenwechsel, nur Sprit. Auch Hartley bleibt sitzen.

Noch mehr vom Ferrari-Duell

Conway kommt ran

So langsam neigt sich der Stint dem Ende entgegen. Mike Conway hat sich jetzt ans Heck von Brendon Hartley geheftet, während Loic Duval wieder etwas abfällt. Conway muss hier nicht um jeden Preis attackieren, Toyota kann theoretisch das Rennen bequem über die Reichweite gewinnen - wenn Porsche nicht noch etwas Magisches findet.

Ferrari vs. Ferrari

Es geht um die Vorherrschaft bei den Roten: Giancarlo Fisichella hat sich im Risi-488 gerade James Calado von AF Corse geschnappt. Es ist ein Kampf Europa vs. USA, WEC vs. IMSA SportsCar Championship. Fürs Erste gehen die Amis mal voran.