• 01.09.2016 23:41

  • von Roman Wittemeier

Private LMP1-Teams: ByKolles macht 2017 weiter

ByKolles bestätigt den Einsatz von mindestens einem CLM P1/01 in der WEC-Saison 2017: Eventuell mangelnde Konkurrenz kein Hinderungsgrund

(Motorsport-Total.com) - Mit weiteren Zugeständnissen bei den Regeln wollen FIA und ACO die Fahrzeuge der privaten LMP1-Teams zum kommenden Jahr schneller machen. Unter anderem dürfen die Teams in der WEC-Saison 2017 breitere Aerodnamikelemente an der Front fahren, die den Boliden mehr Abtrieb verschaffen werden. Die Maßnahmen sollen die aktuellen Wettbewerber in der Szene halten und neue Mannschaften anlocken.

Titel-Bild zur News: Simon Trummer, Pierre Kaffer, Oliver Webb

Der CLM P1/01 von ByKolles wird auch in der Saison 2017 in der WEC fahren Zoom

Der Erfolg dieses eingeschlagenen Weges darf derzeit bezweifelt werden. Statt neues Interesse zu erzeugen, ist in den vergangenen Wochen genau das Gegenteil passiert. Strakka erteile der privaten LMP1-Klasse eine Absage, Rebellion hat sein Engagement schon jetzt auf ein Auto reduziert. Ob die Schweizer im kommenden Jahr weiterhin in der WEC starten werden, ist derzeit äußerst ungewiss.

Mindestens ein Fahrzeug wird der Klasse jedoch erhalten bleiben: der CLM P1/01 von ByKolles. "Wir werden im kommenden Jahr mit einem Auto starten", bestätigt Rennleiter Boris Bermes. Bis zum Winter ein neues Auto auf Basis des veränderten Regelwerks gebaut werden, der Einsatz eines zweiten Fahrzeuges 2017 wäre jederzeit möglich. "Natürlich müsste ein solcher Einsatz finanziert sein", sagt Bermes, "durch Fahrer, Sponsoren oder Partner."

Die notwendigen Updates für den LMP1-Wagen aus Greding sind derzeit in Planung. Von einem womöglich mehr als überschaubaren Starterfeld 2017 lässt sich bei ByKolles niemand abschrecken. Notfalls stellt man das einzige Auto in der Klasse. "Wir leben diese Serie", erklärt der Rennleiter. "Wir wollen unser eigenes Auto bauen, und zwar eines der schnellsten überhaupt. Uns anderswo eines zu kaufen, damit womöglich in kleineren Klassen um Siege zu fahren, ist nicht unser Ansatz."

Ausgeschlossen ist ein weiterer Start von Rebellion in der WEC 2017 nicht, allerdings schielen die Schweizer mit dem britischen Einsatzteam um Bart Hayden gleichzeitig auf die amerikanische IMSA-Serie und die dortigen DPi-Prototypen. Von SMP ist wohl kein schneller Aufstieg in die LMP1-Klasse zu erwarten. Gerüchten zufolge haben sich die Russen kürzlich vom renommierten Ex-Peugeot-Designer Paolo Catone getrennt. Interesse an einem LMP1-Projekt wird derzeit noch dem Amerikaner James Glickenhaus nachgesagt.