Neue Pirelli-Reifen ein Nachteil für McLaren?

Pedro de la Rosa erklärt, warum die neuen Pirelli-Reifen für McLaren ein Nachteil sein könnten und wieso er weiter mit vielen Stopps rechnet

(Motorsport-Total.com) - Pedro de la Rosa hatte beim Test in Barcelona die Gelegenheit, die neuen Pirelli-Reifen für die Saison 2012 zu testen. Der Spanier gilt als Reifenexperte, schließlich absolvierte er als McLaren-Tester Anfang des neuen Jahrtausends regelmäßig Reifentests mit Michelin, im Vorjahr fungierte er bei Pirelli als Testpilot. Seiner Meinung nach wird sich der Charakter der Rennen diese Saison nicht großartig vom Vorjahr unterscheiden.

Titel-Bild zur News: Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa glaubt nicht, dass sich die Rennen verändern werden

"Es wird sich nicht viel ändern, denn es sieht nach wie vor nach - sagen wir mal - durchschnittlich zwei oder drei Stopps pro Rennen aus, wenn nicht mehr", rechnet er gegenüber 'Autosport' weiterhin mit vielen Reifenwechseln während der Rennen.

Mehr Stopps durch weichere harte Mischung?

Pirelli hatte sich in der Winterpause darauf konzentriert, die Performance-Unterschiede zwischen den Pneus zu verkleinern, zudem meinten einige Piloten, dass die Reifen nun schneller auf Temperatur kommen. De la Rosa meint, dass die Angleichung der Mischungen nun zu mehr Stopps führen wird: "Die harte Mischung ist jetzt viel weicher und die Unterschiede - vor allem zwischen der harten und der Medium-Mischung - sind viel kleiner."

Pedro de la Rosa

Pedro de la Rosa nützte den HRT-Test, um ein Gefühl für die Reifen zu bekommen Zoom

Die weichere harte Mischung drängt die Piloten laut de la Rosa ab 2012 zu mehr Stopps. Und sie könnte auch das Kräfteverhältnis beeinflussen. "Das ist keine Hilfe für Fahrer, die sehr harte Mischungen mögen, oder für Teams, die es schaffen, alle Reifen auf Temperatur zu bringen."

McLaren im Nachteil, Ferrari im Vorteil?

Das gilt vor allem für McLaren - das Ex-Team des Spaniers. Die Truppe aus Woking erwies sich in der vergangenen Saison meist dann als konkurrenzfähig, wenn es schwierig war, die Reifen auf Temperatur zu bringen. Das Gegenteil gilt für Ferrari, denen die neuen Reifen entgegenkommen sollten - zudem legte Technikchef Pat Fry bei der Konstruktion des F2012 viel Wert darauf, dieses Problem zu beseitigen.

Die neuen Reifen sollten sich aber vor allem für kleine Teams positiv auswirken, die im Vorjahr über die Aerodynamik nicht genügend Abtrieb aufbauen konnten, um die Reifen zum Arbeiten zu bringen. "Es hilft kleinen Teams wie uns, denn wir hatten größere Probleme mit der harten Mischung, vor allem, wenn es kalt war", bestätigt der Routinier.