Sutil: Bei Schuldspruch Cockpit weg?

Force India steht in Sachen Bar-Zwischenfall hinter Adrian Sutil, aber laut Vijay Mallya könnte sich das im Falle eines Schuldspruchs ändern

(Motorsport-Total.com) - Die Auseinandersetzung mit Genii-Manager Eric Lux im April könnte für die Karriere von Adrian Sutil unter Umständen verheerende Folgen haben. Denn zwar steht sein Team Force India derzeit voll hinter ihm, aber sollte ein mögliches Gerichtsverfahren zu einem Schuldspruch führen, dann könnte Teamchef Vijay Mallya seine Meinung ändern.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Teamchef Vijay Mallya will erst rechtlich gesicherte Erkenntnisse abwarten

Im Moment wäre es allerdings "höchst unangemessen", von einer Straftat Sutils auszugehen und ihm Konsequenzen anzudrohen, "denn bisher kennen wir nur eine Pressemitteilung, in der ein Zwischenfall beschrieben wird. Es wurde noch in keinem Land Anzeige erstattet", erklärt Mallya seinen Standpunkt. "Wenn wir eine formelle Beschwerde erhalten oder rechtliche Ermittlungen stattfinden, werden wir angemessen handeln."

Mallya wartet Gerichtsverhandlung ab

Was das konkret bedeuten könnte, erläutert der Inder nicht näher, aber er stellt klar: "Fehlverhalten kann nicht aufgrund von Verträgen ignoriert werden." Bekannt ist bisher nur, dass Sutil dem beim Renault-Team involvierten Geschäftsmann Lux mit einem zerbrochenen Glas am Hals geschnitten hat. Allerdings habe er am 18. April im Nachtklub M1NT in Schanghai nicht vorsätzlich gehandelt, sondern es sei ein "unglücklicher Unfall ohne Absicht" gewesen.


Fotos: Adrian Sutil, Großer Preis von Monaco


Mallya gibt sich diplomatisch: "Ich bin nicht zu voreiligen Schlüssen nur aufgrund einer Pressemitteilung einer möglicherweise gekränkten Partei bereit. Ich weiß nicht, was dort passiert ist, keiner von meinen Leuten weiß, was bei dem Zwischenfall passiert ist, also handelt es sich um ein schwebendes Verfahren. Wenn Adrian ein Fehlverhalten nachgewiesen werden kann, wird er schuldig gesprochen. Wenn es soweit ist, werde ich die Situation beurteilen."

Die Darstellungen der Lager von Sutil und Lux, was an jenem frühen Montagmorgen nach dem Sieg von Lewis Hamilton in Schanghai passiert ist, gehen naturgemäß auseinander. Fest steht, dass Sutil und sein Freund Hamilton mit einigen Begleitern gemeinsam zum M1NT kamen, um dort zu feiern. Die dort bereits anwesenden Genii-Leute um Lux hatten trotz Reservierung nichts dagegen und baten Hamilton und Co. an ihren Tisch.

Sorgten Hamiltons Bodyguards für Ärger?

Adrian Sutil und Bernie Ecclestone

Sogar Bernie Ecclestone hat sich schon persönlich bei Adrian Sutil erkundigt Zoom

Wie es dann weiterging, kann wohl nur durch die ominösen Handyvideos belegt werden, die bisher noch nicht veröffentlicht wurden. Gerüchten zufolge soll es Hamilton zu eng geworden sein, weshalb seine Bodyguards die Situation mit ihrem aggressiven Verhalten angeheizt haben könnten. Außerdem soll Alkohol geflossen sein - unter anderem auch aus dem Glas einer Lux-Freundin auf Sutils Hose, was zur Eskalation geführt haben könnte.

Lux soll sich eingemischt haben, was Sutil wiederum verärgert haben dürfte, wie man hört. Eigentlich hatte der Force-India-Pilot wohl nur vor, seinem Gegenüber zur Abkühlung ein Glas ins Gesicht zu schütten, doch um 3:00 Uhr morgens kann so ein Vorhaben schon mal außer Kontrolle geraten. Doch erzählt wird im Fahrerlager viel, während nur wenige Leute wirklich wissen, was damals passiert ist. Sutil und Lux gehören dazu - und schweigen offiziell weiter.