Tost: "Buemi und Alguersuari nicht gut genug für Red Bull"

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost geht mit seinen beiden ehemaligen Stammfahrern hart ins Gericht und teilt die Meinung von Helmut Marko

(Motorsport-Total.com) - Toro Rosso nimmt die Saison 2012 mit zwei neuen Piloten in Angriff. Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne, die beide dem Red-Bull-Nachwuchskader entstammen, wurde im Dezember der Vorzug gegenüber den bisherigen Stammfahrern Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi gegeben. Für Teamchef Franz Tost ist dieser Schritt trotz der Tatsache, dass somit gleich beide Piloten ausgewechselt wurden, nicht ungewöhnlich.

Titel-Bild zur News: Sebastien Buemi, Jaime Alguersuari

Alguersuari und Buemi ließen bei Toro Rosso Zweifel aufkommen

"In jedem Jahr nehmen wir nach Ende der Saison eine genaue Analyse vor, wie sich die Dinge in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit der Fahrer während der vorangegangenen Monate entwickelt haben", wird Tost von 'Formula1.com' zitiert. Der Österreicher verweist in diesem Zusammenhang vor allem auf die Aspekte Speed im Qualifying, Konstanz im Rennen und Arbeit im Simulator. "All diese Daten werden zusammengetragen und gemeinsam diskutiert."

Die Schlussfolgerung aus diesen Gesprächen war laut Tost, "dass wir zwei Fahrer großgezogen haben, gleichzeitig aber andere Fahrer im Pool von Red Bull vorhanden waren, die ebenfalls einen guten Job leisten können". Hinzu kommt, dass im Team Zweifel aufkamen, ob Alguersuari und Buemi das Zeug für eine Beförderung ins Red-Bull-Team haben. "Wir haben uns daher für Jean-Eric Vergne und Daniel Ricciardo entschieden", sagt er.

In Bezug auf den Spanier und den Schweizer, die beide seit der Saison 2009 für Toro Rosso an den Start gingen, hatte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko bereits anklingen lassen, dass ihnen die notwendige Siegermentalität fehlen würde. Tost bestätigt diese Ansicht: "Wahrscheinlich hat Helmut mit seiner Einschätzung recht", sagt er und präzisiert: "Wenn wir von Red Bull reden, sprechen wir von einem zweifachen Weltmeisterteam. Das heißt, dass Fahrer, die dort unterkommen, in der Lage sein müssen, Rennen und Titel zu gewinnen."

"An diesem Punkt setzten bei uns im Hinblick auf Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari Zweifel ein", nimmt Tost kein Blatt vor den Mund und unterstreicht, dass er die doppelte Ablösung im Team "hundertprozentig unterstützt". Unterm Strich seien Abschiede von einem Team "Teil des Geschäfts", wie der Toro-Rosso-Teamchef festhält. Mehr noch: "Beide Fahrer müssen Red Bull dankbar sein, denn ohne die Unterstützung wären sie nie in der Formel 1 gelandet."

Jetzt hätten es sowohl Buemi als auch Alguersuari selbst in der Hand, aus der Chance, die ihnen von Red Bull geboten wurde, etwas zu machen. Der Schweizer ist als offizieller Ersatzfahrer von Red Bull und Toro Rosso nach wie vor Mitglied der "Familie". Parallel dazu geht Buemi in diesem Jahr für Toyota in der neuen Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) an den Start.

"Was mit Alguersuari passiert, darüber habe ich im Moment keine Informationen", sagt Tost. Der Österreicher kann sich aber vorstellen, dass auch der Spanier in einem anderen Team oder einer anderen Rennserie "eine erfolgreiche Karriere hinlegen kann". In diesem Zusammenhang unterstreicht der Toro-Rosso-Teamchef, dass es weder bei Alguersuari noch bei Buemi an den Fähigkeiten mangelte, in der Formel 1 zu bestehen: "Bei einigen Rennen haben sie beachtliches Talent gezeigt, für Red Bull war das aber nicht genug."

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