Liuzzi über Red Bull: "Die Guten werden rausgeworfen"

Ex-Red-Bull-Youngster Tonio Liuzzi versteht die Entscheidungskriterien von Juniorteam-Chef Helmut Marko nicht, hält Kritik aber für nicht angebracht

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Österreicher Christian Klien war der Italiener Vitantonio Liuzzi der zweite Red-Bull-Junior in der Formel 1. Eine Ära, die für den HRT-Piloten längst Geschichte ist, denn nach Sebastian Vettels Toro-Rosso-Debüt Mitte 2007 wurde der Vertrag Liuzzis nach einigen Rennen bei Red Bull 2005 und zwei Toro-Rosso-Jahren nicht mehr verlängert. Der 30-Jährige fuhr nur sieben Rennen an der Seite des aufstrebenden Youngsters, war aber in Anbetracht seiner Routine deutlich schwächer und wurde gegen Saisonende ausgemustert (das Toro-Rosso-Duell Vettel gegen Liuzzi 2007 in der Formel-Datenbank).

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Als bunter Vogel passte Tonio Liuzzi gut in die Red-Bull-Philosophie

Heute ist Vettel zweifacher Champion, Liuzzi kämpft um seinen Verbleib in der Formel 1. Abgesehen vom Heppenheimer Vorzeigepiloten konnte sich bisher kein Red-Bull-Youngster ernsthaft in der Königsklasse des Motorsports etablieren: Die Verträge von Klien, Scott Speed und Jaime Alguersuari wurden nach einer Weile nicht mehr verlängert, Sebastien Buemi wurde zum Red-Bull-Ersatzmann degradiert.

Das von Motorsport-Konsulent Helmut Marko geleitete Juniorenprogramm von Red Bull sei "das Spielzeug" von Konzernboss Dietrich Mateschitz, sagt Liuzzi gegenüber '422race.com'. "Und jeder leitet sein Geschäft wie er will. Man kann es kritisieren oder nicht, aber am Ende investieren sie viel Geld in dieses Programm. Daher können sie machen, was sie wollen", versteht er die Herangehensweise von Red Bull.

Einen kleinen Seitenhieb kann er sich dann aber doch nicht verkneifen: "Am Ende ist es nicht klar, wie sie ihre Fahrer auswählen, denn diejenigen, die gute Ergebnisse einfahren, werden rausgeworfen. Aber sie können mit ihrem Spielzeug machen, was sie wollen."