Lapierre: Jeder träumt von einem Werkscockpit

Nicolas Lapierre hatte auch Kontakt mit Peugeot, doch das neue Toyota-Projekt war für den Franzosen interessanter - Er ist in die Entwicklung des TS030 eingebunden

(Motorsport-Total.com) - In der vergangenen Woche hat Toyota die ersten Testfahrten mit dem neuen TS030 Hybrid in Le Castellet absolviert. Neben dem zweifachen Le-Mans-Sieger Alexander Wurz verrichtete Nicolas Lapierre die Hauptarbeit. Dieses Duo wurde von Ex-Formel-1-Pilot Kazuki Nakajima ergänzt. Lapierre ist in seiner Karriere nun erstmals ein vollwertiger Werksfahrer. Vor dem überraschenden Ausstieg von Peugeot hatte der Franzose auch Gespräche mit den "Löwen" geführt, doch schließlich schien dem 27-Jährigen Toyota als attraktivere Möglichkeit.

Titel-Bild zur News: Nicolas Lapierre

Nicolas Lapierre hat in Le Castellet den neuen Toyota-Hybrid getestet

"Es gab eine offensichtliche Verbindung mit Peugeot. Sie wussten was ich tue, denn sie hatten alle Daten zur Verfügung", wird Lapierre von 'Autosport' zitiert. Lapierre wechselte nach Erfolgen in der A1 Grand-Prix Serie und der GP2 vom Formelsport auf die Langstrecke und heuerte bei Oreca an. In den vergangenen zwei Jahren setzte das Team einen Peugeot 908 ein und es herrschte Datenaustausch mit dem Werk. Oreca ist jetzt aber der neue Partner von Toyota.

"Wenn man eine Karriere startet, dann will man in die Formel 1. Davon träumt jeder junge Fahrer. Wenn man dann zu den Sportwagen wechselt, träumt man davon, für ein Werksteam zu fahren. Deshalb ist das für mich so wichtig", sagt Lapierre. Als er mit Peugeot sprach, war der Ausstieg noch lange nicht beschlossene Sache. Bei den Franzosen wäre Lapierre, der im Vorjahr die 12 Stunden von Sebring gewonnen hat, in ein ausgereiftes Auto gestiegen. Bei Toyota ist alles neu.

"Es bestand Kontakt, aber ich dachte mir, dass das Toyota-Projekt aufregender ist. Es ist ein neues Projekt und es ist gut, gleich zu Beginn dieser Herausforderung dabei zu sein. Bei Peugeot wäre ich einer von neun Fahrern gewesen. Bei Toyota werde ich aber alle Tests fahren und viel stärker in die Entwicklung involviert sein." Das Ziel des japanischen Giganten ist klar. Über kurz oder lang muss Le Mans sowie die neue Langstrecken-WM gewonnen werden.


Fotos: Toyota TS030: Test in Le Castellet


Lapierre ist ein Puzzlestein auf dem Weg dorthin. "Ich wusste, dass sich Toyota die Rundenzeiten der vergangenen beiden Jahre angesehen hat, und wer Unfälle baute und wer nicht. Ich war überrascht, wie viele Informationen sie ich angesehen haben", sagt der 27-Jährige. Wie lange er bei seinem neuen Arbeitgeber bleiben wird, weiß Lapierre noch nicht. "Ich weiß, dass Toyota immer starke und konkurrenzfähige Autos bauen wird. Solange sie bei den Sportwagen bleiben, würde ich gerne für sie fahren."