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  • 25.01.2012 10:17

Wurz: "Die Zukunft hat bereits begonnen"

Toyota-Pilot Alexander Wurz schildert seine ersten Eindrücke vom Rollout mit dem TS030 in Le Castellet: "Anfangs etwas komisch, aber sehr, sehr cool!"

(Motorsport-Total.com) - Mit einem umfangreichen Testprogramm bereitet sich Toyota auf den ersten Renneinsatz des Hybrid-Prototypen TS030 vor. Die Arbeit auf der Strecke hat in der vergangenen Woche begonnen. Alexander Wurz durfte die allerersten Runden mit dem brandneuen LMP1 in Le Castellet absolvieren. "Richtig futuristisch, wenn du allein per Elektroantrieb durch die Boxengasse fährst. Wenn du dann die Kupplung kommen lässt und der Verbrennungsmotor startet, meldet sich dein 'alter Freund' wieder", schildert der Österreicher.

Titel-Bild zur News: Alexander Wurz

Alexander Wurz trägt seit Anfang des Jahres einen Toyota-Overall

Er habe sofort einen Draht zu seinem neuen Gefährt finden können. "Es gab sofort viel Grip und ich bin sicher, dass wir daraus ein richtig schnelles Auto machen können", sagt Wurz nach den ersten Kilometern. Der erfahrene Langstreckenpilot (zwei Le-Mans-Siege) kann seine Erkenntnisse aus den Jahren als Peugeot-Werksfahrer mit einbringen. Wurz ist nach dem Rollout optimitisch, tritt im Interview aber auch etwas auf die Euphoriebremse.

Frage: "Alex, wie war der erste Tag im neuen Auto?"
Alexander Wurz: "Es war ein schöner Arbeitstag. Wir konnten leider erst etwas verspätet auf die Strecke gehen, weil Teile der Piste anfangs noch vereist waren. Wir haben zunächst das Hybridsystem und die Aerodynamik getestet. Alles lief gut, wir konnten den kompletten Testplan absolvieren. Es ging um Basisarbeit. Ich fühlte mich sofort wohl im Auto."

"Wir konnten die Balance stetig verbessern und uns am Nachmittag dann voll auf die Entwicklung des Hybridsystems konzentrieren. Wir haben einige Entwicklungs-Optionen durchprobiert, mit Blick auf kurzfristige Verbesserungen, aber auch mit Blick auf die langfristige Entwicklung. Alles, was wir heute lernen, wird in Zukunft nützlich für uns sein."

Eine Vielzahl von Eindrücken

Frage: "Welche Eindrücke hast du auf den ersten Metern gewonnen?"
Wurz: "Es sind sehr viele Eindrücke. Einige davon sind Kleinigkeiten, andere enorm wichtig. Insgesamt habe ich mit dem Auto ein sehr gutes Gefühl. Wir haben einen guten Start hingelegt. Ich bin aber für meine analytische Herangehensweise bekannt: Das Auto hat auf Anhieb einen guten Eindruck gemacht, aber es gibt noch viel zu tun. Ich bin allerdings mit einem breiten Grinsen im Gesicht aus dem Auto gestiegen."

Frage: "Was hältst du vom Hybridsystem, das im TS030 eingesetzt wird?"
Wurz: "Wenn man allein mit elektrischem Antrieb aus der Boxengasse rollt, dann wird einem bewusst, dass die Zukunft schon begonnen hat. Anfangs ist das etwas komisch, aber es ist sehr, sehr cool. Das System ist sehr gut ins Auto integriert. Man gewöhnt sich schnell daran. So ist es bei allen gut entwickelten Autos. Ich habe mich sofort ans Limit gewagt. Das ist für uns Fahrer immer ein gutes Zeichen."

Alexander Wurz

Der Toyota TS030 Hybrid wird Anfang Mai in Belgien das erste Rennen bestreiten Zoom

Frage: "Was ist die große Stärke dieses Autos?"
Wurz: "Das Beste ist erst einmal der solide Start, den wir hingelegt haben. Alle Bereiche sind positiv. Müsste ich jetzt einen speziellen Bereich herausgreifen, dann würde ich die Aerodynamik nehmen."

Frage: "Ist es besonders, die allerersten Meter fahren zu dürfen?"
Wurz: "Ja, das ist extrem speziell. Vor allem aus menschlicher Sicht. Ich war irgendwie vorher etwas aufgeregt. Wenn man mit einer gewissen Referenz im Hinterkopf so etwas angeht, dann hat man natürlich auch gewisse Erwartungen. Hier ist nun aber alles brandneu. Nach einigen Runden fühlte sich das aber gar nicht mehr so an. Die ersten Meter sind immer ganz besonders. Ich mag so etwas."

TMG-Möglichkeiten als Argument

Frage: "Warum hast du dich für Toyota entschieden? War es auch die Tatsache, dass du an der Entwicklung des neuen Autos mit neuen Technologien teilhaben darfst?"
Wurz: "Die technischen Möglichkeiten standen bei mir an erster Stelle. Ich kenne die Möglichkeiten von TMG, kenne deren Entwicklungsfähigkeiten und deren Know-how. Hinzu kam, dass ich auch Pascal Vasselon schon kannte. Auch das hat eine Rolle gespielt. Bei diesem Projekt passt einfach alles zusammen. Das hat mich überzeugt."

Frage: "Die bist für deine herausragenden Fähigkeiten als Entwickler bekannt. Macht du so etwas gern?"
Wurz: "Ja, ich habe viel Spaß an der Entwicklungsarbeit. Ich bin sehr analytisch. Auch wenn das Fahrzeugkonzept seit längerer Zeit feststeht, so gibt es doch immer noch kleine Bereiche, wo man kreativ arbeiten kann. Die Ergebnisse dieser Arbeit und die stetigen Fortschritte zu sehen, ist sehr befriedigend."


Fotos: Toyota TS030 für Le Mans


Frage: "Welchen Eindruck hast du von der Atmosphäre im Team?"
Wurz: "Es erinnert mich an die Arbeitsatmosphäre in der Formel 1. Alle Abläufe sind sehr präzise, man achtet auf kleinste Details. Es gibt außerdem viele Briefings und Arbeitstreffen, bei denen jeder noch so kleine Eindruck zählt. Ich habe das schon in den vergangenen Jahren so erlebt, aber hier ist es noch extremer. Ich mag diese analytische Arbeit. Das Team ist international aufgestellt mit Japanern, Deutschen, Franzosen, Italienern und anderen Nationalitäten. Es läuft richtig gut. Meine Teamkollegen lerne ich nun besser kennen. Wir sind erst am Anfang."

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