Stoddart: "Webber kämpft auch 2011 um den Titel"

Ex-Minardi-Besitzer Paul Stoddart glaubt, dass Mark Webber den Titel 2010 durch Pech verloren hat - Dass dies seine letzte Chance war, schließt er aus

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber sah in dieser Saison lange wie der mögliche Champion aus, doch im Saisonfinale wurde er von Teamkollegen Sebastian Vettel doch recht deutlich entzaubert. Wäre sein Renault-Motor in Südkorea nicht hochgegangen, dann hätte der Heppenheimer wohl die letzten vier Saisonrennen für sich entschieden - Webber konnte da nicht annähernd mithalten, fiel mit Eigenfehlern auf und wirkte nervös.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart, Mark Webber

Für Stoddart besteht kein Zweifel: Webber hat auch 2011Titelchancen

Da Vettel nun mit der Nummer eins auf der Nase in die kommende Saison gehen wird, glauben viele, dass die Fronten im Red-Bull-Rennstall nun endgültig geklärt sind: Der von den Red-Bull-Entscheidungsträgern ohnehin mehr geliebte Vettel genießt den Weltmeisterbonus, Webber wird sich ihm unterordnen müssen.

Fiel Webber seinem Pech zum Opfer?

Doch nun erhält Webber verbale Unterstützung von Landsmann und Entdecker Paul Stoddart. Der ehemalige Minardi-Teambesitzer verschaffte dem damaligen Formel-3000-Piloten 2002 sein erstes Formel-1-Cockpit und glaubt nicht, dass Webber seine Titelträume abhaken muss. "Ich möchte das etwas anfechten, dass er keine Chance mehr hat", so Stoddart gegenüber 'F1Pulse.com'.

"Ich möchte das etwas anfechten, dass Mark keine Chance mehr hat."

Der 55-Jährige geht ins Detail: "Mal ganz ehrlich: Die Situation hat sich einfach gegen ihn entwickelt. Ich weiß, wenn man das Wort if (auf Deutsch wenn, Anm.) rückwärts buchtabiert, dann heißt es F1. Doch wenn ein paar Rennen wie das in Südkorea oder ganz besonders die Kollision in Istanbul und ein paar andere ähnliche Dinge nicht stattgefunden hätten, dann wäre zweifellos Mark jetzt Weltmeister."

Eine interessante Theorie, zumal vor allem Weltmeister Vettel in dieser Saison von zahlreichen technischen Problemen heimgesucht wurde, die ihm wertvolle Punkte und sogar Siege gekostet haben. Im Fall von Webbers Ausfall in Südkorea handelte es sich hingegen um einen klaren Fahrfehler - Defekte blieben ihm 2010 erspart.

Red Bull als Erfolgsgarant

Stoddarts Prognose für die kommende Saison beruht auf Informationen aus erster Hand, wie er bestätigt: "Ich habe mit Mark gesprochen: Er wird nächstes Jahr wieder sehr hart um die Weltmeisterschaft kämpfen. Und er wird in einem sehr konkurrenzfähigen Team sein."

"Ich habe mit Mark gesprochen: Er wird nächstes Jahr wieder sehr hart um die WM kämpfen."

Darauf verlässt er sich, weil der Red-Bull-Renstall auch in der kommenden Saison mit dem gleichen Personal an den Start gehen wird - die Verträge der wichtigsten Entscheidungsträger beim österreichischen Team mit Sitz in Milton Keynes wurden rechtzeitig für das nächste Jahr verlängert. "Adrian Newey wird sicher dafür sorgen, dass Red Bull nächstes Jahr eines der drei Topteams ist, wenn nicht eines von zwei. Und Mark ist 34 Jahre alt, hat ein gutes Auto und ein Team, das gut arbeitet, also sollte er vorne sein, oder zumindest vorne dabei."