Russell vor Imola geehrt: Erst Bandini, dann Antonelli?

George Russell erhält vor Imola eine besondere Auszeichnung - und wird in Italien dabei auch nach einer möglichen Zukunft mit Kimi Antonelli befragt

(Motorsport-Total.com) - Es gibt lästige PR-Termine für die Formel-1-Stars, und es gibt solche der angenehmeren Sorte: Für Mercedes-Pilot George Russell stand am Mittwoch vor dem Imola-Grand-Prix einer aus der zweiten Kategorie auf dem Programm ...

Titel-Bild zur News: Umjubelte Ankunft: Russell fährt im Mercedes-Oldtimer in Brisighella vor

Umjubelte Ankunft: Russell fährt im Mercedes-Oldtimer in Brisighella vor Zoom

Im malerischen Örtchen Brisighella, unweit des Autodromos Enzo e Dino Ferrari, holte sich der Brite die Bandini-Trophäe ab, die bereits seit den frühen Neunzigern für herausragende Leistungen in der Formel 1 vergeben wird und lange Zeit auch als inoffizieller Nachwuchspreis der Königsklasse galt.

"So viele fantastische Fahrer haben diesen Preis in der Vergangenheit schon gewonnen", weiß auch Russell, der sich unter Trommelwirbel und Böllerschüssen aus der Konfettikanone bei der Preisverleihung in einer historischen Burg artig bedankt: "Es sind viel mehr Leute hier, als ich erwartet hätte. Es ist eine große Ehre", freut sich der Brite.

Ein besonderes Lächeln auf die Lippen hat dem Stargast auch seine Anreise gezaubert: "Es war großartig den Mercedes von 1924 zehn Kilometer (von der Racing-Bulls-Stadt Faenza nach Brisighella) zu fahren und zu sehen, wie die Autos damals waren. Autos, von denen man erwarten würde, dass sie im Museum stehen und nie gefahren werden. Die Chance, dieses Auto zu fahren, zu spüren wie es sich verhält, die lauten Geräusche zu hören ... einfach ein tolles Gefühl vor dem Wochenende."

George Russell bei der Fahrt im Siegerauto der Targa Florio von 1924

George Russell bei der Fahrt im Siegerauto der Targa Florio von 1924 Zoom

Auf Imola freut sich Russell besonders: "Als die Strecke 2020 wieder in den Kalender zurückgekehrt ist, haben sich alle Fahrer sehr gefreut, einfach weil dieser Kurs so viel Charakter hat", sagt Russell. "Dass die Strecke zwischen Häusern durchführt und dort Leute vom Balkon aus zuschauen, wie in den beiden letzten Kurven, ist schon ziemlich speziell."

Wer wird neuer Russell-Teamkollege bei Mercedes?

Das italienische Flair und die Lebensfreude sorgen bei Russell also schon mal für sichtlich gute Laune - gut möglich, dass der Brite auch in Zukunft mehr Italienisch in seinem Umfeld zu hören kriegt: Schließlich gilt Mercedes-Supertalent Kimi Antonelli für 2025 weiter als einer der heißesten Anwärter auf das Cockpit an seiner Seite bei den Silberpfeilen.

"Kimi ist natürlich ein großartiger Fahrer, er hat in den Nachwuchskategorien schon so viel gewonnen, wie viele andere große Fahrer in der Formel 1. Ich habe also keinen Zweifel, dass er in den kommenden Jahren in der Formel 1 landen wird", erklärt Russell.

Mercedes-Pilot George Russell mit der begehrten Bandini-Trophäe

Mercedes-Pilot George Russell mit der begehrten Bandini-Trophäe Zoom

Wer am Ende des Tages aber in der Garage neben ihm sitzt, damit beschäftigt sich Russell laut eigener Aussage nicht wirklich: "Als ich 2022 zu Mercedes kam, kam ich hier an, nachdem Lewis mit dem Team acht Jahre lang dominiert hat. Auch wenn er einen Titel verloren hat, aber er war jede Saison am Gewinnen", so Russell, der glaubt: "2022 zu Mercedes zu kommen ist wie nächstes Jahr neben Verstappen zu Red Bull zu kommen. Und ich habe das Gefühl, mich neben dem größten Fahrer aller Zeiten bewiesen zu haben."

Schlussfolgerung Russell: "Wer auch immer mein Teamkollege nächstes Jahr wird, ich heiße jeden willkommen, egal ob es ein erfahrener Champion ist oder ein Rookie. Für mich macht das, wenn ich in der Garage ankomme und den Helm aufsetze, keinen Unterschied, wer im Auto neben mir sitzt."