• 06.10.2016 17:08

  • von Roman Wittemeier

Knalleffekt: Rebellion steigt aus LMP1-Klasse aus!

Rebellion wechselt zur Saison 2017 in die LMP2-Klasse: Weltweite Einsätze locken die Schweizer - ByKolles macht als einziges Privatteam trotzdem weiter

(Motorsport-Total.com) - Rebellion hat bezüglich der Zukunft im Langstreckensport eine überraschende Entscheidung getroffen. Die Schweizer wechseln zum kommenden Jahr in die LMP2-Klasse und lassen somit ByKolles als einziges Privatteam der LMP1-Szene allein zurück. In welcher Rennserie man sich zukünftig engagieren wird und auf welches Chassis man setzt, ist derzeit noch nicht bekannt.

Titel-Bild zur News: Matheo Tuscher, Alexandre Imperatori, Dominik Kraihamer

Der Rebellion R-One mit AER-Motor geht in seine letzten drei Rennen Zoom

"Es kommt für mich überraschend", sagt Rebellion-Stammpilot Dominik Kraihamer auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'. Der Österreicher ist neben Matheo Tuscher und Alexandre Imperatori einer von nur drei Fahrern, die nach dem Rückzug der Startnummer 12 der Schweizer die restliche Saison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) bestreiten darf. Kraihamer plant langfristig mit dem Team.

"Egal, in welcher Klasse und in welcher Serie Rebellion 2017 fahren wird: Ich bin zuversichtlich, dass ich in irgendeiner Form auch weiterhin ein Teil des Programmes sein werde", so der 26-Jährige. Die Überraschung ist auch bei Kraihamer deshalb groß, weil die Signale der Teamleitung um Bart Hayden in den vergangenen Monaten nie in Richtung LMP2-Klasse gedeutet hatten.

Im Gegenteil: Hayden war es, der mit zahlreichen Vorschlägen an der Veränderung des Reglements für die privaten LMP1-Autos zum Jahr 2017 mitwirkte. Nach dem Rückzug des Autos von Heidfeld/Beche/Prost argumentierte der Brite immer wieder, dass jenes Fahrzeug zur Vorbereitung auf die kommende Saison genutzt werde. Nun verschwindet der Rebellion R-One offenbar endgültig in der Garage.

Auf das Programm von ByKolles hat der Rückzug der Schweizer keinen direkten Einfluss. Das Team aus Greding wird 2017 mit mindestens einem Fahrzeug weitermachen, wenngleich man sich mehr Wettbewerb wünschen würde. "Die privaten LMP1-Teams sind wichtig für die Szene - nicht nur für den Fall, dass Werksteams wegfallen", erklärt ByKolles-Rennleiter Boris Bermes.


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"Es stellen sich für uns nun einige Fragen: Wird es weiterhin eine Wertung für Privatfahrer geben? Werden unsere Piloten bei der Siegerzeremonie auf das Podest gerufen? Da brauchen wir Antworten - und die kann uns nur der ACO geben", so Bermes angesichts der Neuigkeiten des bislang einzigen Konkurrenten. 2017 könnte es somit ein noch größeres Tal in der LMP1-Privatklasse geben. Für das Folgejahr haben bereits einige Teams und Investoren hohes Interesse an einem Einstieg in die Kategorie formuliert.