• 08.02.2010 14:21

  • von Roman Wittemeier

Peugeot: Wer darf nach Le Mans?

Während Audi seinen Fahrerkader für Le Mans 2010 bereits benannt hat, gibt es bei Peugeot noch einige Fragezeichen: Vieles deutet auf Sébastien Loeb hin

(Motorsport-Total.com) - Im Juni will Audi Revanche. Die Ingolstädter setzen bei der 78. Auflage der 24 Stunden von Le Mans alles auf Sieg. Man überarbeitete den Dieselboliden in vielen Bereichen und holte sich frische Fahrer an Bord. Ein kluger Schachzug, denn immerhin dürfte vor allem Neuzugang Benoît Treluyer viel Insiderwissen der französischen Konkurrenz mit zu Audi bringen. Der 33-Jährige durfte im vergangenen Jahr im Kunden-Peugeot 908 HDi FAP von Pescarolo sitzen.

Titel-Bild zur News: Pedro Lamy

Noch kein klares Bild: Peugeot gibt die Le-Mans-Piloten am 22. Februar bekannt

Umgekehrt zeichnet sich derzeit kein Wissenstransfer ab. Aber wer weiß, was in den kommenden Wochen noch passiert. Sicher ist, dass sich Peugeot noch nicht komplett in die Karten schauen lässt. Bei der Nennung der drei Werksfahrzeuge für die diesjährige Auflage des Langstreckenklassikers kam man bislang nur der Vorgabe nach, den jeweils ersten Piloten pro Fahrzeug zu benennen. Im Falle von Peugeot waren dies Alexander Wurz, Nicolas Minassian und Sébastien Bourdais.#w1#

Dass Titelverteidiger Wurz wieder im Peugeot sitzen würde, stand seit einigen Wochen bereits fest. Der Österreicher hatte 2009 gemeinsam mit Marc Gené und David Brabham den Gesamtsieg an der Sarthe errungen. Doch diese Konstellation wird es in diesem Jahr nicht noch einmal geben. Brabham ist zu Highcroft abgewandert und wird gemeinsam mit Marino Franchitti im LMP2-Acura sitzen.

"Ziemlich sicher ist, daß ich mit Marc Gené im Auto bleibe. Wer unser dritter Mann sein wird, steht noch nicht ganz fest", sagte Wurz unlängst im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. Nun hat man offenbar diesen dritten Piloten gefunden. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Simon Pagenaud im Fahrzeug mit der Startnummer eins sitzen und somit Nachfolger von Brabham. Pagenaud hatte sich 2009 in der ALMS mit Gil de Ferran stark präsentiert und in Le Mans im Pescarolo-Peugeot gesessen. Auch im Werkspeugeot durfte er bereits Erfahrung sammeln.

Im zweiten Fahrzeug der Franzosen dürfte neben Minassian auch Pedro Lamy als gesetzt gelten. Der Portugiese war in den vergangenen Jahren in der LMS und in Le Mans stets eine sichere Bank. Als dritter Mann steht Sébastien Loeb vor der Tür. Der Rallyestar von Peugeot-Schwester Citroën macht aus seiner Liebe für Le Mans keinen Hehl. Bereits Ende vergangenen Jahres wurde der WRC-Champion fest ins LMP1-Entwicklungsprogramm mit eingebunden.

Stephan Sarrazin, Pedro Lamy, Nicolas Minassian, Sébastien Bourdais, Marc Gené, Franck Montagny, Christian Klien, Alexander Wurz

Ungewohnte Rolle: Peugeot geht dieses Jahr als Titelverteidiger ins Rennen Zoom

"In diesem Jahr würde sich eine gute Gelegenheit bieten, Le Mans zu bestreiten, da der Termin nicht mit einer Rallye kollidiert", sagt Loeb und verweist gleichzeitig darauf, dass die endgültige Bekanntgabe erst Ende dieses Monats stattfinden wird. Doch die Vorzeichen sind recht deutlich. Der französische Superstar absolvierte viele Testkilometer, saß oft im Simulator und soll außerdem beim ersten Rennen des Jahres in Sebring für Peugeot fahren.

Beim dritten 908 HDi FAP gibt es derzeit kaum Fragezeichen. Es wird mit größter Wahrscheinlichkeit auf das gleiche Trio wie im Vorjahr hinauslaufen. Bourdais ist fix, Franck Montagny äußerst wahrscheinlich und auf Stephane Sarrazin kann angesichts des unfassbaren Speeds ohnehin kaum jemand verzichten. Sarrazin sehen viele Beobachter als einen der schnellsten Sportwagenpiloten an, nicht wenige halten ihn sogar für den allerschnellsten Mann.

Somit würde sich das Puzzle bei Peugeot recht einfach ergeben. Eine solche Konstellation würde allerdings bedeuten, dass für Christian Klien kein Platz mehr wäre. "Le Mans wird nur interesssant, wenn es mit der Formel 1 nicht funktionieren sollte. Status quo mit Peugeot ist, dass wir noch nichts abschließen konnten, weil wir noch in Formel-1-Verhandlungen stehen", sagte Klien am Wochenende auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com'.

Christian Klien

Chancen stehen nicht gut: Darf Christian Klien wieder in den Peugeot steigen? Zoom

Der Österreicher sieht derzeit noch realistische Chancen auf ein Cockpit in der Königsklasse. Die LMP1-Boliden wären nach eigener Aussage die einzig denkbare Alterative. "Die Autos sind den Formel-1-Autos am ähnlichsten. DTM oder GT-Sport ist schon mehr Tourenwagen. Da braucht man einen anderen Fahrstil, also würde das nicht zusammenpassen. Wenn, dann nur in der LMP1. Das wäre aber auch für die Zukunft sicher eine interessante Sache."

Für Klien könnte sich ein Rettungsanker ergeben, falls es mit dem Sprung in ein Formel-1-Renncockpit nicht klappt. Peugeot gibt einen 908 HDi FAP als Kundenfahrzeug an Oreca. In diesem Fahrzeug sind von Oreca-Teamboss Hugues de Chaunac mit Olivier Panis und Nicolas Lapierre erst zwei Fahrer fix genannt. Ein Platz für Klien könnte notfalls dort noch gefunden werden. Außerdem hat auch beispielsweise Aston Martin seinen Kader für Le Mans noch nicht komplett.

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