Zwischenbilanz der Toro-Rosso-Piloten

Daniel Ricciardo und Jean-Erc Vergne orten nach vier Rennen als Toro-Rosso-Stammfahrer unterschiedliche Baustellen - Mateschitz fordert besseres Auto

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Europa-Auftakt der Formel-1-Saison 2012 herrscht im Lager des Toro-Rosso-Teams überwiegend Zufriedenheit, was den bisherigen Saisonverlauf betrifft. Sowohl Daniel Ricciardo als auch Jean-Eric Vergne stellten ihre Fähigkeiten in Übersee mehrfach unter Beweis. Die eingefahrenen WM-Punkte spiegeln das Potenzial der beiden Red-Bull-Junioren bis dato aber nur zum Teil wider.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo, Jean-Eric Vergne

Ricciardo und Vergne suchen derzeit noch nach dem richtigen Kompromiss

Vor dem Grand Prix von Spanien orten die beiden Toro-Rosso-Piloten unterschiedliche Baustellen. "Meiner Meinung nach haben sich Jean-Eric und ich bei den ersten vier Rennen gut geschlagen", sagt Ricciardo, der gegenwärtig mit seinen zwei WM-Punkten vom Saisonauftakt in Australien auf Platz 15 der Fahrerwertung liegt. "Natürlich hätten wir gern ein paar mehr Punkte auf dem Konto, aber im Vergleich dazu, wo das Team vor einem Jahr stand, hat es einen Schritt nach vorn gegeben."

"Grundsätzlich steckt viel Tempo im Auto und die Stimmung im Team ist hervorragend", betont Ricciardo, der im Qualifying zum Grand Prix von Bahrain auf Platz sechs fuhr. "Auch hier ist mein Ziel wieder der Einzug in Q3", sagt der 22-Jährige in Barcelona. "Hoffentlich habe ich ein ähnlich gutes Qualifying wie in Bahrain, dann aber ein wesentlich stärkeres Rennen." Im Golfstaat kam der Australier unterm Strich mit einer Runde Rückstand als 15. ins Ziel.

Vergne mit Nachholbedarf im Qualifying

Im Gegensatz dazu hatte Vergne, der mit seinen vier WM-Punkten aus Malaysia auf Platz 13 der Fahrerwertung notiert wird, an den ersten vier Rennwochenenden samstags mehr Mühe als sonntags. "Wenn es etwas gibt, das ich aus den ersten vier Rennen des Jahres mitnehme, dann ist es die Erkenntnis, wie wichtig es ist, im Qualifying das Maximum aus dem Auto herauszuholen", so der Franzose.

"Ich kann sagen, dass ich in den Rennen gut und konstant unterwegs war, aber die Ergebnisse litten unter meinen Vorstellungen im Qualifying", legt Vergne den Finger in die Wunde. Ab diesem Wochenende soll es besser werden. "Seit Bahrain versuche ich mich verstärkt darauf zu konzentrieren, wo die Probleme liegen und wie sich diese lösen lassen. Vielleicht habe ich es einfach etwas unterschätzt, wie hart man in der Formel 1 arbeiten muss."

Inzwischen habe der 22-Jährige seine Sichtweise geändert und glaubt: "Es ist nur eine Frage der Zeit." In diesem Zusammenhang verweist Vergne auf die Entwicklung seines Teamkollegen Ricciardo im vergangenen Jahr. "Ich habe nie erwartet, dass ich von Beginn an so schnell bin wie Daniel, der über mehr Erfahrung verfügt. Auch er kämpfte im vergangenen Jahr gegen Vitantonio Liuzzi (bei HRT; Anm. d. Red.) mit dem gleichen Problem. Letztlich hat er es hinbekommen und das wird auch bei mir passieren." Unterm Strich gehe es laut Vergne darum, "die richtige Balance zwischen Qualifying und Rennen" zu finden.


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Spanien


Unterdessen sieht Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz den derzeit größten Nachholbedarf weniger auf Seiten der Piloten als vielmehr beim Toro Rosso STR7. "Die Fahrer machen einen guten Job und zeigen, dass ihr Einsatz zu Recht erfolgte", wird der Österreicher von 'Salzburger Nachrichten' zitiert. "Das Auto kann noch besser werden, es bekommt in Barcelona ein Update. Es geht einmal darum, Konstanz statt ständigem Auf und Ab zu erreichen, und diese muss von der Technik kommen."