Strategiekomitee: Kleine wettern, Große haben neue Sorgen

Während sich die kleinen Teams weiterhin nicht mit dem neuen Strategiekomitee anfreunden können, sehen die großen Teams neue Schwierigkeiten darin

(Motorsport-Total.com) - Das neu eingeführte Strategiekomitee in der Formel 1 steht weiterhin in der Diskussion. Besonders kleine Teams wie Sauber oder Force India sind mit dem Vorgehen nicht einverstanden, dass man sie plötzlich aussperrt, und sie so ihr komplettes Stimmrecht verlieren. "Die Gefahr des ganzen Systems ist, dass fünf Teams gegen eine Sache sein können, man es aber trotzdem nicht aufhalten kann", seufzt Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn gegenüber 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Christian Horner, Toto Wolff

Die Furcht der kleinen Teams: Die Großen diskutieren bald unter sich Zoom

Neben Sauber sind derzeit auch Force India, Toro Rosso, Caterham und Marussia nicht in dem neuen Komitee vertreten, das aus sechs FIA-, sechs FOM- und sechs Teammitgliedern besteht. Die sechs Teammitglieder sind durch die "Global Player" Red Bull, Ferrari, Mercedes, McLaren und Williams besetzt. Hinzu kommt das bestplatzierte sonstige Team - in diesem Fall Lotus. Durch die Macht der Großen fürchtet man bei Force India sogar, dass man die kleinen Teams aus dem Sport drängen wolle, um Kundenautos einzuführen.

Doch selbst, wenn das nicht der Fall sein sollte, fühlt man sich bei denjenigen kleinen Teams hintergangen. Und auch bei den Teams, die im neuen Strategiekomitee anwesend sind, herrschen noch Zweifel über die neue Vorgehensweise. Dadurch sollen nämlich die bisherige Sportliche sowie Technische Arbeitsgruppe ersetzt werden. Zwar soll es diese beiden Gruppen formal noch geben, allerdings wären sie nicht mehr als ein Diskussionsforum, fürchtet Williams' Technikchef Pat Symonds.

Zwar würde zum Beispiel die Technische Arbeitsgruppe weiterhin Lösungen im technischen Bereich austüfteln, allerdings seien die Mitglieder im Vergleich zu vorher nicht mehr direkt am Geschehen beteiligt. "Der Unterschied ist, dass es nun an der FIA liegt, wie sie mit den Lösungen umgeht. Und ich befürchte, dass sie dabei sehr wählerisch sein wird", sagt Symonds. Er findet es nicht gut, dass das technische Personal der Teams nicht mehr vertreten ist, sondern auf die Meinung der Teambosse angewiesen sei, die meist einen anderen Plan verfolgen würden.

Ein weiteres Problem des Strategiekomitees ist, dass die neue Entscheidungsstruktur noch nicht durch das Concorde-Agreement abgesegnet wurde. Jegliche Entscheidungen durch das Komitee könnten also durch ein anderes Team noch angefochten werden, fürchtet McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh, dass die Großen nicht jede Entscheidung durchgedrückt bekommen. "Irgendwann wird irgendjemand von einer Sache ausreichend gestört sein und könnte es dann auf dem Rechtsweg anfechten."

"Dann könnte der Sport ganz schön in Unordnung kommen", fürchtet der Brite, der solchen Streitereien gerne vorbeugen möchte. Am einfachsten könnte dies durch die Unterzeichnung des neuen Concorde-Agreements geschehen. "Der Inhaber der kommerziellen Rechte (FOM; Anm. d. Red.), die FIA und die Teams müssen sich zusammentun und sich auf ein neues Concorde-Agreement einigen. Je schneller das passiert, desto besser." Den großen Teams dürfte die Unterschrift allerdings leichter fallen, als den ausgeschlossenen ...

Folgen Sie uns!