• 02.12.2004 14:10

  • von Marco Helgert

Webber: "Dann ist er ein Loser"

BMW-Williams-Neuzugang Mark Webber hat zu seinem ehemaligen Teamkollegen Antonio Pizzonia weiterhin eine zwiespältige Haltung

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber hat seinen Platz im BMW-Williams-Team sicher, damit steht er jedoch momentan alleine da. Um das zweite Cockpit bemühen sich Testfahrer Antonio Pizzonia und Nick Heidfeld, die beide in Jerez ihre Runden drehen. Pizzonia genießt dabei bei Webber nicht gerade eine hohe Anerkennung. Bei Jagaur waren sie Teamgefährten und der Australier äußerte sich bereits kritisch über eine mögliche Verpflichtung des Brasilianers, erklärte aber unlängst im Interview mit 'F1Total.com': "Es ist nicht an mir, zu entscheiden, wer im anderen Auto sitzt."

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber kann die Äußerungen von Antonio Pizzonia nicht nachvollziehen

Das hält ihn aber nicht davon ab, seine Meinung frei zu äußern. Pizzonia erklärte vor einigen Monaten, dass er in seiner Jaguar-Zeit schlechteres Material als Webber bekommen habe. "Er weiß, dass er da Lügen erzählt", so Webber hierzu in der 'Gazzetta dello Sport'. "Er sagt, sein Auto wäre anders als meines gewesen? Wenn er wirklich so denkt, dann ist er ein Loser. Die Wahrheit ist, dass Antonio bei Tests schnell war, aber nicht so sehr bei den Rennen."#w1#

Genau diesen Vorwurf machte man dem Brasilianer im vergangenen Jahr. Während er bei Testfahrten für BMW-Williams eine überzeugende Figur abgab, war er bei Jaguar nie ein ernsthafter Herausforderer für Webber. Vier Rennen durfte Pizzonia 2004 absolvieren, wobei er eine durchaus gute Figur machte.

"In diesem Jahr, als er das Auto von Ralf Schumacher von Marc Gené übernahm, hat er sich gut geschlagen, aber auf ihm lastete auch kein großer Druck, denn er hatte nichts zu verlieren", relativierte Webber. "Das ändert sich, wenn man Stammfahrer ist: In diesem Fall ist die Verantwortung viel größer, speziell, wenn man hinter dem Steuer eines Williams' sitzt."

Der Australier hat zudem nie einen Zweifel daran gelassen, dass ihm Jenson Button als Stallgefährte am liebsten gewesen wäre. "So wird der Druck auf mich noch größer werden", so die Befürchtung Webbers. "Aber mit Button hätten wir uns die harte Entwicklungsarbeit teilen können. Ich bin auch nicht froh darüber, dass er nicht kommt, denn früher oder später im Leben trifft man auf einen harten Gegner. Button wäre zumindest ein guter Bezugspunkt gewesen."