• 18.02.2010 12:55

  • von Roman Wittemeier

Allemann: "Mehr denken als ein Mann? Warum?"

Cyndie Allemann im Interview über ihren Einsatz mit Matech-Ford in Le Mans, die ersten Erfahrungen mit dem Auto und weibliche Hoffnungen

(Motorsport-Total.com) - Natürlich wird bei der 78. Auflage der 24 Stunden von Le Mans wieder einmal das große Duell um den Gesamtsieg zwischen Audi und Peugeot im Fokus stehen. Doch es gibt auch abseits des Dieselduells viele interessante Aspekte an der Sarthe. Zum Beispiel: Matech Competition. Die Schweizer schicken einen neuen Ford GT ins Rennen, am Steuer werden drei Frauen sitzen. Neben Natacha Gachnang ist Cyndie Allemann bereits bestätigt. Was die 23-Jährige beim Le-Mans-Debüt erwartet, verriet sie im Interview mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Cyndie Allemann

Cyndie Allemann wird gemeinsam mit Natacha Gachnang in Le Mans fahren

Frage: "Cyndie, kennst du Le Mans? Warst du schon einmal dort?"
Cyndie Allemann: "Nein, noch nie. Ich war noch nicht einmal als Zuschauerin vor Ort. Mir fehlte bisher meist die Zeit, ich war selbst immer auf anderen Rennen. Aber natürlich ist Le Mans ganz speziell. Ich habe so viel über dieses Rennen gehört. Für mich steht Le Mans auf einer Stufe mit den 500 Meilen von Indianapolis. Das sind die beiden größten Rennen der Welt. Für mich ist das ein Traum, dass ich dort fahren darf."#w1#

Frage: "Du wirst mit dem Matech Ford GT ein ganz besonderes Debüt in Le Mans erleben. Bedeutet es dir etwas, dass gleich drei Frauen im Auto sitzen?"
Allemann: "Ja, ich finde das sehr schön. Außerdem ist das Team aus der Schweiz. Wenn man etwas mit drei Frauen machen kann, dann ist das nicht nur toll, sondern geradezu unglaublich. Natacha kenne ich schon seit langer Zeit, wir sind sogar schon zusammen gefahren. Das wird für uns alle eine richtig schöne Erfahrung."

Frage: "Wer wird die dritte Frau neben dir und Natacha Gachnang?"
Allemann: "Das weiß ich jetzt noch nicht."

Cyndie Allemann

Flower-Power auf Dauer: Cyndie Allemanns Helddesign Zoom

Frage: "Du hast in deiner Karriere Kartsport betrieben, anschließend warst du unter anderem in der Formel 3 und bei den Indy Lights. Ist der Schritt in die GT-Autos wichtig und richtig für dich?"
Allemann: "Ja, sehr sogar. Im vergangenen Jahr bin ich fast gar nicht gefahren. Ich hatte einfach nicht die nötige Unterstützung von Sponsoren. Ich habe lange Zeit nachgedacht, was nun wohl passieren könnte. Ich mag die Formelautos, ich liebe es, solche Autos zu fahren. Aber ich habe überlegt, wo meine Zukunft liegen könnte. Und da ist im GT-Sport die passende Entwicklung."

Frage: "Hast du den Ford GT schon testen dürfen?"
Allemann: "Ja, ich durfte in der vergangenen Woche im Motorland Aragón in Alcaniz meine ersten Runden drehen. Das lief richtig gut, ich war wirklich überrascht. Ich muss mich aber noch weiter daran gewöhnen, vor allem an das hohe Fahrzeuggewicht. Das ist der größte Unterschied zum Formelauto."

Frage: "Der Ford GT ist ein brandneues Auto. Hast du als Frau das Gefühl, dass du schonend mit einem solchen Neuwagen umgehen solltest?"
Allemann: "Warum (lacht)? Warum sollte eine Frau mehr denken müssen als ein Mann? Das macht keinen Sinn. Ich gehe ganz locker damit um und genieße es. Außerdem gebe ich ordentlich Gas."

"Ich will auf keinen Fall bei den GTs Zehnte oder schlechter sein." Cyndie Allemann

Frage: "Bisher tauchen in den Le-Mans-Statistiken 50 Starterinnen auf. Du wirst also als 51. Frau dort teilnehmen. Was möchtest du erreichen?"
Allemann: "Mein Ziel ist es, dort konkurrenzfähig zu sein. Gewinnen ist natürlich immer ein Ziel, aber für meinen ersten Auftritt dort natürlich eine Nummer zu hoch. Ich habe noch gar keine Erfahrung mit Langstreckenrennen. Ich will aber gut dabei sein. Ich will auf keinen Fall bei den GTs Zehnte oder schlechter sein."

Frage: "Steht schon das Test- und Vorbereitungsprogramm bis zum Juni?"
Allemann: "Nein, ich weiß noch nichts. Diese Entscheidung ist noch ganz frisch, alles ging sehr schnell. Ich muss das mit dem Team noch genau besprechen. Das wird bestimmt gut klappen. Das Team Matech Competition ist hoch professionell. Bisher habe ich sehr gern mit ihnen zusammengearbeitet. Und nochmal: Sie sind Schweizer und das ist für mich etwas ganz Tolles, mit einem Team aus meiner Heimat arbeiten zu dürfen."

Frage: "Wirst du außer Le Mans noch andere Renneinsätze haben?"
Allemann: "Ich hoffe es. Ich schaue mich um, weil ich denke, dass Le Mans allein nicht genug ist. Ich will unbedingt mehr fahren und suche derzeit ein Cockpit für eine komplette Saison. Es gibt mehrere Möglichkeiten in verschiedenen Serien, aber ich kann es im Moment noch nicht sagen."

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